Eintracht Frankfurt hat seinen Ruf als RB-Leipzig-Schreck bestätigt und darf vom dritten DFB-Pokal-Finale innerhalb von vier Jahren träumen.
Von Tobias Goldbrunner
Leitung Sport
André Silva nutzt den frühen Elfmeter um die Frankfurter Eintracht in Führung zu bringen. Der Schiedsrichter Brych hatte zuvor nach Videoüberprüfung in der Review Area auf Handspiel des Leipzigers Halstenberg entschieden.
(Foto: dpa)
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FRANKFURT - Doppeltorschütze Filip Kostic stützte sich nach dem Abpfiff erst mal auf die Knie. Erschöpft, aber glücklich. Wie schon vor zehn Tagen in der Bundesliga hat die Frankfurter Eintracht RB Leipzig geschlagen, siegte diesmal 3:1 (1:0) und steht damit im Viertelfinale des DFB-Pokals. André Silva (17., Handelfmeter) und Kostic (51./90.+5) trafen vor 47400 Zuschauern für die ungemein effizienten Hessen, Daniel Olmo (69.) für die lange enttäuschenden Gäste. Die Auslosung der nächsten Runde erfolgt am Sonntagabend.
Beide Trainer wechselten ordentlich durch. Frankfurts Chefcoach Adi Hütter brachte im Vergleich zum glücklichen 1:1 in Düsseldorf vier Neue, darunter Stürmer Silva. Sein Gegenüber Julian Nagelsmann nahm im Vergleich zum 2:2 gegen Mönchengladbach fünf Veränderungen vor, ließ unter anderem Topstürmer Timo Werner zunächst auf der Bank. Hütter setzte auf ein wahres Defensivbollwerk: Der Österreicher beorderte mit Almamy Touré, David Abraham, Martin Hinteregger und Evan Ndicka vier gelernte Innenverteidiger in die Viererkette, direkt davor agierte als Abräumer Makoto Hasebe.
Die ungewohnte Formation brauchte einige Minuten, um sich finden, wackelte anfangs noch bedenklich. Amadou Haidara zielte nach zehn Minuten haarscharf vorbei, Patrick Schick scheiterte beim nächsten Angriff aus kurzer Distanz am stark reagierenden SGE-Keeper Kevin Trapp. Wenig später wurde der Spielverlauf dann komplett auf den Kopf gestellt. Kostic flankte, der Leipziger Marcel Halstenberg berührte den Ball leicht mit der Hand.
Der Videobeweis griff ein. Schiedsrichter Felix Brych schaute sich die Szene selbst am Monitor an und entschied zurecht auf Strafstoß, den Silva souverän verwandelte. Der Portugiese hatte zuletzt am siebten Bundesliga-Spieltag gegen Werder Bremen getroffen.
Die Eintracht stand fortan stabil, ließ gegen unkreative Gäste kaum was zu. Schon die Frankfurter Achter Sebastian Rode und Djibril Sow machten die Räume geschickt zu, eroberten viele Bälle. Nach vorne wiederum bot die Eintracht nichts Aufregendes. Die Hessen gaben bis zur Pause keinen ernsthaften Torschuss ab – obwohl Leipzigs Schlussmann Yvon Mvogo, der wie schon in den ersten beiden Pokalrunden Stammtorhüter Peter Gulácsi vertrat, extrem unsicher wirkte.
Nagelsmann reagierte zur Pause, brachte Daniel Olmo für Haidara. Doch erneut schlugen die Hausherren eiskalt zu. Nach einem mustergültigen Konter verlud Kostic, den Rode in Szene gesetzt hatte, Mvogo, feierte wie schon vor zehn Tagen den Treffer zum 2:0 gegen die Sachsen. Fünf Minuten später hätte Mijat Gacinovic für die Vorentscheidung können, schoss aber nur ans Außennetz.
In der 61. Minute schickte Nagelsmann Werner (für Konrad Laimer) ins Rennen. Dann der Anschlusstreffer: Angelino brachte das Spielgerät flach in die Mitte, Werner ließ passieren und Olma nahm genau Maß. Drei Minuten danach hätte Hinteregger das 3:1 machen müssen, Mvogo parierte den Kopfball aber noch. Die Eintracht verlor kurz darauf Rode, der sich nach einem Duell mit Olmo eine Wunde im Gesicht zugezogen hatte. Für Rode kam Dominik Kohr (78.). Die Schlussbemühungen der Leipziger blieben ohne Erfolg, Kostic machte in der Nachspielzeit den Einzug in die Runde der letzten Acht (3./4. März) perfekt.