MAINZ/KAISERSLAUTERN - Die Stadt Kaiserslautern greift dem Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern millionenschwer unter die Arme – wieder einmal. So hat der Stadtrat beschlossen, dass die Stadionpacht in der Zweiten Liga von 3,2 Millionen Euro im Jahr auf 2,4 Millionen Euro und in der dritten Liga auf 425 000 Euro gesenkt wird. Der Bund der Steuerzahler (BdSt) spricht von einem „millionenschweren Schaden zulasten der Steuerzahler“. „Mit der beschlossenen Pachtsenkung auf Kosten der Stadtkasse werden der sportliche Misserfolg des 1. FC Kaiserslautern und seine daraus resultierenden Finanzprobleme kommunalisiert“, teilte BdSt-Landesgeschäftsführer René Quante am Mittwoch mit. Seiner Meinung nach ist die Stadt dem Club mehr entgegengekommen, als nötig war. So gilt die gesenkte Pacht auch für das Spieljahr 2019/20. Und im Gegensatz zu früheren Jahren gebe es keinen wirklichen Gegenwert vom FCK: Weder Besserungsscheine, noch Immobilienwerte oder Anteile an der kommenden Kapitalgesellschaft. Quante schimpft: „Noch schlechter hätte die Stadt Kaiserslautern gar nicht verhandeln können.“ Immerhin: Die Stadt verzichtete auf eine Erhöhung der Grundsteuer für die Pläne – die spöttisch als „FCK-Steuer“ bezeichnet worden war. Nun soll die Vergnügungssteuer erhöht werden und allgemein die verbesserte Einnahmesituation der Stadt genutzt werden, um die Lücke zu schließen. So heißt es.
Wie FCK-Aufsichtsratschef Patrick Banf erklärt hatte, würde in der dritten Liga der Lizenzspieleretat bei rund fünf Millionen Euro liegen. „Fünf Millionen Euro für die Lizenzspieler, 2,8 Millionen Euro Pachtersparnis zulasten der Stadt. Damit werden bei den Roten Teufeln in der 3. Liga die Profispieler wohl mehrheitlich aus der Stadtkasse bezahlt – wenn auch indirekt über die windige Stadiongesellschaftskonstruktion“, so der Steuerzahler-Geschäftsführer.