Mit einem 4:2 im vierten Halbfinale der Deutschen Eishockey-Liga machen die Adler den Einzug in die Endspielserie perfekt. Jetzt müssen sie noch auf ihren Gegner warten.
Von Philipp Semon
Redakteur Bergsträßer Echo
Mannheims Luke Adam bejubelt seinen Treffer zum 1:0 in Köln. Es ist der Anfang vom Ende der Halbfinal-Serie.
(Foto: dpa)
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MANNHEIM - Die Mannheimer Adler sind es mittlerweile gewohnt, dass sie sich ein wenig gedulden müssen. Nachdem sich die Viertelfinalserie der Playoffs in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) durch den Spielplan wie Kaugummi zog, hat sich der Hauptrundensieger nun wieder eine Verschnaufpause verschafft. Mit dem 4:2 (1:0, 3:0, 0:2)-Erfolg im vierten Halbfinale am Dienstagabend bei den Kölner Haien setzte sich die Mannschaft von Pavel Gross in der Best-of-Seven-Serie mit 4:0 durch. Weiter geht es für die Adler erst am 18. April, in der heimischen SAP Arena steigt am Gründonnerstag um 19.30 Uhr das erste Endspiel um den DEL-Titel.
Wer dann in der Arena zu Gast sein wird, haben die Augsburger Panther und Titelverteidiger EHC München noch zu klären. Die stehen sich in einer bislang zermürbenden Serie gegenüber, während die Mannheimer regenerieren können. „Dass wir jetzt wieder neun Tage bis zum Finale warten müssen, ist kein Problem. Solche Pausen sind wir inzwischen gewohnt“, sagte Luke Adam nach dem Finaleinzug in Köln.
Die Mannschaft lernt aus den kleinsten Fehlern
Der erste Finaleinzug der Mannheimer seit 2015 hat die Ausnahmestellung der Adler in dieser Saison unterstrichen. Der Weg der Nordbadener gleicht einem Spaziergang. Dem 4:1 im Viertelfinale folgte nun der „Sweep“ gegen Köln. Die Mannschaft ist nicht satt zu bekommen, lernt aus den kleinsten Fehlern und ist extrem fokussiert. „Gegen Nürnberg ist es uns nicht gelungen, den ersten Matchball zu verwandeln. Daraus haben wir gelernt“, sagte Garrett Festerling.
Mit seiner akribischen Arbeit hat Coach Pavel Gross natürlich erheblichen Anteil am Mannheimer Höhenflug. „Er geht absolut die Extrameile für den Club. Das ist es, was uns in diesem Jahr die Stärke gibt“, sagte Geschäftsführer Daniel Hopp bei MagentaSport. „Er ist hinter jedem Detail her“, lobte Hopp.
Gerade das sollte München und Augsburg schon jetzt die Sorgenfalten auf die Stirn treiben. Gegen Köln waren die Mannheimer derart auf den Punkt eingestellt, dass eigentlich nie etwas anbrennen konnte. „Wir haben aus der Situation im Viertelfinale gelernt. Gegen Nürnberg haben wir den Killerinstinkt noch vermissen lassen“, so Gross. Gegen Köln gaben die Mannheimer nun kein Spiel ab, kassierten überhaupt nur drei Gegentreffer in vier Spielen.
Wer Meister in der DEL werden will, braucht einen Torwart, der eine Serie beeinflussen kann und ein Spiel im Notfall auch einmal alleine gewinnen kann. Den haben die Mannheimer derzeit mit Dennis Endras. Der 33-jährige Nationaltorwart wurde nach dem Sieg in Köln von seinen Teamkollegen euphorisch gelobt, aber auch Gross sparte nicht mit Komplimenten. „Dennis hat sehr gut gehalten und wir haben die Tore zur richtigen Zeit erzielt“, so der Coach. Luke Adam meinte: „Dennis war abermals ein großer Rückhalt.“ Zwei der drei Gegentreffer in der Halbfinalserie kassierte Endras, als das Spiel längst gelaufen war, die Mannheimer am Dienstag schon 4:0 vorne lagen. Aber selbst das fuchste Gross gewaltig.
Die Mannschaft hat sich durch den Express-Einzug in die Finalserie zwei freie Tage verdient. Am Freitag und Samstag geht es aufs Eis, ehe noch einmal ein freier Sonntag auf dem Programm steht. Bis dahin könnte der Finalgegner feststehen, über den Pavel Gross wahrscheinlich schon jetzt alle Informationen parat hat.