Eintracht Frankfurt: Das direkte Duell um die „Nummer drei“
Beim Europa-League-Spiel zwischen der Frankfurter Eintracht und Arsenal werden die Augen auch auf die Torhüter Kevin Trapp und Bernd Leno gerichtet sein.
Von Peppi Schmitt
Will auch gegen Arsenal jubeln: Eintracht-Torwart Kevin Trapp, der sich mit Bernd Leno, Keeper der „Gunners“, gut versteht.
(Archivfoto: dpa)
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FRANKFURT - Kevin Trapp hat am Montag eine Sonderschicht eingelegt. Lange nachdem die Kollegen nach einem lockeren Fußballtennis-Turnier in die Kabine gegangen waren, ließ sich der Torhüter der Frankfurter Eintracht gemeinsam mit seinem Kollegen Frederik Rönnow von Torwarttrainer Moppes Petz noch die Bälle aufs Tor hämmern. Eine schweißtreibende Angelegenheit ganz im Sinne von Trapp, der am Donnerstag (18.55 Uhr) beim ersten Europa-League-Gruppenspiel des hessischen Fußball-Bundesligisten gegen Arsenal London vor einer doppelten Herausforderung steht.
Zum einen ist es das absolute Topspiel der beiden Favoriten aufs Weiterkommen in Gruppe F, zum anderen trifft Trapp (28) auf seinen Nationalmannschaftskollegen und Konkurrenten Bernd Leno (27). Mit Leno liefert sich Trapp seit einiger Zeit ein Duell um die „Nummer drei“ in der Hierarchie der DFB-Keeper, vor ihnen stehen Manuel Neuer und Marc-André ter Stegen. Beide – Leno wie Trapp – gehen nicht wirklich mit Rückenwind in das Europacupspiel. Arsenal musste nach einer 2:0-Führung (Tore durch Pierre-Emerick Aubameyang) beim Tabellenletzten der Premiere League Watford, noch zwei Tore hinnehmen und kam über ein 2:2 nicht hinaus. Leno hatte beim ersten Gegentreffer nicht wirklich gut ausgesehen. Trapp hat mit der Eintracht trotz eigener guter Leistung mit 1:2 beim FC Augsburg verloren.
Seit seinem Wechsel von Paris St. Germain zur Eintracht in der vergangenen Saison hatte Trapp bei Bundestrainer Joachim Löw die Nase knapp vorn. Er wurde regelmäßig zu den Länderspielen eingeladen, kam aber nicht zum Einsatz. Bislang stehen nur drei Länderspiele für den Frankfurter zu Buche, das letzte am 27. März 2018 gegen Brasilien (0:1). Leno muss noch länger auf einen Einsatz warten. Er spiele zwar sechs Mal für Deutschland, zuletzt am 8. Oktober 2017 gegen Aserbaidschan. Bei der jüngsten Länderspielreise mit den Begegnungen gegen die Niederlande und Nordirland war Leno seit mehr als einem Jahr erstmals wieder dabei. Trapp musste zu Hause bleiben. Spätestens wenn die DFB-Elf am 19. November in Frankfurt gegen Nordirland spielt, will Trapp sich den Platz im Aufgebot zurückerobert haben. Zwischen Trapp und Leno herrscht ein fairer Konkurrenzkampf. „Wir verstehen uns gut“, sagt der Eintracht-Keeper. „Wir haben ein sehr gutes Verhältnis.“
Doch beide wissen, dass es auch in Zukunft schwer sein wird, an den Platzhirschen Neuer und ter Stegen vorbeizukommen. Die große internationale Bühne bietet sich ihnen also nicht bei Länderspielen, sondern in der Europa-League. Da können und wollen sie sich von ihrer besten Seite zeigen. Bundestorwarttrainer Andreas Köpke wird am Donnerstag sicher auf der Tribüne sitzen und genau hinschauen, wer derzeit besser in Form ist.
Kostic ist wieder im Training dabei
Viele Fernsehzuschauer werden dagegen nichts sehen. Im Free-TV wird die Knallerpartie nicht live übertragen, nur die Bezahlplattform „DAZN“ zeigt die Partie übers Internet. Wegen des frühen Anstoßtermins hat „Nitro“, der in der vergangenen Saison so etwas wie der Haussender der Eintracht war, auf eine Liveübertragung verzichtet und zeigt lieber Borussia Mönchengladbach gegen den Wolfsberger AC. Die Eintracht wird aller Voraussicht nach in bester Besetzung antreten können, nachdem Filip Kostic nach überwundener Krankheit das Training wieder aufgenommen hat.