FRANKFURT - Was für ein Festtag für die Frankfurter Löwen in der DEL2 am Freitag. Ausverkauftes Haus in der Eishalle am Bornheimer Hang mit rund 7000 Zuschauern und dazu noch als "Beigabe" einen etwas glücklichen 4:3 (0:0, 2:3, 2:0)-Heimsieg und damit drei Punkte im ewigen Klassiker-Derby gegen den Spitzenreiter Kassel Huskies.
Am Sonntag indes verloren die Löwen in einer fahrigen Partie mit 3:4 (0:2, 2:1, 1:1) bei den Dresdner Eislöwen. Sie zeigten dabei zwei Gesichter und verschliefen das erste Drittel fast komplett. Mit einem 0:2-Rückstand gingen die Löwen in die erste Drittelpause. Die Eislöwen aus Dresden legten einen Blitzstart hin und gingen durch Thomas Pielmeier (2.) in Führung, die Jordan Knackstedt (10.) nach einem Fauxpas Jimmy Hertels ausbaute. Die Partie warist über weite Strecken sehr zerfahren, beide Teams setzten sich selten geordnet im gegnerischen Drittel fest. Die besseren Chancen hatten die Hausherren. Das Mitteldrittel begann aber gut für Frankfurt: Mike Mieszkowski verkürzte auf 1:2 (25.). Eduard Lewandowski glich gar zum 2:2 aus (35.). Die kalte Dusche für die Gäste kam fünf Sekunden vor Drittelende. Dale Mitchell fälschte einen Schuss von Steve Hanusch ab und brachte die Hausherren erneut in Führung. Das 4:2 folgte in Minute 42: Mario Lamoureux und Toni Ritter kombinierten sich ins Löwendrittel und Petr Pohl netzte ein. Nach David Suvantos 3:4 (56.) wurde es wieder spannend.
Die Nordhessen, begleitet von rund 500 Fans, lagen vor dem dritten Saisonvergleich schon zwölf Punkte vor dem Vierten Frankfurt, nach Freitag waren es "nur" noch neun Punkte. Jedoch haben die Löwen noch zwei Nachholspiele in der Hinterhand, müssen allerdings am Dienstag (19.30 Uhr) in Kassel antreten.
Vier Sturmreihen und sieben Verteidiger. Erstmals seit dem 13. Oktober des vergangenen Jahres hatten die Löwen Frankfurt wieder einen vollen Kader in einem Spiel der laufenden DEL2-Hauptrunde. Und im Hessen-Derby des 38. Spieltages brauchten die Löwen all ihre vier Reihen, um mit einem Kraftakt die gleichwertigen Schlittenhunde niederzuringen. Der vielleicht entscheidende Unterschied: Torwart Jimmy Hertel war der bessere Rückhalt gegenüber Kassels Keeper Kuhn. Zunächst traf Dauertorschütze Stephen MacAulay zum 1:0 nach einem torlosen Mitteldrittel nach lediglich 38 Sekunden im Mittelabschnitt. Die Schützlinge des Ex-Frankfurter Trainers Kehler blieben die schnelle Antwort nicht schuldig. Torjäger Ben Duffty glich zum 1:1 aus, Trivino gelang nach einem Löwen-Fehler im dritten Nachschuss die erstmalige Gästeführung. Eisenmenger glich mit einem Alleingang zum 2:2-Ausgleich aus. Im torreichen Mitteldrittel hatten die Nordhessen das bessere Ende für sich durch den zweiten Treffer von Trivino.
Neuzugang Strodel vom Nachbarn EC Bad Nauheim bewies seinen Aufwärtstrend gegenüber seinem glücklosen Gastspiel in der Kurstadt und traf mit seinem zweiten Treffer im dritten Spiel für die Löwen und markierte an seinem Geburtstag das wichtige 3:3 nach einem Kuhn-Fehler. Den Siegtreffer steuerte einmal mehr Kapitän Mitchell zum 4:3 bei, auch die Herausnahme ihres Torhüters fast zwei Minuten vor dem Ende half Kassel nicht mehr weiter. Vor allem Löwen-Keeper Hertel hatte nun tausend Hände, danach feierten die Löwen-Anhänger den zweiten Saisonsieg im dritten Derby.