Behrenbecks Blick: Eintracht-Traum in weiter Ferne
Dass die Schwächephase der Eintracht kommt, war klar, dass sie aber so drastisch ausfällt, hätte niemand gedacht - auch nicht unser Kolumnist Marc Behrenbeck.
Eintracht-Trainer Niko Kovac. Foto: dpa
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FRANKFURT - Die Stimmung ist gekippt in den letzten Wochen, sie ist im Keller angekommen. Die Eintracht spielt wie ein Absteiger. Seit acht Spielen kein Sieg, seit vier Spielen kein Tor. Das ist desaströs. In der Rückrundentabelle ist man aktuell sogar direkt abgestiegen.
Nur vier Tore hat die SGE seit der Winterpause geschossen, ein Wert, der sogar noch schlechter ist als der des abgeschlagenen Tabellenschlusslichts Darmstadt 98. Das einzig Gute an dieser Situation ist: Ich habe das Gefühl, alle sind sich der Absturzgefahr bewusst.
Dennoch, die Eintracht ist in dieser Saison unabsteigbar. Drei Punkte fehlen zur magischen 40, um den Klassenerhalt sicher zu haben, und diese kann man im schlimmsten Fall sogar durch Kampf und defensiver Mauertaktik erreichen. So wie in der Saison-Schlussphase im letzten Jahr. Dass die Schwächephase der Eintracht kommt, war klar, dass sie so drastisch ausfällt, hätte niemand gedacht. Es war klar, dass der Traum von Europa in diesem Jahr nicht realistisch war.
„Europa hat mich nie interessiert“, sagt auch der Trainer. Was ich am bedenklichsten finde, ist aber das Ausmaß des Einbruchs. Man hat schon jetzt die Chance verspielt, das Gesamtkonstrukt in dieser Saison auf eine neue Ebene zu heben. Dem Eintracht-Traum, ein etablierter Erstligist zu werden, ohne je Abstiegssorgen zu haben, immer mal wieder mit der Chance, in Europa zu spielen, ist man derzeit zwar tabellarisch, aber spielerisch kaum näher gekommen. Wem die Konstanz fehlt und so einbricht, wird immer mal unten reinrutschen.
Autor Marc Behrenbeck (34) ist Reporter beim TV-Sender Sky Sport News. Der Frankfurter berichtet hautnah von den Bundesliga-Fußballern der Eintracht.