Fragen und Antworten zum Hoffenheim-Spiel: Ist Eintracht Frankfurt fokussiert genug?
Es könnte ein Meilenstein auf dem Weg zum internationalen Wettbewerb werden: Mit einem weiteren Bundesliga-Heimsieg gegen 1899 Hoffenheim würde Eintracht Frankfurt den Vorsprung auf die siebtplatzierten Gäste auf sechs Punkte ausbauen. Wie sind die Aussichten für das wichtige Duell? Fragen und Antworten.
Von Tobias Goldbrunner
Stellv. Chefredakteur Inhalte
Zwei, die sich schätzen: Eintracht-Chefcoach Niko Kovac (rechts) und 1899-Trainer Julian Nagelsmann. Am Sonntag treffen beide in Frankfurt aufeinander. Foto: dpa
( Foto: dpa)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
FRANKFURT - Es könnte ein Meilenstein auf dem Weg zum internationalen Wettbewerb werden: Mit einem weiteren Bundesliga-Heimsieg, es wäre der sechste in Folge, gegen 1899 Hoffenheim (Sonntag, 18 Uhr) würde Eintracht Frankfurt den Vorsprung auf die siebtplatzierten Gäste auf sechs Punkte ausbauen. Doch die Kraichgauer kommen mit dem 6:0 gegen den 1. FC Köln herangerauscht. „Und gehören eigentlich unter die Top Fünf“, warnt Eintracht-Trainer Niko Kovac. Der Kroate lobt seinen Gegenüber Julian Nagelsmann in den höchsten Tönen – genauso wie dieser ihn. Zuletzt herrschte obendrein Unruhe am Main. Wie sind die Aussichten für das wichtige Duell? Fragen und Antworten:
Wie belastet Kovac und seine Mannschaft die Bayern-Diskussion?
Kovac wirkte bei der Pressekonferenz am Freitag entspannt. Lächelte Fragen zu seiner Zukunft weg. Und betonte: „Für die Medien ist das Thema wichtig. Für mich nicht.“ Unter der Woche sei er bei der Beerdigung eines vierjährigen Kindes gewesen, „da sieht man, dass es viel Wichtigeres im Leben gibt.“ Auch für seine Spieler „ist das gar kein Problem“. Das Team habe die vergangenen drei Tage „außerordentlich gut trainiert“. Sei fokussiert. „Schließlich hat das Spiel für uns eine große Bedeutung.“ Rang sieben, der aller Voraussicht nach auch zur Europa-League-Teilnahme reicht, „wäre mit einem Dreier gefestigt“.
Gibt es Neuigkeiten zur Zukunft von Kovac?
Nein, der 46-Jährige ließ sich keine weiteren Aussagen entlocken. Am Mittwoch hatte Kovac erklärt, dass es keinen Grund zu zweifeln gäbe, dass er in der kommenden Runde Trainer der Eintracht sei. Allerdings auch hinzugefügt: „Stand jetzt“. Das Gros der Frankfurter Fans glaubt an den Verbleib des Kroaten. Wäre aber auch nicht überrascht, wenn er doch den Lockrufen diesen Sommer erliegen würde.
Wer ersetzt den verletzten Ante Rebic im Sturm?
Kovac gibt zu, „dass dies natürlich schwierig ist“. Schließlich ist sein Landsmann einer, der Spiele alleine entscheiden kann. „Aber“, so Kovac, „wir haben genug Spieler, die einspringen können. Die genau für diesen Moment gearbeitet haben“. Der Chefcoach nannte Marco Fabian, der seine Sache nach der Einwechslung für Rebic beim 1:2 in Bremen gut gemacht habe, und Sébastien Haller, der zuletzt nur noch Ersatz war, als Alternativen. Auch Mijat Gacinovic wäre eine Option. Was für Fabian spricht: Kovac hob hervor, dass er gegen die Hoffenheimer, „die in der Vorwärtsbewegung schwer zu bespielen sind“, die Defensive stärken will. Fabian arbeitet mehr nach hinten als Haller, Gacinovic fehlt da die Robustheit.
Kann Marco Russ trotz seiner Zehenverletzung spielen?
Ja, versicherte Kovac. Russ dürfte wieder gemeinsam mit David Abraham die Innenverteidigung bilden.
Setzt Lukas Hradecky der Patzer gegen Werder noch zu?
Kovac ist fest überzeugt: Nein. „Ich habe am Dienstag mit ihm gesprochen. Er hat alles verarbeitet“, so der Kroate. Hradecky wisse, dass er so einen Ball in 100 Fällen 99 Mal im Schlaf runterhole. „Er ist ein absoluter Leistungsträger. Ich erinnere mich noch an mein erstes Spiel als Eintracht-Trainer in Mönchengladbach: Da hat Lukas drei Mal daneben gegriffen. In den Partien danach hat er alles gehalten.“
Was ist das Besondere an den Trikots am Sonntag?
Auf der Brust steht der bunte Schriftzug „United Colors of Frankfurt“. Hauptsponsor Indeed räumte den Platz für die Aktion gegen Rassismus, die aus der Fanszene erwachsen ist, frei. Das neue Trikot und ähnlich gestaltete T-Shirts gibt es in limitierter Auflage zu kaufen, ein Teil des Geldes geht an die „Teestube Jona“.