Milde Strafe für Hinteregger: Hütter streicht freien Tag
Für Eintracht Frankfurt fängt die Bewährungsprobe nun richtig an. Ein wichtiger Spieler ist dabei Martin Hinteregger, der trotz Eskapaden beim Spiel in Augsburg dabei sein wird.
Von Peppi Schmitt
Martin Hinteregger.
(Archivfoto: dpa)
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FRANKFURT - Drei Bundesliga-Spieltage sind rum, dazu ein DFB-Pokalspiel und sechs Europapokalspiele und doch geht für die Frankfurter Eintracht wie für viele andere die Saison jetzt erst richtig los. Die Aufgebote sind nun endlich komplett, die Spieler sortiert, die Trainer gefordert. Der Frankfurter Coach Adi Hütter ist mit seinem Kader „sehr zufrieden“, glaubt sein Team für die Dreifachbelastung gut aufgestellt. „Ich werde als Trainer an Leistungen gemessen“, sagt er, „ich habe versucht, den Hebel dort anzusetzen, wo ich das Gefühl hatte, dass wir uns verbessern können.“ Dies sei gut gelungen.
Im Mittelfeld hat sich die Eintracht mit den Neuzugängen Dominik Kohr, Djibril Sow und Daichi Kamada sicher deutlich verstärkt, aber auch im Angriff glauben alle, dass die Verluste der drei Superstürmer Ante Rebic, Luka Jovic und Sébastien Haller aufgefangen werden können. „Ich glaube, dass wir jetzt eine Mannschaft haben, die sich sogar verbessert hat“, sagt Torwart Kevin Trapp in einem Bild-Interview im Brustton der Überzeugung. Den ersten Beweis müssen die Frankfurter am Samstag beim FC Augsburg antreten.
Freier Tag wurde gestrichen
Sie werden das mit Martin Hinteregger tun. Dessen Suspendierung vorm Spiel der österreichischen Nationalmannschaft in Polen wegen eines überzogenen Zapfenstreichs und angeblichen Alkohol-Ausfällen ist aufgearbeitet. „Ich wurde am Sonntag vom österreichischen Sportdirektor Schöttel informiert und habe danach mit Trainer Foda telefoniert“, berichtete der österreichische Trainer der Eintracht von seinen Heimatkontakten, „natürlich habe ich mit Martin gesprochen, der sich reuig gezeigt hat.“ Zur Strafe habe er Hinteregger den freien Tag nach dem Länderspiel gestrichen. Der Verteidiger musste am Mittwoch zweimal mit der Mannschaft ran. Von den angeblichen Wadenproblemen sei dabei nicht zu spüren gewesen. „Martin ist ein Thema in Augsburg“, sagt Hütter.
Ein Thema ist er im doppelten Sinne. Zum einen wird er nach diesen Aussagen spielen, zum anderen wird es ein Wiedersehen mit seinem ehemaligen Klub, von dem er nicht in bestem Einvernehmen im Sommer geschieden ist. Nach vielen Irrungen und Wirrungen und dem einen oder anderen durchaus unprofessionellem Vorkommnis war der Wechsel für eine Ablösesumme von sieben Millionen Euro zustande gekommen. Hinteregger steht nach den Mätzchen der letzten Wochen nun ganz besonders im Fokus. Trainer Hütter: „Ich war natürlich nicht erfreut. Das Thema wurde aber intern bei der Nationalmannschaft gelöst, mehr gibt es dazu nichts zu sagen.“
Der trotz der Ausfälle von Johnny de Guzman (Zerrung) und Mijat Gacinovic (Adduktoren) üppig besetzte Kader, bietet dem Trainer ausreichend Möglichkeiten, taktisch zu agieren und zu reagieren und in den nächsten Wochen auch die Kräfte des einen oder anderen zu schonen. Schon am Donnerstag findet ja das Europa-League-Spiel gegen Arsenal statt. „Wir sind in der Breite stärker geworden“, sagt der Frankfurter Trainer und nennt beispielhaft Erik Durm und Rückkehrer Timothy Chandler, die die „Dauerspieler“ aus der letzten Saison, Danny da Costa und Filip Kostic, entlasten könnten.
Im Mittelfeld drängt nun auch Neuzugang Sow in die Anfangself und im Angriff wird Hütter in Zukunft das Spielchen „Zwei aus Drei“ im Sinne der Effektivität ausreizen können. Mit Bas Dost, André Silva und Goncalo Paciencia stehen gleich drei Mittelstürmer zur Verfügung. Dass er alle drei, ähnlich wie letztes Jahr bei der „Büffelherde“ aufbieten wird, will der Eintracht-Coach zwar nicht grundsätzlich ausschließen, aber wahrscheinlich ist es nicht. In Augsburg deutet einiges darauf hin, dass das Portugiesen-Duo spielen wird. Mit Neuzugang Silva sei er „absolut zufrieden“, sagt der Trainer, er habe sich schnell integriert, „was bei uns aber nicht schwer ist.“ Silva könne zu einer „absoluten Verstärkung“ werden. Auch für Paciencia, zuletzt Torschütze in Leipzig und gegen Düsseldorf, gab es viel Lob. „Goncalo hat sich sehr gut entwickelt“, sagt Hütter. Torjäger Dost wäre dann der „Joker“.
Nach einer starken Trainingswoche („Die Jungs haben mir richtig Spaß gemacht“), hofft Hütter auf eine Umsetzung im Spiel. „Augsburg ist sehr unangenehm zu spielen“, sagt er, „aber wenn wir so auftreten wie in Leipzig, haben wir eine sehr gute Chance zu gewinnen.“
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