Es gibt unterschiedliche Perspektiven für Ben Mangas Entdeckungen Lucas Silva Melo Tuta und Rodrigo Zalazar.
Von Peppi Schmitt
Die neuen Talente können dank Corona derzeit noch nicht für die Eintracht in Bundesliga-Partien auflaufen.
(Foto: Uwe Anspach/dpa )
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
FRANKFURT - Am Donnerstag hat die Frankfurter Eintracht auf ihrer Homepage gemeldet, dass Rodrigo Zalazar (20) zurückkehren wird. Und dass Tuta (20) gerne in der nächsten Saison seine Fortschritte bei der Eintracht zeigen würde. Zalazar? Tuta? So sehr viel können die Fans der Eintracht mit diesen Namen nicht anfangen, obwohl es zwei Spieler sind, die die Frankfurter im vergangenen Jahr langfristig an sich gebunden haben. Als „Wechsel auf die Zukunft“ wurden sie angepriesen, bevor sie an ausländische Klubs verliehen wurden, um dort Spielpraxis zu bekommen, die bei der Eintracht unerreichbar war. Zalazar wurde im Juli 2019 zu Korona Kielce nach Polen transferiert bevor er überhaupt einmal das Trikot mit dem Adler getragen hatte. Und Tuta, gekommen im Januar 2019, wurde nach einem ersten halben Jahr in Frankfurt als (noch) zu leicht für den deutschen Profifußball empfunden und hat nun bis zum Abbruch in Belgien bei KV Kortrijk gespielt. Beide Spieler sind Entdeckungen von Chefscout Ben Manga, Spieler, die ihm aufgefallen sind bei seinen vielen Reisen und Beobachtungen in Spanien und Südamerika.
Für 1,8 Millionen Euro bis 2023 verpflichtet
Der Brasilianer Tuta, vollständiger Name Lucas Silva Melo, hat sein Handwerk beim FC Sao Paolo gelernt. Bei Jugendturnieren war er Manga ins Auge gestochen. „Wir haben ihn lange sehr genau beobachtet und sind von seinem Potenzial überzeugt", hatte Sportvorstand Fredi Bobic gesagt, als die Eintracht Tuta für eine Ablösesumme von 1,8 Millionen Euro bis zum 30.Juni 2023 unter Vertrag genommen hatte. Tuta, 1,84 Meter groß, technisch durchaus versiert, sollte langsam an die Bundesliga herangeführt werden. Zweimal hat er es in der vergangenen Saison bei Bundesligaspielen immerhin auf die Auswechselbank geschafft, zu Einsätzen kam es nicht. In der Vorbereitung auf diese Saison hatte er dann Einsatzzeiten, konnte aber so gar nicht überzeugen. Beim 1:5 im „Uhrencup“ gegen Young Boys Bern, hatte er sogar einen rabenschwarzen Tag, das ist in Erinnerung geblieben.
Dieser Inhalt stammt aus einer externen Quelle, der Sie aktiv zugestimmt haben. Sie können diese Cookie-Einstellung jederzeit anpassen.
Da kam der Eintracht die Idee, dass Belgien ein gutes Pflaster sein könnte, um in Europa besser Fuß zu fassen. Beim Japaner Daichi Kamada, ein Jahr davor ausgeliehen nach St.Truiden, in dieser Spielzeit zur Stammkraft aufgestiegen, hatte sich das bewährt. Tuta wechselte nach Kortrijk, brauchte auch dort Monate zur Eingewöhnung. Von der Millionenstadt Sao Paulo über die Rhein-Main-Metropole Frankfurt in das belgische Provinznest mit 76 000 Einwohnern zu kommen, war neben der Umstellung auf den europäischen Fußball die größte Herausforderung. „Die ersten Monate waren sehr schwierig“, räumte Tuta ein. Bis November musste er auf den ersten Einsatz warten, seitdem aber hat er in achtzehn Begegnungen immer gespielt. „Als dann die Chance gekommen ist, habe ich meine Arbeit offenbar sofort ordentlich gemacht“, sagt er. Die Eintracht hat es gefreut.
So ordentlich, dass er nach Ende der Leihe in der nächsten Saison mit besseren Zukunftsaussichten zur Eintracht zurückkehren wird. „Ich wollte in Belgien hauptsächlich Selbstvertrauen tanken“, sagt er, „ich hoffe, dass ich mich jetzt bald bei der Eintracht einbringen kann und werde hart darauf hinarbeiten, bis ich meine Chance erhalte.“ Am liebsten spielt Tuta Innenverteidiger und genau dort könnten sich bei der Eintracht tatsächlich Perspektiven ergeben, denn mit Makoto Hasebe, Marco Russ und David Abraham befinden sich gleich drei Spieler auf der Zielgerade ihrer Karrieren. Der junge Brasilianer weiß freilich, dass er sich noch in vielen Bereichen verbessern muss. „Ich muss athletischer werden und mich in Luftduellen besser behaupten“, sagt er. Trainer Adi Hütter wird genau hinschauen, ob Tuta der Ausflug nach Belgien genauso weitergebracht hat wie vor einem Jahr Daichi Kamada.
Dieser Inhalt stammt aus einer externen Quelle, der Sie aktiv zugestimmt haben. Sie können diese Cookie-Einstellung jederzeit anpassen.
Anders ist die Situation bei Zalazar, ebenfalls bis 2023 gebunden. Auch den jungen Spanier, in Uruguay geboren, hatte Ben Manga quasi auf einem „Nebenfeld“ entdeckt. Zalazar hat zwar 19 Mal in der U 20-Nationalmannschaft von Uruguay gespielt, in Europa aber nur in der B-Mannschaft des FC Malaga. In Kielce ist ihm nun der große Durchbruch auch nicht wirklich gelungen. In der ersten Liga hat er nur achtmal gespielt, auch wegen einer vierwöchigen Rotsperre. Die Saison in Polen ist inzwischen abgebrochen, Zalazar in seine Heimat nach Spanien zurückgereist. Ob er zur Eintracht zurückkehren wird, ist offen. Weitere Schritte würden „abgestimmt“, ließ der Klub verlauten. Da stehen die Zeichen eher auf einem weiteren Leihgeschäft. PEPPI SCHMITT