Behrenbeck zu Eintracht Frankfurt: Ein bunter Haufen mit Wir-Gefühl
Die Frankfurter Eintracht ist kein leichter Haufen, findet unser Kolumnist Marc Behrenbeck. Dieser Haufen aber hat ein gemeinsames Ziel: den maximalen Erfolg.
Von Marc Behrenbeck
Der Frankfurter Spieler freuen sich nach dem Sieg. Foto: dpa
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FRANKFURT - Fußball ist ein Mannschaftssport, Fußball ist unberechenbar. Beides zeigt die Eintracht derzeit, dabei ist die Mannschaft der Adler per se alles anderes als eine Einheit und eine schwierige Kombination. Das Konstrukt, das vor einem guten Jahr von Kovac und Bobic zusammengeschustert wurde, kann eigentlich keine funktionierende, homogene Mannschaft mit Wir-Gefühl sein, in der einer bedingungslos für den anderen da ist.
Von Tag eins an gab es enorme Grüppchenbildung. Auf der einen Seite die spanischsprechenden, auf der anderen die vielen Spieler mit osteuropäischem Wurzeln und ebenso diejenigen, die sich vornehmlich auf Englisch unterhalten. Dazu gibt es die alteingesessenen wie Russ oder Oczipka. Und selbst innerhalb dieser Grüppchen gibt es einige herausfordernde Charaktere wie etwa Seferovic, Hector oder Rebic.
Eigentlich zum Scheitern verurteilt
Und selbst der Fußballgott, eine vermeintliche starke Konstante und Identifikationsfigur, ist nicht unbedingt ein Garant für Führungsstruktur und ein Vorangehen in der Mannschaft. Dazu kommt, dass die vielen Leihspieler ohnehin nur auf der Durchreise sind. Warum sollen sie Freunde fürs Leben finden oder sich mit dem Verein tief im Herzen identifizieren?
Kurzum, der Kader der Eintracht ist eigentlich ein Haufen, der von der Struktur her in sich zum Scheitern verurteilt ist. Umso beeindruckender ist, dass diese Truppe trotz solcher Vorzeichen in dieser Saison ein starkes Wir-Gefühl und Kampfgeist entwickelt hat. Das Trainerteam hat es geschafft, diese von Haus aus schwere Gemeinschaft einzuschwören und fast alle bei Laune zu halten. Die Eintracht wird nie mehr eine Mannschaft werden, in der alles stimmt, aber das braucht es auch nicht, um Erfolg zu haben.
Die Frankfurter sind kein leichter Haufen, der aber gemeinsam ein Ziel hat: den maximalen Erfolg. Dass dies aus den Jungs herausgekitzelt wird, verdient großen Respekt.