Die Zusammensetzung der Bakterien im Verdauungsorgan hat Einfluss auf Gewicht, Psyche und unsere Gesundheit. Und sie lässt sich beeinflussen.
Von Regine Warth
Jetzt mit plus weiterlesen!Testen Sie jetzt unser plus Abo für nur 0,99€ im ersten Monat. Sie erhalten sofort Zugang zu allen plus Inhalten im Web und in unserer News-App.Jetzt für 0,99€ testen**0,99€ im ersten Monat, danach 9,90€ mtl.
Zumindest kann man mit einfachen Maßnahmen den Darm bei seiner Arbeit unterstützen – und Krankheiten vorbeugen. Mediziner geben dazu folgende Tipps.
Ausreichend trinken: Eineinhalb bis zwei Liter Flüssigkeit pro Tag sollte der Mensch trinken – das hilft auch der Verdauung: Speisen werden verdünnt, Nährstoffe können sich daraus besser lösen und vom Körper aufgenommen werden. Die Darmwand wird gedehnt und die Muskulatur dazu angeregt, den Nahrungsbrei weiter zu transportieren.
Lebensmittel auswählen: Für ein gesundes Darm-Mikrobiom ist eine Mischkost empfehlenswert: Sie besteht aus ballaststoffreichen Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten, Nüssen und Vollkornprodukten. Joghurt, Sauerkraut oder Kimchi enthalten sogenannte probiotische Bakterien. Sie fördern das gesunde Gleichgewicht des Mikrobioms. Ob es darüber hinaus sinnvoll ist, probiotische Präparate einzunehmen, sollte mit dem Arzt besprochen werden. Lebensmittel mit präbiotischen Eigenschaften wie beispielsweise Spargel, Topinambur und Pastinaken kommen den Bakterien im Dickdarm zugute, die gesundheitsförderliche Substanzen im Körper bilden.
In Bewegung bleiben: „Nach dem Essen bloß nicht ruh’n, lieber tausend Schritte tun“ – so lautet der Rat von Ernährungsmedizinern. Denn der Darm braucht Bewegung für den Weitertransport des Verdauten. Wer zu viel sitzt, fördert dagegen Blähungen und Verstopfungen.
Feste Mahlzeiten: Zwischen den Mahlzeiten sollten Pausen eingehalten werden. Denn die Funktionen des Verdauungstrakts folgen einem bestimmten Biorhythmus, der für die Darmgesundheit und die des Körpers wichtig ist. Er braucht daher den Wechsel zwischen Nüchtern- und Verdauungsphasen. Ansonsten kommt es zu Bauchbeschwerden. Auch sollte man sich Zeit fürs Essen nehmen: Langsames Kauen fördert die Sättigung und nimmt dem Verdauungstrakt eine Menge Arbeit ab.
Vorsicht bei Medikamenten: Antibiotika können die Darmflora verändern: Die Vielfalt der Mikroben im Darm nimmt ab, gleichzeitig verändert sich deren Eigenschaft – nicht unbedingt zum Positiven. Heikel sind Antibiotika insbesondere für kleine Kinder und Senioren. Ihre Darmflora ist ohnehin recht instabil – und erholt sich im Anschluss der Therapie schlechter. Daher sollte man diese Medikamente nicht ohne Not einnehmen.