Hradecky: "Es tut mir unheimlich leid" - Stimmen zur Niederlage von Eintracht Frankfurt in Bremen
Kein Vorwurf an Eintracht-Torwart Lukas Hradecky: Der Fehlgriff des Keepers hatte die 1:2-Niederlage der Frankfurter Eintracht bei Werder Bremen am Ostersonntag besiegelt. "Er hat uns auch schon oft genug gerettet. Er trinkt jetzt ein Bier, dann geht es ihm wieder gut", sagte Kevin-Prince Boateng. Auch Eintracht-Sportdirektor Fredi Bobic machte Hradecky keinen Vorwurf. "Wenn ein Torwart einen Fehler macht, ist es halt ein Tor. Wenn ein Stürmer mal vorbeischießt, passiert nichts - dann ist es kein Tor, das wars."
Von Jan Felber
Sportredakteur
Frankfurts Luca Jovic erzielte zwar den Ausgleich, aber am Ende reichte es nicht für seine Eintracht. Foto: dpa
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BREMEN / FRANKFURT - Kein Vorwurf an Eintracht-Torwart Lukas Hradecky: Der Fehlgriff des Keepers hatte die 1:2-Niederlage der Frankfurter Eintracht bei Werder Bremen am Ostersonntag besiegelt. "Er hat uns auch schon oft genug gerettet. Er trinkt jetzt ein Bier, dann geht es ihm wieder gut", sagte Kevin-Prince Boateng. Auch Eintracht-Sportdirektor Fredi Bobic machte Hradecky keinen Vorwurf. "Wenn ein Torwart einen Fehler macht, ist es halt ein Tor. Wenn ein Stürmer mal vorbeischießt, passiert nichts - dann ist es kein Tor, das wars." Der Schlussmann selbst wollte sich derweil gar nicht erst herausreden. "Es macht mich sauer, dass ich das kaputt gemacht habe, weil wir den Punkt verdient gehabt hatten. Es tut mir unheimlich leid." Die Stimmen zum Spiel.
Niko Kovac (Trainer Eintracht Frankfurt): Gratulation an Werder Bremen zum Sieg. Ein Sieg, der aber etwas glücklich ausgefallen ist. Es war ein kurzweiliges und gutes Spiel. Ich war mit meiner Mannschaft sehr zufrieden, wir hatten viele gute Chancen. Bremen hatte aber auch einen sehr guten Torhüter. Das zweite Gegentor war natürlich sehr unglücklich. Bis auf das Ergebnis bin ich vollauf zufrieden. Wir hätten heute einen guten Schritt in Richtung internationaler Wettebwerb machen können.
Florian Kohfeldt (Trainer Werder Bremen): Frankfurt war die stärkste Auswärtsmannschaft hier seit Wochen. Kompliment an meine Mannschaft, wie wir trotzdem Lösungen gefunden haben. Es war ein hochklassiges Spiel auf Augenhöhe und ein tolles Spiel von beiden Mannschaften. Ich wäre auch mit einem Punkt zufrieden gewesen, nehme den Sieg aber natürlich gerne mit. Es war ein wichtiger Punkt im Abstiegskampf.
Fredi Bobic (SGE-Sportvorstand): Das Ergebnis ist eigentlich ein Witz, nach dem 1:1 waren wir dem 2:1 näher als die Bremer. Wir sind super zurückgekommen und haben das Spiel gut kontrolliert - mit viel Ballbesitz und vielen guten Passagen. Wir waren immer dran - und dann kommt so eine Gurke daher. Da war ja Schnee auf dem Ball, so lange war der unterwegs (lacht) ... Wenn ein Torwart einen Fehler macht, ist es halt ein Tor. Wenn ein Stürmer mal vorbeischießt, passiert nichts - dann ist es kein Tor, das wars. Ein Punkt wäre absolut verdient gewesen und hätte uns auch richtig gut getan. Wir sind nicht aufgetreten wie eine Auswärtsmannschaft, die nur abwartet. Der Gegner hatte Respekt und hat sich hinten reingestellt. Vor Werder hatte ich persönlich auch keine Angst. Zuhause hatten wir damals schlechter gespielt und 2:1 gewonnen, heute waren wir viel reifer, haben aber leider verloren.
Zur Tabelle: Wir sind der gefühlte Verlierer in dem ganzen Pulk. Es wird ein Fight bis zum Schluss, Hoffenheim ist jetzt dran, die haben wir jetzt zuhause vor der Brust. Die Jungs sind aber ja auch nicht total von der Rolle, sie haben hier ein gutes Spiel geliefert. Deshalb habe ich keine Angst.
Zur Verletzung von Ante Rebic: Er hat einen Verdacht auf Faserriss, das könnte mindestens vier Wochen dauern. Da muss ich Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann Recht geben beim Thema Länderspiele. Das sind reine Marketingspiele, du fliegst als Kroate in die USA, bist übermüdet, schläfst wenig. Im letzten Drittel der Saison sollte man das anders machen, das muss man auch mal denen sagen, die in den entsprechenden Kommissionen sitzen. Er war bis zu seiner Verletzung heute unfassbar gut.
Marco Fabian (Eintracht Frankfurt): Ich hatte mich gar nicht richtig warmgemacht, es war ja ein sehr schneller Wechsel. Ich hatte das Gefühl, dass wir gewinnen können - wir hatten die Chancen dazu. Aber so ist Fußball. Ich persönlich habe mich gut gefühlt. Jetzt heißt es Kopf hoch, weitermachen. Dass ich bei der mexikanischen Nationalmannschaft ein Tor geschossen habe, gibt mir viel Selbstvertrauen für den Schlussspurt in der Bundesliga. Ich will der Mannschaft weiterhelfen.
Lukas Hradecky (Torwart Eintracht Frankfurt): Der Ball kam weiter als ich dachte, ich hatte ihn unterschätzt. Ich dachte wirklich, ich habe ihn schon in meinen Händen. Das tut weh, und es tut mir leid für die Mannschaft, dass ich den Punkt gekostet habe. Nach ein paar Tagen wird es mir sicher besser gehen, ich komme zurück. Es macht mich sauer, dass ich das kaputt gemacht habe, weil wir den Punkt verdient gehabt hatten. Es tut mir unheimlich leid.
Kevin Prince Boateng (Eintracht Frankfurt): Das ist ganz, ganz bitter, wir hatten ein Unentschieden verdient. Es war ein guter Kampf, wir haben guten Fußball gespielt. Ein Punkt wäre für beide Mannschaften gerecht gewesen. Ich mache Lukas keinen Vorwurf: Wenn ein Torwart einen Fehler macht, ist der Ball halt meist drin. Er hat uns aber auch schon oft genug gerettet. Er trinkt jetzt ein Bier, dann geht es ihm wieder gut (lacht). Wir haben uns super gefühlt, hatten in der zweiten Halbzeit keine Probleme - und dann so ein dummes Gegentor. Wir bleiben aber positiv: Wir stehen oben, und dort oben wollen wir bleiben.