Der deutsche Hochschulverband hat mit Hilfe einer Umfrage eine Rangliste der Wissenschaftsminister erstellt. Der Vertreter aus Rheinland-Pfalz schneidet am schlechtesten ab.
MAINZ. Dem rheinland-pfälzischen Wissenschaftsminister Konrad Wolf (SPD) weht der Wind derzeit kräftig ins Gesicht. In der Pfalz formiert sich Widerstand gegen die geplante Fusion der Universitäten Kaiserslautern und Landau, außerdem werden die Hochschulen des Landes nicht müde, dem Minister die aus ihrer Sicht chronische Unterfinanzierung des akademischen Betriebs vorzuhalten. Da passt es nur ins Bild, dass Wolf in einem aktuellen Ranking des Deutschen Hochschulverbandes (DHV), der Berufsvertretung von Wissenschaftlern, als schlechtester Wissenschaftsminister Deutschlands da steht. Die Umfrage unter den knapp 27 000 DHV-Mitgliedern fand zum elften Mal statt; bundesweit beteiligten sich diesmal 5305 Universitätslehrer an der Wahl zum „Wissenschaftsminister des Jahres“. Auf Platz eins landete der Amtsinhaber aus Sachsen-Anhalt, Armin Willingmann (SPD). Der Name Konrad Wolf findet sich am entgegengesetzten Ende der Liste, auf dem 17. und letzten Rang. In Rheinland-Pfalz gaben 217 DHV-Mitglieder ihre Stimme ab.
Nur zehn Prozent halten Wolf für eine gute Besetzung
Mehr als 40 Prozent von ihnen halten Wolf für „eine sehr schlechte“ oder sogar für „die denkbar schlechteste Besetzung“ des Ministerpostens. Für nicht mal zehn Prozent ist er eine „sehr gute“ oder „ideale Besetzung“. Entsprechend negativ fielen viele der Kommentare aus, die bei der anonymen Stimmabgabe ergänzt werden konnten. Einer schrieb: „Rheinland-Pfalz rückt in puncto Hochschulfinanzierung und Professorenbesoldung immer mehr an den Schluss der Bundesländer. Hier ist Kollege Wolf gefordert.“ Laut einem anderen Statement zeigt Wolf „überhaupt kein Interesse an den Problemen der Universität“ und ist „inkompetent in Sachfragen“. Vor seiner Ernennung zum Minister im Mai 2016 war Wolf sieben Jahre Präsident der Hochschule Kaiserslautern gewesen.
Gleichzeitig wählten die DHV-Mitglieder Lambert T. Koch von der Universität Wuppertal zum „Rektor des Jahres 2019“. Die besten Rheinland-Pfälzer im 60-köpfigen Kandidatenfeld sind Helmut J. Schmidt von der TU Kaiserslautern auf Platz 18 und Georg Krausch von der Mainzer Johannes Gutenberg-Universität auf Rang 25.