Energie-Serie: Wie leite ich Kinder zum Energiesparen an? 

aus Energie

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Auf spielerische Weise - etwa durch kleine Wettbewerbe - können auch Kinder zum Energiesparen animiert werden.

Viele Familien blicken mit Sorge auf die hohen Energiekosten – das spüren auch die Kinder. Eltern sollten nicht nur beim Energiesparen mit gutem Beispiel vorangehen.

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Region. Die Energiekosten sind so hoch wie noch nie, und viele Familien blicken mit Sorge auf die Wintermonate – und die zu erwartenden hohen Nachzahlungen. Diese Unsicherheit spüren auch die Kinder. Wir geben einige Tipps, wie Eltern gerade auch jüngeren Kindern erklären können, warum wir diesen Winter besonders auf unseren Energieverbrauch achten müssen.

Tipp 1: Sorgen ernst nehmen

Auch Kinder kommen mit den Auswirkungen der Energiekrise in Berührung – etwa wenn Familien um zu sparen die Heizung herunterdrehen müssen. Die Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ empfiehlt Eltern daher, die Sorgen ihrer Kinder in Bezug auf die Energiekrise ernst zu nehmen und auch offen über ihre Unsicherheiten und Beweggründe zu sprechen. Entschließt sich eine Familie, ihren Energieverbrauch zu reduzieren, bedeutet das nicht nur für die Großen Verzicht, auch die Kleinen müssen Gewohnheiten verändern. Daher legt die Stiftung allen Eltern ans Herz, ihren Kindern – nicht nur im Umgang mit Ängsten, sondern auch beim nachhaltigen Handeln – ein Vorbild zu sein. 

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Tipp 2: Hintergründe erklären

Energie ist für Kinder ein abstraktes Thema – schließlich lässt sich Energie weder sehen noch anfassen. Wenn Kinder jedoch begreifen, was Energie ist und wie sie erzeugt wird, fällt es leichter, ihnen die Vorteile des sparsamen Umgangs zu erklären. Hier können speziell für Kinder entwickelte Literatur, Apps oder Wissenssendungen helfen, in denen das komplexe Thema kindgerecht aufgearbeitet wird.    

Tipp 3: Energie erfahrbar machen

Um Energie sicht- und erfahrbar zu machen, eignet sich ein spielerischer Ansatz: Die Kinder werden zu kleinen „Energiedetektiven“ und machen sich im eigenen Zuhause, im Kindergarten oder im Klassenzimmer auf die Suche nach Energie. Woran sieht man eigentlich, ob ein Gerät Energie verbraucht? Hat es einen Stecker, brummt, summt oder leuchtet es womöglich? Auch ein Blick auf den Stromzähler oder das Nachmessen mit einem Strommessgerät kann Kindern den Zugang zum Thema Energie erleichtern. Warme Luft lässt sich außerdem ganz einfach mit einer an einen Faden geknoteten Feder sichtbar machen.

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Tipp 4: Eigenen Energieverbrauch bewusst machen

Nun können Eltern gemeinsam mit dem Nachwuchs überlegen, wofür sie im Alltag Energie verbrauchen, und die Ergebnisse in einem „Energietagebuch“ dokumentieren – hier hinein gehört die Benutzung der elektronischen Zahnbürste ebenso wie die tägliche Zeit an Computer oder Fernseher. Anschließend wird gemeinsam überlegt, wo man im Alltag Energie einsparen könnte. Kinder dabei eigene Erfahrungen machen und selbst nach Alternativen suchen zu lassen, ist laut den Experten vom „Haus der kleinen Forscher“ deutlich sinnvoller als Verbote und Vorgaben. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt: So kommen die Kinder vielleicht von ganz allein darauf, dass sich die Fußballtrikots nicht nur im Trockner, sondern auch auf der Wäscheleine trocknen lassen oder sich die Lieblingsserie auch ab und zu durch einen Brettspieleabend ersetzen lässt. 

Tipp 5: Energiespar-Wettbewerb veranstalten

Als Familie kann man einen kleinen Wettbewerb veranstalten, an dessen Ende eine kleine Belohnung für den größten Energiesparer winkt – oder alternativ eine kleine „Bestrafung“ für diejenigen Familienmitglieder, die beim Verlassen eines Raumes das Licht angelassen oder den Wasserhahn beim Zähneputzen nicht zugedreht haben. 

Auch ein Selbstversuch für einen „Tag ohne Strom“ ist denkbar. Hierbei müssen sich die Kinder Gedanken darüber machen, worauf sie ohne Strom alles verzichten müssten: Los geht es etwa schon morgens im Badezimmer, wenn statt der elektrischen eine Handzahnbürste zum Einsatz kommt. Nach dem Frühstück müsste man die Müslischale von Hand spülen, anstatt einfach die Spülmaschine einzuschalten. Die Sahne für den Nachtisch müsste statt mit dem Handrührgerät mit einem Schneebesen geschlagen werden. Und abends hieße es dann Lesen bei Kerzenschein statt Zocken an der Spielekonsole.

Tipp 6: Kinderleichte Energiespartipps

In Onlineforen tauschen sich Heranwachsende bereits fleißig über die besten Energiespartipps aus: „Also wenn wir lüften, macht meine Mama die Heizung aus“, berichtet etwa Josephine. Und Ela meint: „Nicht so lange duschen, dann spart man Wasser.“ Auch die hessische Landesenergieagentur hat eine Reihe an Energiespartipps im Angebot, die sich nicht nur von Erwachsenen, sondern auch von den Kleinsten kinderleicht umsetzen lassen: etwa das Wasser beim Zähneputzen oder beim Einseifen unter der Dusche nicht die ganze Zeit laufen zu lassen. Die Hände können nach dem Toilettengang auch mit kaltem Wasser gewaschen werden. Beim Verlassen eines Raums wird das Licht ausgemacht – das gilt auch für den Flur oder das Treppenhaus. Beim Kochen gehört ein Deckel auf den Topf. Elektrische Geräte gehören nach der Benutzung nicht auf Standby-Modus, sondern können ganz abgeschaltet werden. Statt die Fenster zu kippen, lieber mehrfach am Tag stoßlüften. Auch hier gilt: Eltern sollten mit gutem Beispiel vorangehen.