Das Geduldsspiel bei Eintracht Frankfurt: Wann kommt Trapp?
Eigentlich sollte Kevin Trapp bis Mittwoch zur Frankfurter Eintracht wechseln und im Europa-League-Spiel in Vaduz im Tor stehen. Ob das klappt, ist noch unklar - genauso wie der Einsatz von Ante Rebic.
Von Peppi Schmitt
Kevin Trapp.
(Foto: dpa)
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FRANKFURT - Wo ist Kevin Trapp? Noch in Paris? Schon in Frankfurt? Oder noch unterwegs? Dass der Nationalspieler zur Eintracht wechseln wird, pfeifen seit Tagen die Spatzen von den Dächern. Nach Sebastian Rode und Martin Hinteregger soll auch der dritte Leihspieler aus der letzten Saison ein „richtiger“ Frankfurter werden und einen langfristigen Vertrag unterschreiben. Die Verhandlungen zwischen dem Frankfurter Sportvorstand Fredi Bobic und dem Pariser Sportdirektor Leonardo Jardim laufen, beide Seiten sind sich in den letzten Tagen nähergekommen. Aber sie hatten sich bis Dienstag noch nicht geeinigt. Es geht um die Ablösesumme, die sich um die zehn Millionen Euro bewegen soll. Die Eintracht will die eine oder andere Million noch runterhandeln, die Pariser wollen (noch) nicht nachgeben. Der sportliche Plan war, dass Trapp bis Mittwoch wechselt und dann beim Europa-League-Qualifikationsspiel der Eintracht am Donnerstag in Vaduz schon im Tor steht. Das wird nun eng. Was die Frankfurter durchaus verschmerzen könnten, wenn denn noch ein bisschen Geld eingespart werden kann.
Trapp also soll kommen, so bald wie möglich. Der Nationalspieler wird auf eine Menge Gehalt verzichten, im Gegenzug aber einen langfristigen Vertrag von bis zu fünf Jahren erhalten. Mit dem Spieler hatte sich die Eintracht schon vor einiger Zeit geeinigt, Trapp wollte und will zurück von der Seine an den Main. Vor vier Jahren war er für eine Ablösesumme von neuen Millionen Euro zu PSG gewechselt, hatte dort aber den Durchbruch nicht wirklich geschafft. Eine 1:6-Niederlage beim FC Barcelona, die nach einem 4:0 im Heimspiel 2017 das „Aus“ in der Champions-League bedeutet hatte, war für Trapp der Anfang vom Ende. Danach war er nicht mehr unumstritten, schon zu Beginn der letzten Saison war er hinter Gigi Buffon und Alphonse Areola nur noch die „Nummer 3“. Bei der Eintracht hat er nach der Leihe eine starke Runde gespielt. Wenn der Wechsel in den nächsten Tagen nun endlich vollzogen wird, soll der 29 Jahre alte Trapp als „neues Gesicht“ der Eintracht aufgebaut werden.
Mit Hinteregger und Rode nach Vaduz
Für das Spiel gegen den Pokalsieger aus Liechtenstein, der seine Pflichtspiele in der zweiten Schweizer Liga absolviert, am Donnerstagabend (20.30 Uhr) wird auch Felix Wiedwald eingesetzt, der schon in der ersten Runde gegen Tallinn seine Sache solide gemacht hatte. Der eigentliche Trapp-Vertreter Frederik Rönnow ist ja an der Schulter verletzt. Nach einem freien Montag hat die Eintracht am Dienstag mit der Vorbereitung auf das Spiel im Rheinpark-Stadion des Fürstentums begonnen. „Es ist ein kleines, stimmungsvolles Stadion“, sagt Djibril Sow, vor der Saison aus Bern zur Eintracht gewechselt. Der Schweizer Nationalspieler sieht die Eintracht als klaren Favoriten, „aber es wird ähnlich wie gegen Tallinn sicher kein einfaches Spiel für uns“. Für Vaduz sei es „das Spiel des Jahres.“
Sow hat sich von seiner schweren Verletzung aus dem Trainingslager (Sehnenanriss) gut erholt, ist aber von einem Einsatz noch weit entfernt. „Ich war von der Schwere der Verletzung erstmal geschockt, aber jetzt bin ich wieder auf einem guten Weg“, sagt er, „es ist sehr gut verheilt, wenn es so weitergeht, kann ich bald dazustoßen.“ Das Mannschaftstraining ist das nächste Ziel, mit genaueren zeitlichen Vorgaben für ein Comeback im Team will er sich nicht unter Druck setzen. „Wir schauen von Tag zu Tag“, sagt der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler.
Am Dienstag hat die Eintracht hinter verschlossenen Türen geübt. Am Mittwochmittag geht es per Charterflieger nach St. Gallen, dann mit dem Bus weiter nach Vaduz. Das Abschlusstraining findet um 19 Uhr im Stadion statt. Ob Stürmerstar Ante Rebic, der schon gegen Tallinn wegen Rückenbeschwerden beide Male gefehlt hatte, wieder spielen kann, ist fraglich. Am Dienstag war der Kroate zwar auf dem Platz, aber noch nicht mitten drin. Rebic habe „Individuell“ trainiert, hieß es aus der Medienabteilung. Mit Martin Hinteregger und Sebastian Rode stehen zwei „neue“ Spieler im Aufgebot. Ob der Trainer gleich von Beginn an auf sie setzt, ist ebenfalls noch ungewiss. Und vielleicht kommt ja auch noch Kevin Trapp hinzu...