Klinik-Ärzte in ganz Hessen legen am Donnerstag die Arbeit nieder. Betroffen sind auch Krankenhäuser in Wiesbaden, Darmstadt und Rüsselsheim.
FRANKFURT. Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund ruft am heutigen Donnerstag bundesweit Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Kliniken zum Warnstreik auf. In Hessen seien rund 50 Krankenhäuser betroffen, teilte die Gewerkschaft am Mittwoch mit. Die zentrale Kundgebung ist in Frankfurt geplant. Nach vier Verhandlungsrunden mit den kommunalen Arbeitgebern sei ein toter Punkt erreicht, erklärte der Vorsitzende des Marburger Bundes in Hessen, Christian Schwark.
Schwerpunkte in großen Kliniken
Schwerpunkte des eintägigen Warnstreiks sollen die größten Häuser sein, darunter das Klinikum Darmstadt, die Helios Dr. Horst Schmidt-Kliniken Wiesbaden, das Sana Klinikum Offenbach, das Klinikum Frankfurt-Höchst, das Klinikum Kassel, das Klinikum Fulda, das Klinikum Hanau, die Hochtaunus-Kliniken, das Klinikum Bad Hersfeld sowie das Krankenhaus Rüsselsheim. Eine notfallmäßige Versorgung der Patienten solle sichergestellt werden. Bundesweit seien rund 55.000 Ärztinnen und Ärzte aus den tarifgebundenen Krankenhäusern aufgerufen.
Der Marburger Bund fordert eine Erhöhung der Gehälter um 5,5 Prozent, klare Grenzen für Bereitschaftsdienste, eine Limitierung der Rufbereitschaft, einen gesicherten Anspruch auf freie Wochenenden sowie mehr Planungssicherheit bei den Diensten.
Jeder Dritte will weg aus der Klinik
Die angespannte Arbeitsbelastung habe sich durch die Corona-Pandemie nochmals verschärft, erklärte Schwark. Bei einer Umfrage unter den hessischen Mitgliedern hätten rund 80 Prozent der Befragten die ärztliche Personalstärke als nicht ausreichend bezeichnet, um eine gute Patientenversorgung zu gewährleisten. 33 Prozent gaben an, den Arbeitsbereich Krankenhaus verlassen zu wollen. Schwark sprach von alarmierenden Zuständen, bei denen keine Änderung in Sicht sei.
Von dpa