Die Bund-Länder-Runde will über weitere Schritte im Kampf gegen die Corona-Pandemie entscheiden. Entgegen ersten Ankündigungen bleibt das Thema Schule aber zunächst außen vor.
BERLIN. Bund und Länder werden bei ihrer Videokonferenz am Montag zum weiteren Vorgehen in der Corona-Pandemie voraussichtlich doch keine schärferen Schritte für die Schulen beschließen. Nach einer geänderten Vorlage des Bundes sollen die Länder bis zur kommenden Woche einen Vorschlag vorlegen, wie Ansteckungsrisiken im Schulbereich weiter reduziert werden können.
Wegen des Widerstands mehrerer Bundesländer vor der Bund-Länder-Runde mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) wird eine Entscheidung über neue Regeln an den Schulen frühestens kommende Woche fallen. Das Thema sei sehr sensibel, hieß es nach weiteren Vorbesprechungen am Montag aus Teilnehmerkreisen. Widerstand kommt sowohl von SPD-regierten Ländern als auch von Seiten einiger CDU-Ministerpräsidenten.
Fällt die Entscheidung am 23. November?
Nach Informationen der dpa wurde an einer geänderten Beschlussvorlage des Bundes gearbeitet. Eine Entscheidung könne dann möglicherweise bei den vom Kanzleramt für nächsten Montag vorgeschlagenen neuen Beratungen getroffen werden. Bei dieser Sitzung - wohl am 23. November - soll dann auch entschieden werden, wie mit den geltenden Kontaktbeschränkungen umgegangen wird, die bisher bis Ende des Monats befristet sind. Bis dahin könne auch die weitere Entwicklung bei den Corona-Infektionszahlen in die Überlegungen einbezogen werden, hieß es weiter.
Wie im Teil-Lockdown sollen die Schulen auch nach den am Sonntagabend den Teilnehmern der Beratung übermittelten neuen Vorschlägen des Bundes grundsätzlich weiterhin offen gehalten werden. Zum Schutz vor Ansteckungen sollen aber auch hier die Maßnahmen verschärft werden, ein besonderer Fokus liegt dabei auf Jugendlichen, die älter als zwölf Jahre sind. Bei ihnen sei das Infektions- und Übertragungsrisiko vergleichbar mit dem von Erwachsenen. Daher soll nach dem Willen des Bundes das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes für Schüler aller Jahrgänge und für Lehrer auf dem Schulgelände und während des Unterrichts vorgeschrieben werden. Dies ist bisher nicht in allen Bundesländern vorgeschrieben.
Zudem sollten nach diesen Vorschlägen die Klassen - sofern keine größeren Räume zur Verfügung stehen - halbiert und in festen Gruppen eingeteilt unterrichtet werden. Auch in Schulbussen sei der Mindestabstand von 1,5 Metern sicherzustellen. Im Falle von Quarantänemaßnahmen solle für alle betroffenen Schüler Distanzunterricht angeboten werden.
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer wird am Nachmittag per Livestream von den Ergebnissen der Besprechung berichten.
Von dpa