Eintracht Frankfurt fiebert dem größten Spiel auf internationaler Bühne seit 25 Jahren entgegen: Die Hessen wollen bei Inter ins Viertelfinale der Europa League einziehen.
FRANKFURT. Eintracht Frankfurt fiebert dem größten Spiel auf internationaler Bühne seit 25 Jahren entgegen: Die hessischen Fußballer wollen an diesem Donnerstag (21 Uhr/RTL Nitro) bei Inter Mailand ins Viertelfinale der Europa League einziehen. Nur drei Tage nach dem verdienten, aber auch kraftraubenden 3:0 in der Bundesliga bei Fortuna Düsseldorf. Sind die Frankfurter tatsächlich gerüstet für den Showdown in San Siro? Aus diesen Gründen fliegen die Hessen mit breiter Brust nach Italien:
SGE kommt mit der Belastung zurecht
Eintracht-Trainer Adi Hütter verzichtete auf eine große Rotation, ließ Leistungsträger wie Makoto Hasebe, Sebastian Rode (beide in Topform), Danny da Costa und Filip Kostic erneut durchspielen. Obwohl kaum Zeit zur Regeneration bleibt. Dauerläufer Rode zeigte sich selbstbewusst: „Bei so viel Vorfreude und Euphorie auf Donnerstag brauchst du gar keine große Erholung.“ Nach dem Abpfiff ging es direkt aufs Fahrrad und in die Eistonne, danach hieß die Devise im Bus „ganz viel schlafen“, so Rode. „Und viele Nudeln essen“, ergänzte Kapitän Gelson Fernandes.
Ein Tor kann die Eintracht immer schießen
Ein Treffer in Mailand – und Inter müsste schon zwei erzielen, um weiterzukommen. „Wir wissen, dass wir das 0:0 halten und vorne unsere Chancen nutzen können“, betonte Fernandes. Das zeigte sich auch wieder in Düsseldorf: Hasebe und Co. ließen kaum was zu – und wenn, hielt Keeper Kevin Trapp überragend. Mit Ante Rebic könnte sogar eine weitere Offensivkraft zur Verfügung stehen. Der Kroate, der seine Knieverletzung in Belgrad behandeln ließ, weilt seit Dienstag wieder am Main, fliegt am Mittwoch mit nach Mailand. „Wir hoffen, dass es für ihn reicht“, meinte Sportdirektor Bruno Hübner. „Auch wenn es ganz schwer zu sagen ist.“
In der Breite gut aufgestellt
Selbst wenn die „Büffelherde“ mal nicht trifft, ist mittlerweile auf Goncalo Paciencia Verlass. Der Portugiese stand beim 1:0 in Düsseldorf erneut genau da, wo ein Angreifer stehen muss und köpfte ein. „Er hat im 1:1 eine ausgezeichnete Technik, trifft im Training mit rechts, links und dem Kopf“, lobte Hütter. „Der Trainer schenkt allen Spielern Vertrauen, das ist gut so.“ Auch Jonathan de Guzman gefiel, lieferte die Flanke zur Führung. „Egal wer reinkommt, die Qualität lässt nicht nach“, befand Paciencia. Am Donnerstag wird er genauso wie Fernandes (gesperrt) und Almamy Touré (nicht spielberechtigt) auf der Bank Platz nehmen, Sébastien Haller, Mijat Gacinovic und Evans Ndicka kehren in die Startelf zurück.
Mannschaft ist weiter gereift
„Das Spiel war ein guter Test für die Entwicklung der Mannschaft“, sagte Fernandes. Was er meinte: Die Eintracht siegte im Stile eines Spitzenteams. Sie schüttelte die biedere erste Halbzeit ab, gewann mit Geschick, Willen und etwas Glück. „Bei einer zuletzt sehr starken Fortuna“, wie Hütter hervorhob. Die Frankfurter sind 2019 ungeschlagen.
Gesperrter Trainer jammert nicht, sondern redet stark
Hütter klagt nicht, dass er nach seinem Tritt gegen die Trinkflasche im Rückspiel nur aus der Ferne zusehen darf: „Wir machen da kein Thema draus.“ Hütter redet stattdessen seine Assistenten stark. „Ich vertraue ihnen. Und das Pushen in der Kabine kriegen auch andere hin“, so der Österreicher, der überzeugt ist: „Meine Spieler müssen nicht für ihren Trainer spielen, sie spielen für Eintracht Frankfurt.“ Und für eine außergewöhnliche Chance.