2:1 beim Hamburger SV: Eintracht Frankfurt feiert...

aus Eintracht Frankfurt

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Timothy Chandler (l.) von Eintracht Frankfurt kommt vor Hamburgs Luca Waldschmidt an den Ball. Foto: dpa

Die Frankfurter Eintracht hat erneut eindrucksvoll ihre Auswärtsstärke unter Beweis gestellt und mischt weiter munter um die internationalen Ränge mit: Die hessischen...

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HAMBURG. Die Frankfurter Eintracht hat erneut eindrucksvoll ihre Auswärtsstärke unter Beweis gestellt und mischt weiter munter um die internationalen Ränge mit: Die hessischen Bundesliga-Fußballer erkämpften sich einen 2:1 (2:1)-Erfolg beim Hamburger SV. Marius Wolf (16.) und Mijat Gacinovic (24.) trafen für die Eintracht, die 18 ihrer 25 Punkte in der Ferne geholt hat, Kyriakos Papadopoulos (9.) für die Hausherren.

Die Hessen waren in der ersten Halbzeit das klar überlegene Team, verpassten eine höhere Führung. In den zweiten 45 Minuten spielte im Grunde nur noch Hamburg, die Eintracht verteidigte aufopferungsvoll den knappen Sieg. "Es war ein richtiges Kampfspiel", befand Eintracht-Sportvorstand Fredi Bobic. "Nach dem 1:1 haben wir überragend gespielt. Es hätte bis zur Pause durchaus 4:1 oder 5:1 stehen können. In der zweiten Hälfte hingegen haben wir uns sehr schlecht befreit und keine sauberen Bälle mehr nach vorne gespielt. Hamburg war dem 2:2 näher, aber wir haben dagegen gehalten." Bitter für die Frankfurter, die im elften Duell in Folge gegen den HSV ungeschlagen blieben: Sowohl David Abraham als auch Gacinovic schieden verletzt aus. Im Fall von Abraham gab SGE-Trainer Niko Kovac später leichte Entwarnung: "Er hat ein Hämatom in der Wade. Ich gehe davon aus, dass wir es bis zum Wochenende hinbekommen."

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Intensive Anfangsphase

Die Begegnung vor 40.983 Zuschauern an der Elbe (Negativrekord für den HSV seit 2003) hatte es sofort in sich. Kovac hatte seine Mannschaft kräftig umgebaut, mit dem wieder genesenen Timothy Chandler, der letztmals am 21. Oktober gegen Borussia Dortmund mit von der Partie war, Luka Jovic, Marco Russ, Taleb Tawatha und Gacinovic übernahmen drei Tage nach dem furiosen Auftritt gegen Bayern München für Carlos Salcedo, Kevin-Prince Boateng, Sébastien Haller, Aymen Barkok und Jetro Willems, der nicht mal im Kader stand. Schon nach drei Minuten musste Kovac erneut umstellen: Kapitän Abraham griff sich nach einem Laufduell mit Filip Kostic schmerzverzerrt an die Wade.

Während der Innenverteidiger behandelt wurde, jubelte der HSV: Papadopoulos schoss aus kurzer Distanz in die Maschen (6.). Doch der Treffer zählte nicht, das Spielgerät hatte sich vor der Hereingabe im Toraus befunden. Abraham musste drei Minuten später ausgewechselt werden. Und fehlte bei der anschließenden Ecke. Bei der Papadopoulos nun regelkonform zuschlug: Der Grieche köpfte Jovic an, der Ball landete im kurzen Eck. Die frühe Führung für die Gastgeber.

Die Eintracht erwachte nun, geriet so richtig in Fahrt. Und nutzte die ersten beiden Chancen eiskalt. Chandler bediente Wolf, der aus 13 Metern abzog. Der Ausgleich. HSV-Keeper Christian Mathenia machte dabei keine Figur. Und war damit nicht allein: Die Hanseaten, die zuvor fast fünf Stunden ohne Gegentreffer geblieben waren, ließen die Frankfurter nach Belieben gewähren, vernachlässigten komplett die Deckungsarbeit. Rückkehrer Chandler brachte den Ball in die Mitte, Gacinovic verwertete aus elf Metern.

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Chancen leichtfertig vergeben

Die Frankfurter hätten direkt das 3:1 und 4:1 nachlegen können, gar müssen. Aber die Hessen gingen zu leichtfertig mit ihren Chancen um. Jovic vergab zwei hundertprozentige Möglichkeiten (26./32.), bei einem dritten Schuss des Serbens klärte Dennis Diekmeier in letzter Sekunde (29.). Eine weitere gute Gelegenheit nutzte Ante Rebic (28.) nicht. Der HSV fand kurz vor der Pause den Faden wieder, der Ex-Frankfurter Luca Waldschmidt scheiterte in der Nachspielzeit an SGE-Torwart Lukas Hradecky.

Nach dem Seitenwechsel die nächste Hiobsbotschaft für die rund 2.500 mitgereisten Eintracht-Fans: Gacinovic musste in den Katakomben bleiben. Der Serbe hatte sich Ende der ersten Halbzeit am Knöchel verletzt. Der HSV ergriff jetzt die Initiative. Diekmeier traf, stand dabei aber knapp im Abseits (54.). Drei Minuten danach hielt Hradecky glänzend gegen Papadopoulos. Die Eintracht machten hinten dicht, tauchte gar nicht mehr vor dem gegnerischen Kasten auf. Hamburg verschenkte nun die Möglichkeiten. Kurz vor Schluss köpfte Kostic (88.) haarscharf daneben. Am Ende brachte die beste Auswärtsmannschaft der Liga den Erfolg geschickt über die Zeit. "Wir müssen jetzt alle Heimspiele abgeben und nur noch auswärts spielen", meinte Hradecky, als er sichtlich gut gelaunt die Heimreise antrat.