Warnung vor Glatteis auf den Autobahnen, geschlossene Schneedecke auf den sonntäglichen Straßen – na und, denken wir, wir sind schließlich mit einem Volvo unterwegs. Nicht...
. Warnung vor Glatteis auf den Autobahnen, geschlossene Schneedecke auf den sonntäglichen Straßen – na und, denken wir, wir sind schließlich mit einem Volvo unterwegs. Nicht mit irgendeinem, sondern mit dem Flaggschiff S90. Darin fühlt man sich immer wie in Abrahams Schoß, egal, ob es stürmt oder schneit.
Karosserie & Innenraum
Ein Volvo galt schon immer als grundsolide und uneingeschränkt sicher. Nur bei der Optik musste man früher, nun ja, mindestens ein Auge zudrücken. Diese Zeiten sind lange vorbei. Der S90, mit dem Volvo in der oberen Mittelklasse selbstbewusst antritt, verströmt mit jeder Pore Premium-Charakter. Wenn man es erst einmal in die tiefen Sitze hineingeschafft hat, sitzt man sehr bequem, egal, wie lange die Fahrt dauert. Einen Extra-Pluspunkt gibt es für den Kofferraum, den als riesig zu beschreiben noch eine Untertreibung ist.
Fahrleistung & Fahrverhalten
Mit 147 kW/200 PS, die der Vierzylindermotor in der Polestar-Ausführung (Aufpreis 1199 Euro, ohne Leistungsoptimierung 140 kW/190 PS) liefert, scheint der knapp 1,9 Tonnen schwere S90 der Papierform nach nicht gerade übermotorisiert zu sein. Aber der Schein trügt. Elegant-geschmeidig beschleunigt der Motor die fast fünf Meter lange Limousine, egal, ob aus dem Stand oder für einen anstehenden Überholvorgang. Die umfangreiche Ausstattung mit elektronischen Assistenten – nicht allzu oft hört man in der Branche beispielsweise von einem Schleudertrauma-Schutzsystem – sorgt dafür, dass man sich im S90 in Sachen Sicherheit bestmöglich aufgehoben fühlt. Detail am Rande: Die Sensus-Benutzeroberfläche sei für das Modelljahr 2018 noch benutzerfreundlicher gestaltet worden, heißt es. Das können wir nicht bestätigen.
Serienausstattung & Extras
Vieles von dem, was beim S90 als Serienausstattung im Fahrzeug verbaut ist – vom schlüssellosen Zugangs- und Startsystem bis zur Fahrmoduseinstellung Drive Mode –, würde sich bei manch anderem Hersteller in der Liste der Extras finden. Allerdings haben wir mit der Ausstattungslinie R-Design nicht unbedingt den billigsten S90-Vertreter im Test. Das heißt aber nicht, dass es nicht auch bei Volvo noch reichlich Optionen gibt, die den Preis nach oben treiben. Glasschiebedach in Verbindung mit Head-Up-Display (wer denkt sich eigentlich solche Kombinationen aus?) kostet beispielsweise 4000 Euro, der elektrisch einstellbare Fahrer- und Beifahrersitz 1460 Euro.
Geldwert & Umwelt
Der Kaufpreis von 54 150 Euro geht in Ordnung, der Verbrauch von 7,6 l/100 km (statt versprochener 4,7 l/100 km) leider ganz und gar nicht.
Urteil & Fazit
Das deutsche Premium-Dreigestirn BMW, Audi und Mercedes bekommt mit dem S90 ernsthafte Konkurrenz aus Schweden.
Von getestet von Ken Chowanetz