Das unsportliche Verhalten von Eintracht-Kapitän David Abraham wird nach wie vor heiß diskutiert. Doch nun sollte der Fall zu den Akten gelegt werden, findet Marc Behrenbeck.
Eintracht-Kapitän David Abraham (links).
(Archivfoto: dpa)
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FRANKFURT - So, jetzt beruhigen wir uns alle wieder. Selten hat ein Thema so emotionalisiert wie die Unsportlichkeit von David Abraham und die dazugehörige Verhandlung vor dem DFB-Sportgericht. Ich freue mich über jede einzelne Nachricht, die mich zu einer meiner Kolumnen erreicht. Egal, ob Kritik oder Zustimmung. Die beleidigenden Worte filtere ich fast schon automatisch heraus, wenn sie denn vorkommen. Sie gehören wahrscheinlich leider schon zum Zeitgeist. Aber dieses Thema um den Eintracht-Kapitän hat eine selten da gewesene Rückmeldungsquote erreicht. Es war auch deshalb wichtig, das Thema in allen Facetten zu beleuchten und auch den Spieler für sein wiederholtes Fehlverhalten deutlich zu kritisieren.
Aber irgendwann ist alles gesagt und genau diesen Punkt haben wir jetzt erreicht. Auch die Strategie der Frankfurter Eintracht, Abraham nicht als Kapitän abzusetzen, finde ich nachvollziehbar. Natürlich hat er sich ein Stück weit für dieses Amt disqualifiziert, aber solch ein Aussetzer repräsentiert nicht den gesamten Charakter von Abraham. Er ist ansonsten ein durchaus ruhiger und integrativer Zeitgenosse. Er hat vom DFB eine harte Strafe bekommen, auch weil er ein Spieler auf Bewährung ist, der sich schon einiges zu Schulden kommen ließ. Und nun ist er auch ein Kapitän auf Bewährung. Der Glaube daran, dass Abraham seine impulsive Art auf dem Platz in den Griff bekommt, ist klein, aber er hat die Chance zumindest verdient. Und damit beruhigen wir uns alle wieder.
Autor Marc Behrenbeck (37) ist Reporter beim TV-Sender Sky Sport News. Der Frankfurter berichtet hautnah von den Bundesliga-Fußballern der Eintracht.