Eintracht: Jonathan de Guzman freut sich auf die Herausforderung Europa League
Nach einem holprigen Start und einer schweren Schulterverletzung ist Jonathan de Guzman (30) in der vergangenen Saison immer besser geworden. Er ist überzeugt, dass die Mannschaft wieder eine gute Rolle spielen kann und die Gegner viel Respekt aufbringen werden.
Er könnte Bäume ausreißen: Jonathan de Guzman freut sich auf die internationalen Auftritte mit der Eintracht. Foto: Hübner
( Foto: Hübner)
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GAIS - Nach einem holprigen Start und einer schweren Schulterverletzung ist Jonathan de Guzman (30) in der vergangenen Saison immer besser geworden. In der neuen Spielzeit will der ehemalige holländische Nationalspieler, der in Kanada geboren wurde und seit dem 1. Juli 2017 bei der Eintracht unter Vertrag steht, noch mehr Verantwortung übernehmen. In der vergangenen Saison hat er 16 Bundesliga- und drei DFB-Pokalspiele bestritten, sein Vertrag läuft noch bis zum Sommer 2020.
De Guzman ist überzeugt, dass die Mannschaft wieder eine gute Rolle spielen kann und die Gegner viel Respekt aufbringen werden. „Die anderen haben mehr Angst vor uns, weil wir bewiesen haben, was wir können“, lässt er im Interview anklingen.
Sind Sie ein Spieler, der viel Training braucht? Fällt es Ihnen schwer, wieder in den Rhythmus zu kommen?
Der Urlaub ist wichtig, damit sich der Körper erholen kann. Für mich als älterer Spieler ist es ja noch wichtiger, richtig fit zu sein. Deshalb habe ich im Urlaub auch gearbeitet. Nicht jeden Tag, aber doch regelmäßig. Ich sage mir immer: Wenn man gut trainiert, hat man auch Spaß. Das ist Teil des modernen Fußballs. Ich fühle mich jedenfalls besser als vor der letzten Saison.
SALCEDO ABGEREIST
Carlos Salcedo ist am Mittwoch wegen eines „geplanten privaten Termins“, so die offizielle Mitteilung, aus Gais abgereist, um in sein Heimatland Mexico zu fliegen. Dort hat er in Guadalajara einen länger geplanten Gerichtstermin. Es soll um eine Vaterschaftsklage gehen. Laut mexikanischen Medien soll eine ehemalige Freundin des Spielers behauptet haben, dass Salcedo der Vater ihrer Tochter sei. Er hatte das bestritten. Eine DNA-Probe soll die Vaterschaft inzwischen angeblich bestätigt haben.
Gibt es große Unterschiede beim Konditionstraining zwischen dem neuen und dem alten Trainer?
Ja, das ist sehr verschieden. Letzte Saison haben wir die Konditionsarbeit ohne Ball gemacht, in dieser Saison machen wir es mit Ball. Das ist uns Fußballern grundsätzlich viel lieber. Auch für mich persönlich ist es besser, wenn der Ball immer dabei ist.
Und die taktischen Unterschiede?
Auch da ist einiges anders. Druck aufbauen, Ball gewinnen, schnell und direkt nach vorne spielen, das versuchen wir. Es ist ein bisschen wie holländischer Fußball, so wie es auch Peter Bosz in Dortmund gemacht hat.
Da hat es aber nicht lange funktioniert.
Stimmt, auch wir müssen es erst alle richtig verstehen. Wenn es klappt, wenn wir es als Team gut machen, dann sind wir sehr stark.
Wie verändert sich Ihre Rolle in der neuen Mannschaft?
Ich muss den jungen Spielern noch mehr helfen. Und gerade mit den Neuen muss ich viel reden.
Und auf dem Platz?
Ich spiele offensiver, habe mehr den Ball, habe Kontakt nach hinten und vorne und muss mehr sprechen mit der Abwehr und dem Angriff.
Die Eintracht hat seit drei Jahren kein Freistoßtor mehr geschossen. Sie gelten als Freistoßspezialist. Wann sehen wir Ihr erstes Freistoßtor?
Lieber früher als später.
In der vergangenen Saison lief es nicht so gut, auch wegen einer schweren Verletzung. Haben Sie mal daran gezweifelt, ob die Eintracht wirklich der richtige Verein für Sie ist?
Ich war immer glücklich hier. Aber zu Beginn war halt alles anders, anderes Training, anderer Trainer, andere Mannschaft, andere Liga. Nach der Schulterverletzung bin ich stärker und fitter zurückgekommen und konnte dem Team mehr geben. Ich denke, es ist eine Sache der Mentalität, wenn man nach drei Monaten Pause so zurückkommt.
Haben Sie die Bedeutung des Pokalsiegs für Frankfurt gespürt, der ja weit über das normale Maß hinausgegangen ist?
Na klar, das war Wahnsinn. Ich habe in Holland mit Feyenoord und in England mit Swansea den Pokal gewonnen und in Italien mit Neapel den Supercup. Aber was hier abging, war unglaublich. Ich bin sehr glücklich, ein Teil der Mannschaft gewesen zu sein, der den Pokal nach dreißig Jahren zurückgebracht hat.
Wie schwer wird es nach dem Triumph von Berlin nun wieder eine gute Saison zu spielen? Und was wäre überhaupt eine gute Saison?
Wir spielen in Europa, das ist eine ganz andere Plattform. Wir wollen noch besser spielen, die Menschen im Stadion begeistern. Das ist in erster Linie eine sehr große Motivation. Natürlich haben wir auch Druck, aber das ist normal.
Haben Sie ein wenig Angst nach den Abgängen wichtiger Spieler?
Nein, überhaupt nicht. Ich denke, die anderen haben mehr Angst vor uns, weil wir bewiesen haben, was wir können. Wenn wir hart trainieren und uns fokussieren, sind wir wieder stark. In der letzten Saison war es ja auch ein neues Team, da haben viele am Anfang gedacht, es könnte runtergehen. Und jetzt können wir auch wieder beweisen wie gut wir sind. Ich bin überzeugt, dass wir wieder genauso gut spielen können, wenn wir als echtes Team auftreten.
Drücken Sie die Daumen, dass Ante Rebic bleibt?
Ich denke, er wird gehen. Er hat ein tolles Finale gespielt und eine gute WM, jetzt kann er den nächsten Schritt machen. Wir werden hier nie vergessen, was er für uns getan hat.