Eintracht Frankfurt: Rebic-Einsatz gegen Tallinn fraglich
Eintracht-Trainer Adi Hütter erwartet von seiner Mannschaft im Rückspiel gegen Tallinn eine deutliche Steigerung. Aber auf einen wichtigen Spieler muss die SGE womöglich verzichten.
Von Peppi Schmitt
Ob Ante Rebic weiter für die Eintracht aufläuft, wird sich bald entscheiden.
(Foto: dpa)
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FRANKFURT - Ante Rebic ist am Mittwoch mit der Mannschaft der Frankfurter Eintracht vom Trainingslager in Österreich mit einer Propeller-Maschine nach Egelsbach bei Frankfurt zum Europa-League-Rückspiel geflogen. Ob er gegen Flora Tallinn spielen wird, ist fraglich. Rebic (25) plagt sich seit Tagen mit Rückenschmerzen. „Wenn er sich fit fühlt, wird er zum Einsatz kommen, wenn nicht, gehen wir kein Risiko ein“, sagte Trainer Adi Hütter bei der offiziellen Pressekonferenz am Mittwoch. Die Entscheidung werde kurzfristig getroffen. Damit ist auch offen, ob der kroatische Vizeweltmeister überhaupt nochmal für die Eintracht spielen wird. Denn laut „Sky Italia“ will Inter Mailand den Stürmer verpflichten. Dafür müsste Inter mindestens 40 Millionen Euro bieten. Tun sie das, dann könnte nach Luka Jovic (70 Millionen Euro zu Real Madrid) und Sébastien Haller (50 Millionen Euro zu West Ham United) auch der dritte Angreifer aus der sogenannten „Büffelherde“ gehen.
Gegen Tallinn wäre Neuzugang Dejan Joveljic die einzig verbliebene Stürmeralternative als Partner von Goncalo Paciencia. Es sei denn Trainer Adi Hütter würde sein System ändern und mit einer Art 3-4-3 antreten. Dann würde Paciencia Mittelstürmer spielen, Danny da Costa und Filip Kostic wären die Außen. In jedem Fall erwartete der Frankfurter Trainer speziell von einzelnen Spielern deutliche Steigerungen. Besonders bei Paciencia und Gacinovic, die in Tallinn wegen mangelhafter Leistungen ausgewechselt worden waren, wird er ganz genau hinschauen. In den Tagen von Österreich hat zumindest der portugiesische Stürmer ansteigende Form gezeigt. Gacinovic dagegen ist weiter ziemlich von der Rolle. Gut möglich, dass für ihn diesmal Daichi Kamada spielen wird. Ihn lobt Hütter über den grünen Klee. „Daichi ist die positivste Überraschung, er hat einen Riesenschritt nach vorne getan, als Fußballer, aber auch als Persönlichkeit“, schwärmt der Frankfurter Trainer, „er ist ein toller, eleganter Spieler, der Tore vorbereiten und schießen kann, wir sind gut beraten, ihn hier zu behalten.“
Stadion ist ausverkauft
Die sportlichen Fakten sind ebenso einfach wie klar: Nach dem 2:1-Sieg im Hinspiel genügt der Eintracht im Rückspiel gegen Tallinn am Donnerstagabend (20.30 ihr, Live bei Nitro) schon ein Unentschieden oder sogar eine 0:1-Niederlage, um die zweite Qualifikationsrunde in der Europa-League zu erreichen. Dort wäre der Gegner der Sieger aus der Partie FC Vaduz/Liechtenstein gegen Szekesfehervar/Ungarn (Hinspiel 0:1). Aber natürlich wollen die Frankfurter ihr schon wieder euphorisiertes Publikum zufriedenstellen. Die Frankfurter Arena ist ausverkauft, rund 48.000 Zuschauer werden sich ein erstes Bild von der „neuen“ Eintracht machen. „Diese Begeisterung zeigt, dass die Leute uns sehen wollen, sie freuen sich, ins Stadion zu kommen“, sagt Verteidiger Timothy Chandler. Der Trainer mahnt zur Konzentration und Sachlichkeit. „Das 2:1 ist sicher eine gute Ausgangsposition, aber wir müssen vorsichtig sein und aufpassen“, sagt er, „natürlich müssen wir vor 48.000 Zuschauern nach vorne spielen, das werden wir auch tun.“
Der Kader
Eintracht: Wiedwald – Abraham, Hasebe, Ndicka – Da Costa, Torró, De Guzman, Kohr, Kostic - Paciencia, Rebic (Kamada).
Die Vorbereitung auf die Begegnung mit dem Flug zu einem Heimspiel und dem Rückflug ins Trainingslager in der Nacht zum Freitag, beschreibt Hütter als „außergewöhnlich“, aber den Umständen der EL-Quali geschuldet. „Es ist ein zweischneidiges Schwert, denn wir müssen uns auf die Bundesliga vorbereiten, aber auch auf ein sehr wichtiges Rückspiel“, sagt er. Die Erwartung an seine Mannschaft ist klar: „Ich will eine Steigerung sehen.“ Dabei spielt es keine Rolle, dass die Eintracht noch nicht komplett ist. Die Prophezeiung, dass die Elf vom Donnerstag in dieser Form zum letzten Mal zusammenspielen wird, ist nicht sehr gewagt. Im Erfolgsfall gegen Tallinn würde schon nächste Woche nach Verletzung möglicherweise Sebastian Rode und ziemlich sicher der bislang letzte Neuzugang Martin Hinteregger hinzustoßen. Der zweimonatige Transferpoker um Hinteregger, der am Ende wenig professionelle Züge hatte, ist nun endlich beendet. Der österreichische Nationalspieler hat am Mittwoch den Medizintest absolviert und wird am Donnerstag einen neuen Vertrag unterschreiben. Als Bonbon für die Fans wird der Vollzug des Wechsels, der die Eintracht rund zwölf Millionen Euro gekostet hat, wohl im Stadion auf der Videowand bekanntgegeben.