Glatte Straßen haben in in der Nacht zum Dienstag zu zahlreichen Unfällen in Rheinland-Pfalz geführt.
RHEINLAND-PFALZ. Das große Verkehrschaos ist in Rheinhessen bislang ausgeblieben. Doch Regen und Schneefall in Verbindung mit Temperaturen um den Gefrierpunkt haben seit Montagnacht auch zwischen Worms und Bad Kreuznach zu zahlreichen Unfällen geführt. Wie der zuständige Polizeiführer vom Dienst des Polizeipräsidiums Mainz auf Anfrage berichtet, sei es bis 6 Uhr am Dienstagmorgen im Zuständigkeitsbereich des PP Mainz zu insgesamt zwölf witterungsbedingten Unfällen gekommen. Glätte und schlechte Sichtbedingungen gehörten bei Schneefall üblicherweise zu den Hauptunfallursachen, ergänzt Pressesprecher Matthias Bockius. Außer in zwei Fällen, einem auf der A63 sowie einem weiteren bei Worms seien keine Personen verletzt worden. „Es blieb im überwiegenden Fall bei leichteren Blechschäden“, so Bockius.
Wie die Polizei weiter mitteilte, kam es auf der K11, von Worms-Pfeddersheim in Richtung Mörstadt, am Dienstag um 6 Uhr zu einem Unfall. Dabei sei ein 20-jähriger Autofahrer infolge von den Witterungsbedingungen nicht angepasster Geschwindigkeit nach rechts von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Zudem war der Fahrer noch auf Sommerreifen unterwegs. Durch die Wucht des Aufpralls wurde er leicht verletzt und zur weiteren Behandlung ins Klinikum gebracht. An seinem PKW entstand Totalschaden. Auch bei einem weiteren Verkehrsunfall war der Fahrer noch mit Sommerreifen unterwegs. Um kurz vor 7.30 Uhr krachte es, als ein 42-Jährige auf schneeglatter Fahrbahn ins Rutschen kam. In der Donnersbergstraße prallte der PKW in einer Linkskurve gegen einen Poller neben der Fahrbahn. Dabei entstand ein Sachschaden von 3.500 Euro. Um 8 Uhr rutschte dann ein LKW rückwärts beim Rangieren in der Bahnhofstraße auf schneebedeckter Fahrbahn gegen einen Poller.
Auch der Berufsverkehr auf den Hauptverkehrsachsen und Pendlerrouten sei nicht außergewöhnlich beeinträchtigt gewesen. Auffällig war jedoch, dass es diesmal zu keinem wetterbedingten Unfall im Mainzer Stadtgebiet kam. „Dort haben wir sonst immer einige, vor allem Auffahrunfälle oder weil jemand auf glatter Straße aus der Kurve rutscht“, sagt der Pressesprecher.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte für Montagnacht und Dienstagmorgen unter anderem für weite Teile Südwestdeutschlands Schnee und Glätte angekündigt. Für Mainz und Umgebung waren zwischen einem und fünf Zentimeter Neuschnee vorhergesagt. Doch spätestens mit dem Sonnenaufgang wurde der Schneefall vom Regen abgelöst. Der Schnee taute. In vielen Bereichen wie etwa auf bestimmten Achsen in Mainz war von Mitarbeitern des Entsorgungsbetriebs bereits am Montagabend, also im Vorfeld des leichten Schneetreibens, Streugut ausgebracht worden, um glatte Straßen zu verhindern.
Im öffentlichen Nahverkehr kam es am Dienstagmorgen zwischenzeitlich zu Beeinträchtigungen. So warnte die Mainzer Mobilität seit dem frühen Morgen im Internet immer wieder mit Eilmeldungen vor Ausfällen und Verspätungen auf bestimmten Linien und Streckenabschnitten. Zwischenzeitlich einzelne Haltestellen. Etwa die Haltestelle Äppelallee-Center der Linie 9. Doch auch diese konnte ab etwa 9.30 Uhr wieder angefahren werden. Und auf dem Abschnitt zwischen Hindemithstraße und Marienborn Bahnhof kam es zwischenzeitlich ebenfalls zu Behinderungen für die Tramlinien 51 und 53. In diese Fall konnte die Mainzer Mobilität allerdings ab 7.20 Uhr wieder Entwarnung geben.
Im Landkreis Kaiserslautern verletzte sich eine Person leicht, wie ein Sprecher der Polizei am Morgen sagte. Auf der Bundesstraße 37 bei Hochspeyer hatte sich demnach ein Auto überschlagen.
Im Landkreis Südwestpfalz stand zudem am Morgen ein Lkw quer. Der Lastwagen war laut Polizeiangaben auf schneeglatter Straße auf der Bundesstraße 10 bei Wilgartswiesen ins Schleudern geraten. Auch in der Eifel blieben in der Nacht mehrere Lkw auf einer glatten Straße an einem Berg hängen. Die Landstraße 29 bei Gerolstein (Landkreis Vulkaneifel) musste laut Polizei teilweise voll gesperrt werden. Nach einem Einsatz der Straßenmeisterei hätten die Lastwagen ihre Fahrt nach etwa zwei Stunden fortsetzen können, hieß es.
Auch im Westerwald standen in der Nacht einige Lastwagen quer, wie die Polizei in Koblenz mitteilte. Die Polizei in Mainz meldete einem Sprecher zufolge am frühen Morgen einige wenige Unfälle. "Es hält sich in Grenzen", sagte der Sprecher. Bislang sei es ausschließlich zu Blechschäden gekommen, Verletzte habe es keine gegeben.
Von Nico Steinberg und dpa