
Der Trainer spricht im großen AZ-Interview über den aktuellen Stand der Vertragssituation, seinem Verhältnis zu Schiedsrichtern und Baustellen im aktuellen Kader.
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Im DFB-Pokal in Elversberg sind Sie direkt wegen einer Roten Karte gesperrt. Wie dramatisch ist es, gleich im ersten Pflichtspiel der Saison zu fehlen?
Bo Svensson: Für mich ist es schon schwierig. Für meine Mannschaft weniger, glaube ich. Und um die geht es am Ende. Ich habe die Situation in Fürth schon einmal erlebt. Das war damals nicht so angenehm für mich, und am Samstag wird es genauso sein. Ich muss aber damit zurechtkommen. Hauptsache ist, dass wir die Aufgabe meistern.
Wie schwer wird es, von außen Einfluss auf das Spiel zu nehmen?
Nicht am Platz zu stehen und alles von weit weg zu steuern, fühlt sich nicht richtig an, aber es ist wie es ist. Gemeinsam mit meinen Co-Trainern werden wir eine gute Lösung finden.
Wie groß ist das Vertrauen in Ihre Mannschaft, das Pokalspiel trotz Ihres Fehlens zu gewinnen?
Darüber mache ich mir wenig Gedanken. Ich habe eine erfahrene Mannschaft, die schon länger zusammenspielt. Im Testspiel gegen Burnley habe ich gesehen, wie die Spieler auf dem Platz eigenständig Dinge korrigiert haben. Elversberg ist nun wieder eine gute Challenge für die Jungs, um sich zu beweisen.
Ihre Sperre entspringt einem Platzverweis im DFB-Pokal gegen den FC Bayern. Wird sich Ihr Verhalten gegenüber Schiedsrichtern in der neuen Saison ändern?
Fakt ist: Ich habe in der vorletzten Saison sechs Gelbe Karten bekommen und zuletzt nur noch drei. Insofern ist schon eine Entwicklung zu sehen – trotz der Roten Karte im Pokal.
Haben Sie an sich gearbeitet?
Ich bin ein emotionaler Typ, das macht mich auch ein Stück weit aus. Aber es ist wichtig, die richtige Balance zu finden daraus, seine Gefühle besser zu kanalisieren und authentisch zu bleiben. Wenn ich plötzlich einfach so auf der Bank sitze und nicht mitfiebere, verliere ich auch ein bisschen von meiner Stärke. Sollte ich plötzlich ein komplett ruhiger Typ werden, wäre es wohl an der Zeit, für mich aufzuhören. Dann wäre ich zu weit weg von dem Menschen, der ich eigentlich bin. Dennoch will ich Karten vermeiden.
Heißt: Sie beißen sich in der neuen Saison punktuell auf die Zunge?
Ich sammle natürlich Erfahrungen in Situationen, in denen es hektisch zugeht und versuche, besser zu reagieren. Aber ich weiß auch nicht, wie oft Steffen Baumgart diese Frage gestellt wird. Oder Christian Streich. Beide nehme ich auch als sehr emotional wahr. Bei mir wird es aber stärker thematisiert.
Fühlten Sie sich ungerecht behandelt?
Ein paar Mal ist das vorgekommen. Aber: Viele Situationen liegen in der Vergangenheit. Insgesamt muss ich sagen, dass die Zusammenarbeit mit den Schiedsrichtern schon besser geworden ist. Und das hat nicht nur mit mir zu tun.
Stimmung entfacht immer wieder der Videoschiedsrichter. Ex-Bundesliga-Referee Jochen Drees sagte jüngst bei uns im Interview, man könne darüber nachdenken, den VAR nur noch bei hundertprozentigen Entscheidungsmöglichkeiten wie Abseits oder Tor eingreifen zu lassen. Eine Idee?
Wenn Jochen Dress das so gesagt hat, stimme ich ihm zu: Ja, darüber kann man diskutieren.
Welchen Vorschlag haben Sie, um die Diskussionen rund um den VAR zu entspannen?
Ich denke, es wäre gut, die Position des Schiedsrichters zu stärken, der das Spiel pfeift. Das Problem sind ja nicht die Menschen, die das Spiel als Referee leiten, sondern das Regelwerk, das in einzelnen Situationen nicht klar ist und für mich zu viel Interpretationsfläche bietet.
Wie beim Handspiel?
Das ist das allerbeste Beispiel. Würden wir hier mit acht Leuten am Tisch sitzen und über eine Szene mit einem vermeintlichen Handspiel diskutieren, werden wir vermutlich acht verschiedene Meinungen über die Situation haben. Dann stelle ich mir die Frage: Wird das Spiel wirklich gerechter, wenn wir Szenen zehnmal in Zeitlupe sezieren, oder ist es nicht besser zu berücksichtigen, dass Dinge, die in Echtzeit geschehen, auch in solcher vom Schiedsrichter bewertet werden sollten? Die Wahrnehmung des Schiedsrichters auf dem Platz ist viel näher an der Spielrealität. Wollen wir wirklich, dass die Spieler sich unnatürlich bewegen, die Hände hinter den Rücken legen, weil sie Angst vor einem Handspiel haben? Wollen wir wirklich, dass es sich mehr lohnt, im Sechzehner jemandem absichtlich an die Hand zu schießen als aufs Tor, weil es dann meist einen Pfiff gibt? Ich denke, dass das Streben nach absoluter Gerechtigkeit durch den VAR in Fällen wie dem Handspiel das komplette Gegenteil bewirkt hat.
Halten Sie was von einem Eingriffsrecht der Trainer bei strittigen Situationen, der sogenannten Challenge?
Nein. Ich will das Spiel so dynamisch haben wie möglich. Der Schiedsrichter, der das Spiel pfeift, soll die größte Entscheidungsgewalt haben. Das bedeutet für mich auch die beste Unterhaltung. Der Fußball wird durch so eine Challenge nicht besser. Mich nerven schon jetzt die zwölf Minuten Nachspielzeit und das vierminütige Warten, weil ein Schiedsrichter sich 20 Szenen aus 20 Perspektiven in Zeitlupe ansehen muss, um entscheiden zu können, ob er Elfmeter pfeift oder nicht.
Geduld brauchen auch die Fans bei der Frage, ob Sie ihren Vertrag verlängern, der 2024 ausläuft. Wie ist der Stand bei den Verhandlungen?
Unverändert.
Heißt?
Beide Seiten reden miteinander. Wir haben momentan aber auch noch genügend andere Sachen zu tun. Die Saison fängt bald an, das Transferfenster ist geöffnet. Es gibt also gar keine Eile, das Thema zu besprechen.
Bis zu welchem Zeitraum wollen Sie eine Entscheidung über den auslaufenden Vertrag getroffen haben?
Für mich gibt es jetzt im Moment keinen Zeitraum, den ich benennen kann. Irgendwann vor dem 30. Juni 2024, das ist klar (lacht).
Nimmt Mainz 05 nicht unnötigen Druck mit in die Saison, wenn Sie die Frage auf die lange Bank schieben, die irgendwann nerven kann?
Nervig sind nur die ständigen medialen Rückfragen, ob es schon etwas Neues gibt. Ich kann aber tausendprozentig versichern: Für meine persönliche Situation und die Arbeit mit der Mannschaft macht das keinen Unterschied.
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Wie Bo Svensson Mainz 05 weiterentwickeln will
Sie sagen, Sie hätten die Lust auf Mainz 05 noch nicht verloren. Lust ist doch ein schöner Zustand, der länger anhalten darf?
Klar. Als ich in Mainz unterschrieben habe, war meine Motivation nicht nur, den Verein vor dem Abstieg zu retten. Es ging auch darum, den Verein noch mal auf die Beine zu stellen, kontinuierlich eine Identität und DNA zu entwickeln, auf die wir uns verlassen können. Sind wir da schon am Ziel? Nein, sind wir nicht.
Wo sehen Sie noch Luft nach oben?
In vielen Bereichen: Zuschauer, Mitglieder, Gelände, NLZ… Als Trainer ist es oft die kurzfristige Aufgabe, das nächste Spiel zu gewinnen. Aber auch dahinter wollen wir weiter etwas aufbauen, unabhängig davon, was andere Vereine wie Wolfsburg oder Hoffenheim für Möglichkeiten haben. Wir müssen unser Ding machen, das sage ich auch immer meinen Spielern. Wenn man sieht, was sich hier entwickelt, ist weiter Bewegung drin. Die personelle Professionalisierung schreitet voran, das Vereinsgelände wird ausgebaut. Und ich finde, dass ich hier immer noch meinen Beitrag leisten kann. Aber ich bestehe aus mehr Teilen als dem Fußballtrainer Bo Svensson, der über seine Zukunft entscheidet.
Das bedeutet?
Ich habe meine Frau, meine Kinder, meine Heimat. Eltern, die in Dänemark älter werden und die ich lange nicht mehr besuchen konnte. Auch das sind Dinge, die eine Rolle spielen. Klar ist für mich auch: Ich werde immer Lust auf Mainz 05 haben, die wird nie weggehen. Ich wäre nicht da, wo ich jetzt stehe, ohne Mainz 05. Das ist was Besonderes.
Sie sind unter den amtierenden Trainern in der Bundesliga der Mann mit der viertlängsten Amtszeit, kommen bei Mainz 05 auf 31 Monate. Können Sie sich ein Langzeitprojekt bei einem Verein vorstellen – wie bei Frank Schmidt in Heidenheim oder Christian Streich in Freiburg?
So lange wie die beiden? Das weiß ich nicht. Aber ich komme auch schon – mit kurzer Unterbrechung in Österreich und in unterschiedlicher Position – seit 16 Jahren auf das Gelände von Mainz 05. Ich schließe keine Türen, wir werden es sehen. Die Entscheidung trifft am Ende mehr der Mensch Bo Svensson als der Fußballtrainer Bo Svensson.
Würde Sie irgendwann die Premier League reizen?
Es ist müßig für mich, eine hypothetische Frage nach bestimmten Ländern und anderen Ligen zu beantworten, weil ich aus vorgenannten Gründen so nicht ticke. Ich habe zum Beispiel jetzt ein Video für „Coaches Voice“ gemacht…
…ein YouTube-Kanal, bei dem Sie in englischer Sprache Ihre Taktik offenlegen, die zum 2:1-Sieg gegen Bayern München 2021 führte.
Ich wurde danach gefragt: Ist das jetzt ein Bewerbungsschreiben? Die Wahrheit ist: Ich hatte die Anfrage seit 18 Monaten vorliegen, konnte sie nie wahrnehmen und habe es zuletzt an freien Tagen geschafft, mit den Leuten zu sprechen. Ich fand das Forum sehr spannend, weil ich dort spezifisch über Fußball reden konnte. Nichts anderes.
Welche Weiterentwicklung peilen Sie mit Mainz 05 in der neuen Saison an?
Wie definieren wir Weiterentwicklung? Streben wir immer danach, etwas Neues zu schaffen? Oder ist Entwicklung nicht auch eine Bestätigung dessen, was wir gut gemacht haben? Bei Mainz 05 hat auch nicht jeder Ansatz im Versuch, den Verein weiterzuentwickeln, gefruchtet. Weil man Grundlagen vernachlässigt hat, für die wir stehen, was dann gefährlich werden kann, wenn man nicht die viel besseren Einzelspieler hat. Union Berlin ist ein gutes Beispiel für Entwicklung durch Kontinuität.
…Ihr erster Gegner in der neuen Bundesliga-Saison…
…genau. Sie spielen seit drei Jahren das gleiche Spiel, haben damit zuletzt die Champions-League-Qualifikation geschafft. Urs Fischer wurde jetzt zum „Trainer des Jahres“ gekürt. Das Spiel hat sich aber nie verändert.
Das heißt für Mainz 05?
Wir müssen die Dinge, die uns ausmachen, immer brutal pflegen: Teamgeist, Intensität, die totale Lust, das Tor zu verteidigen, gut bei Standards und im Umschalten zu sein. Ich hätte auch gerne, dass wir so wie Manchester City kicken, nur Flachpassspiel, variabel zwischen Vierer- und Fünferkette. Aber man muss auch Verständnis dafür haben, dass es als Mainz 05 vor allem eine gewisse Konstanz braucht, um in der Bundesliga zu spielen. Wir nehmen jetzt viele Spieler, die letztes Jahr schon da waren, mit in die neue Saison. Das ist ein Vorteil. Also, wo sehe ich den nächsten Schritt, den wir gehen wollen? In dem Wissen, wer wir sind und dem Selbstverständnis, dies konstant auf den Platz zu bekommen. Die anderen Mannschaften sollen weiterhin sagen: Wir spielen nicht gerne gegen Mainz.
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Welche Lehren ziehen Sie nach der starken Rückrunde aus den letzten Spielen, in denen die Mannschaft die Europapokal-Teilnahme aus den Händen gab?
Hätten wir die vier schwächeren Spiele mitten in unserer Erfolgsserie absolviert, wäre es gar nicht so thematisiert worden. Fakt ist: Wir haben zwischenzeitlich die längste Serie ohne Niederlagen von Mainz 05 in der Bundesliga-Geschichte gehabt. Von 20 Spielen, die wir seit dem Winter hatten, waren 15 gut. Das ist keine schlechte Quote. Und doch war es wichtig, das letzte Spiel in Dortmund so zu bestreiten, wie wir es getan haben, um mit einem guten Gefühl aus der Saison zu gehen.
In der neuen Saison sehen Vereinsfunktionäre nun immer stärker eine Bo-Svensson-Mannschaft, die bei Mainz 05 auf dem Platz steht. Teilen Sie die Ansicht?
Da ich hier jetzt schon seit zweieinhalb Jahren arbeite, hoffe ich, dass es in die Richtung geht (lacht). Was eine Bo-Svensson-Mannschaft ist, müssen aber andere definieren.
Es geht dabei auch um Ihr Talent, Spieler in persönlichen Gesprächen für Mainz 05 zu begeistern. Wie nun Tom Krauß und Sepp van den Berg.
Ich habe gar nichts anders gemacht als zuvor schon mit Jungs wie Anton Stach oder Silvan Widmer, als sie damals nach Mainz kamen. Ich weiß selber aus meiner Zeit als Spieler, wie wichtig das Gespräch mit dem Trainer ist. Es ist schön, dass ich unsere Neuzugänge überzeugt habe. Es gab aber auch Spieler, die nicht unbedingt in eine Bo-Svensson-Mannschaft wollten (lacht).
Bo Svensson lobt Talente Weiper und Gruda
Wo gibt es noch Baustellen im Kader?
Bei den Außenverteidigern. Wir wissen nicht, wie lange Silvan Widmer ausfällt, der an keiner einfachen Stelle operiert wurde. Wenn du lange draußen bist, brauchst du auch etwas Zeit, um wieder zurückzukommen. Für Danny da Costa und Anthony Caci gibt es kein Back-Up. Mit Jonny Burkardt haben wir einen zweiten langzeitverletzten Spieler, der zwar zurückkommt, aber im Moment noch nicht dabei ist, was den Kader nicht größer macht. Vorne müssen wir gucken, ob noch eine Ergänzung kommt. Es gibt aber keine Not, weil wir junge Kerle haben, die ihre Sache gut machen.
Nelson Weiper und Brajan Gruda. Wie weit sind die beiden schon?
Sie haben gute Schritte gemacht. Aber wir dürfen ihr Alter nicht vergessen. Nelly ist erst 18, Brajan 19. Wir können ihnen nicht die Last auf die Schultern legen, das Ding hier zu tragen. Sie sollen uns helfen und ich glaube an beide, wir brauchen aber auch Geduld. Ich war mal Jugendtrainer und weiß: Bei jungen Spielern gibt es immer ein Rauf und Runter, das ist normal.
Nelson Weiper haben sie im Testspiel gegen St. Gallen schon nach 26 Minuten wieder ausgewechselt. Warum – und wie ist er damit umgegangen?
Nelly spielt jetzt nicht mehr in der U19, wo er zwei Klassen besser ist als die Mitspieler, sondern bei den Profis mit einem Stefan Bell, der mehr als 250 Bundesliga-Einsätze hat. Er muss lernen, der Mannschaft etwas zu geben, ehe sie ihm etwas gibt. Ich war mit seiner Haltung an dem Tag nicht zufrieden. Er hatte versucht, das Spiel zu einem Nelson-Weiper-Spiel und nicht zu einem Mainz-05-Spiel zu machen. Wenn wir verteidigt haben, ist er vorne geblieben und hat hinten nicht geholfen. Es gab also einen Grund, warum er ausgewechselt wurde, den ich ihm erklärt habe und der zur Entwicklung dazugehört. Kritik kann einen besser machen, wenn man die richtigen Lehren daraus zieht. Gegen Burnley war er danach der Stürmer, der innerhalb seiner Spielminuten die meisten Meter gemacht hat, sehr fleißig unterwegs war. Er ist jetzt einen Schritt weiter, und das ist gut.
Die Mewa Arena war in der neuen Saison nur fünfmal ausverkauft. Muss dort künftig stärker die Post abgehen?
Ich rede auch gerne über die Fans, die schon da und einfach super sind. Gemeinsam haben wir in der vergangenen Saison auch auswärts Highlights erlebt – am Ende in Dortmund, aber auch anfangs in Augsburg und Bochum, wo gut was los war. Ich wünsche mir natürlich, dass bei jedem der 17 Heimspiele das Haus voll ist. Nicht, weil der Gegner Bayern München, Borussia Dortmund oder Eintracht Frankfurt heißt, sondern weil die Leute unser Team sehen und unterstützen wollen.
Welche Argumente liefert Ihre Mannschaft, um zu Heimspielen zu gehen?
Die Jungs versuchen, alles zu geben, was sie haben, auch wenn sie nicht jedes Spiel gewinnen können. Es wäre schön, wenn die Leute ins Stadion kommen und sagen: Ich gehe zu Mainz 05, weil die alles raushauen. Damit kann ich mich identifizieren, davon will ich ein Teil sein.
Mit Schalke 04 und Hertha BSC sind zwei zugkräftige Traditionsvereine durch Heidenheim und Darmstadt ersetzt worden. Ist die Bundesliga schwächer geworden?
Dass Schalke und Hertha in der zweiten Liga spielen, liegt nicht an Heidenheim und Darmstadt. Fakt ist: Die besten Mannschaften verdienen es sich über eine Saison, in der besten Liga zu spielen. Und die beste Qualität spielt in Deutschland in der Bundesliga.
Die war auch bis zum Ende der Saison im Titelkampf spannend, wozu Mainz in Dortmund ja beigetragen hat…
Nicht zu vergessen: Wir haben zuvor auch die Bayern geschlagen.
Guter Einwand. Glauben Sie an ein ähnliches packendes Titelfinale 2023/24?
Für die Clubs, die sich Hoffnung auf den Titel machen, ist doch eigentlich das schlimmste Szenario passiert. Die Bayern haben die Meisterschaft gewonnen, ohne in Topform zu spielen. Nochmal wollen sie sich sicher nicht so schwach präsentieren. Mit Thomas (Tuchel, die Red.) haben sie einen sehr ehrgeizigen Trainer und werden sich noch steigern, wenn man die Gerüchte hört, an welchen Spielern sie so dran sind. Ich glaube, es wird sehr, sehr schwer für andere Vereine, die Bayern bis zum Ende herauszufordern.
Wo würden Sie Mainz 05 einsortieren, wenn wir Ihnen jetzt eine Bundesliga-Tabelle 2024 vorlegen?
Damit beschäftige ich mich wenig. Unsere erste Aufgabe ist es, in der Bundesliga zu bleiben. Mein Auftrag ist es, das meiste Potenzial aus der Spielergruppe herauszuholen und den Fußball abzuliefern, der für unsere Werte steht und den wir als Verein spielen wollen.