Behrenbecks Blick: Pokalfinale wird zur Charakterprobe für Eintracht Frankfurt
Das Endspiel wird nicht nur das größte Spiel des Jahrzehnts für Eintracht Frankfurt, es wird auch gleichzeitig eine Charakterprobe für die gesamte Kovac-Truppe. Sind sich dessen wirklich alle Spieler bewusst? Die Aktion von Guillermo Varela gibt zu denken und zeigt höchst unprofessionelles Verhalten bei der SGE.
Von Marc Behrenbeck
Niko Kovac (rechts) gibt auch während des Trainingslagers in den USA klare Anweisungen. Archivfoto: dpa
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FRANKFURT - Das Endspiel wird nicht nur das größte Spiel des Jahrzehnts für Eintracht Frankfurt, es wird auch gleichzeitig eine Charakterprobe für die gesamte Kovac-Truppe. Wie sehr wollen sie wirklich Geschichte schreiben, wie sehr sind sie sich bewusst, was ein Sieg für eine ganze Region auf Jahrzehnte hin bedeuten würde und wie sehr können persönliche Befindlichkeiten zurückgestellt werden.
Der Frankfurter Timothy Chandler bringt es auf den Punkt: „Es ist das wichtigste Spiel meines Lebens.“ Er weiß, um was es geht. Aber sind sich dessen wirklich alle Spieler bewusst? Die Aktion von Guillermo Varela gibt zu denken und zeigt höchst unprofessionelles Verhalten bei der SGE. Es spricht extrem gegen eine Einstellung und eine Berufsauffassung in solch einer Art, die eigene Mannschaft im Stich zu lassen und sich selbst am meisten zu schaden. Spieler mit so wenig Bewusstsein für ihr Handeln und Verantwortungsbewusstsein haben im Profisport eigentlich nichts verloren.
Aber es gibt noch mehr Nebenkriegsschauplätze. Auch das Interview und die Seitenhiebe eines Yanni Regäsel gegen Trainer Kovac vor Kurzem sind egoistisch. Gut, dass der Trainer dieses Scharmützel souverän wegmoderiert hat. Ebenso interessant wird das Auftreten eines Ante Rebic oder Haris Seferovic. Sind sie bereit alles zu geben, unangenehm zu spielen und dennoch ihr Temperament im Griff zu haben? Und wie verhält sich der Fußballgott, wenn er nur auf der Bank sitzt. Schmollt er oder nimmt er die Rolle eines möglichen Jokers bedingungslos an? Nur um einen mache ich mir keine Sorge. Selbst wenn Marco Russ nicht spielt, was nicht unwahrscheinlich ist, bin ich mir sicher, dass er dennoch seine persönlichen Belange zurückstellt und die Jungs als Leader heiß macht auf den Triumph. Denn nur mit dieser Einstellung kann ein Team Geschichte schreiben.
