Mainz. Die Staatssekretäre Salvatore Barbaro und Günter Kern geben ihre Ämter auf, aus unterschiedlichen Gründen. Bei Kern geht es um einen Generationenwechsel. Bei Barbaro ist die Sache komplizierter.
MAINZ - Malu Dreyers Landesregierung vermeldet zwei gravierende Personalwechsel. Die Staatssekretäre Salvatore Barbaro (Wissenschaft) und Günter Kern (Inneres) geben ihre Positionen auf. Nachfolger Barbaros wird Denis Alt (38), wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Kerns Position übernimmt Nicole Steingaß (39), bislang Büroleiterin von Innenminister Roger Lewentz (SPD).
Bei Günter Kern (62) geht es um einen Generationenwechsel, für Barbaros Abschied sind dagegen politische Gründe zumindest mitursächlich. Barbaro erklärte dieser Zeitung, er werde an die Gutenberg-Universität zurückkehren und eine Vertretungsprofessur im Fachbereich Volkswirtschaft antreten. „Ich komme aus der Wissenschaft und mir war immer klar, dass ich in Forschung und Lehre zurückkehren will.“ Im Kreis Mainz-Bingen gab er Mitte 2018 den SPD-Vorsitz ab, ein Jahr zuvor hatte er bei seiner Landratskandidatur gegen Dorothea Schäfer (CDU) eine schwere Niederlage erlitten. Laut Barbaro gab dies nicht den Ausschlag dafür, seine politische Karriere vorerst zu beenden. Unübersehbar ist jedoch, dass viele Genossen die Landratswahl-Niederlage als desaströs empfanden und Barbaro eine persönliche Mitschuld gaben. Vor diesem Hintergrund wirke es befriedend, so heißt es, dass Barbaro „eine neue Position gesucht und nun gefunden“ habe.
Mit seinem Ausscheiden aus dem Wissenschaftsministerium gibt Barbaro auch den Vorsitz im Aufsichtsrat der Mainzer Unimedizin auf. Den Aufsichtsratsvorsitz bei der Flughafen Hahn GmbH hatte er bereits 2017 niedergelegt.
Der neue Wissenschafts-Staatssekretär Denis Alt, promovierter Volkswirt und seit 2014 für Kirn/Bad Sobernheim im Landtag, wird in der SPD als hoch talentierter und kompetenter politischer Kopf gelobt.
Kompetenz und politische Statur werden auch Nicole Steingaß zugeschrieben. Gleichwohl wird ihr Aufstieg zur Staatssekretärin in SPD-Kreisen als „sehr steil“ und „etwas überraschend“ bezeichnet.