Die Eintracht kann im Topspiel mit den Bayern durchaus mithalten. Die Umstellungen von Frankfurts Trainer Oliver Glasner schlugen alle ein.
München. Die Frankfurter Eintracht bleibt dran im Kampf um die internationalen Plätze und hat einmal mehr gezeigt, dass die Mannschaft gereift ist. Dem Sieg gegen Schalke und dem Remis in Freiburg ließen die Frankfurter nun auch einen Punkt in München folgen. Beim Rekordmeister Bayern gab es ein 1:1 (0:1), ein verdientes Unentschieden. Randal Kolo Muani gelang in der zweiten Halbzeit der Ausgleich, Leroy Sané hatte die Münchner in Führung gebracht. Die Umstellungen von Frankfurts Trainer Oliver Glasner hatten alle eingeschlagen.
Der Frankfurter Trainer hatte dann doch Konsequenzen aus der eher bescheidenen Leistung von Freiburg gezogen und etliche Änderungen vorgenommen. Die beiden Routiniers Makoto Hasebe und Sebastian Rode stand in der Anfangsformation. Der Libero spielte für Hrvoje Smolcic, der Kapitän für Daichi Kamada. „Wir wollten ein bisschen Erfahrung in unsere Abwehr geben“, sagte Glasner vorher. Dazu feierte Aurelio Buta sein Startelf-Debüt, Ansgar Knauff wechselte auf die linke Seite, Christopher Lenz musste auf die Bank.
Gut funktionierende Defensive
Die neu zusammengestellte Defensive funktionierte erstaunlich gut, die Eintracht stand kompakt, ließ ganz wenig zu. Und sie suchte ihre Chancen nach vorne. Das führte bei zwei schnellen Kontern zu gelben Karten für die Münchner. Matthis Di Ligt sah eine nach einem taktischen Foul an Rode, später Torwart Yann Sommer, als er in höchster Not gegen Kolo Muani rettete. Beide Male hatte Schiedsrichter Sven Jablonski richtig entschieden. Falsch lag er allerdings in der Entstehung der Münchner Führung in der 34. Minute. Kingsley Coman hatte sich gegen Aurelio Buta mit einem rustikalen Einsatz den Ball erkämpft. Das war im Grunde ein Foul, doch der Unparteiische ließ weiterlaufen. Er hatte freie Sicht auf die Szene, alle Proteste der Eintracht ließ er abprallen. Joshua Kimmich setzte sich in der Folge in zwei Zweikämpfen durch, der Ball kam über Thomas Müller in den Strafraum. Und ein einziges Mal war die Eintracht unsortiert. Leroy Sané war frei und ließ Kevin Trapp aus zwölf Metern keine Chance.
Das war sicher verdient für die überlegenen Münchner, aber doch unglücklich für die Eintracht. Muani hatte eine gute Gelegenheit nach einer Ecke, traf den Ball aber nicht richtig. Die Bayern hätten durch Dayot Upamecano, der frei köpfen konnte, auch noch vor der Pause eine Gelegenheit zu erhöhen, verpasste aber knapp. Wer nach dem Wechsel erwartet hatte, dass die Bayern mit Macht auf den zweiten Treffer drücken würden, der wurde enttäuscht. Die bessere Mannschaft in der zweiten Halbzeit waren die Frankfurter. Und das war einigermaßen erstaunlich. Die Abwehr um den souveränen Hasebe wurde immer sicher, ließ nichts mehr zu. Die Münchner fanden einfach keine Mittel gegen das Bollwerk. Bis zum Ende war keine einzige echte Torgelegenheit für die Bayern mehr zu notieren. Kevin Trapp spielte sicher, souverän, musste aber gar nicht so viel halten.
Und so nach und nach wurde die Eintracht auch nach vorne besser. Zunächst waren es ein paar schüchterne Versuche, denn aber knallte es richtig. Es war die 69. Minute, als der Eintracht der Ausgleich gelang. Es war ein tolles Tor. Muani hatte aus dem Mittelfeld einen Pass auf Daichi Kamada gespielt, der für den starken Rode gekommen war. Der Japaner schien den Ball schon verdaddelt zu haben, brachte ihn aber noch zurück zu Muani. Der Franzose legte den Ball an seinem Landsmann Upamecano vorbei und traf mit links ins lange Eck. Ein toller Treffer, den sich die Eintracht auch verdient hatte. Auch in der Schlussphase kam zu wenig von den Münchnern, auch die Einwechslungen von Serge Gnabry und Tel brachte nicht viel. Die Frankfurter ihrerseits konnten auch noch nachzulegen, Kamada eben, auch Borré und Jakic. Und das lohnte sich. Am Ende war es eine Partei absolut auf Augenhöhe mit Vorteilen bei der Eintracht.