Wird in Schierstein „gerabbelt“ oder „gerappelt“

Im Hintergrund die Dyckerhoffbrücke: Diese Fotomontage des „Stifterabbelers“ hat der stellvertretende Schiersteiner Ortsvorsteher Walter Richters erstellt. Fotomontage: Walter Richters
© Walter Richters

Der Schiersteiner „Stifterabbeler“könnte an Vatertag auf dem Hans-Römer-Platz eingeweiht werden. Nur, wie schreibt man ihn? Stifterabbeler oder Stifterappler?

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SCHIERSTEIN. Nach längerem Hin und Her soll er wohl „Stifterabbeler“ heißen: Das berichtet Volker Dietz (CDU) vom Schiersteiner Ortsbeirat auf Anfrage. So ganz sei die Entscheidung aber doch noch nicht gefallen. Es geht um eine lebensgroße Bronzefigur, die wie berichtet auf dem Hans-Römer-Platz am Hafen aufgestellt werden soll. Begründung für die derzeit favorisierte Schreibweise des Namens: „Wir sprechen halt ein weiches B, wenn wir rabbeln sagen“, so Dietz und nennt als Beispiel „de Wegger rabbelt“ (der Wecker klingelt). Ganz ohne Diskussionen wird die B-Variante der Bronzefigur nicht über die Bühne gehen. Denn schließlich gibt es seit vielen Jahren das Restaurant „Stifterappler“ mit p. Wir werden sehen. Egal, wie man ihn nun schreibt, die Bronzefigur des Mannes, der als Synonym für arme Schiersteiner Fischergesellen gilt, die, weil kein Geld in der Tasche, mit Stiften „rappeln“ (oder eben „rabbeln“), könnte schon zur Eröffnung des Schiersteiner Weinfests am Vatertag, 30. Mai, ganz offiziell auf dem Hans-Römer-Platz eingeweiht werden. Die Statue wird ebenerdig stehen. Vorher muss das Pflaster entfernt, eine 20 Zentimeter dicke Betonplatte dort eingebracht werden. Stahlstreben sollen dafür sorgen, dass niemand den „Stifterabbeler“ klauen kann. Die Figur dürfte ein begehrtes Schiersteiner Fotomotiv werden. Und deshalb schaut sie auch in Richtung IFB-Schiff-Kita. „Denn wer sich dann neben den „Stifterabbeler“ stellt, wird ein Foto machen, auf dem im Hintergrund der Hafen und die Dyckerhoffbrücke zu sehen sein werden“, erläutert Volker Dietz. Instagram-Motive haben die Schiersteiner quasi schon mitgedacht.

Skulptur inklusive Fischernetz, Eimer und Fische sollen nach derzeitigem Stand 30 000 Euro kosten. Der Ortsbeirat hatte etwa 10 000 Euro Zuschuss zugesagt. Die Restsumme wollen die Initiatoren über Spenden bekommen – mit einer pfiffigen Aktion: Es gibt Mini-Stifterabbeler für Menschen, die sich an der Finanzierung beteiligen. Volker Dietz, der einen Modellbaubetrieb in Schierstein hat, hat die Miniaturfiguren aus Kunststoff gegossen. Ab einer Spendenhöhe von 25 Euro kann man eine solche Figur bekommen, in verschiedenen Ausführungen und Farben, je nach Höhe der Spende. Der Verschönerungsverein koordiniert die Spendenaktion.

Christoph Oester, Bildhauer aus Herborn, hat die Figur entworfen, die einem historischen Stifterabbeler-Modell sehr ähnlich ist. Der Grundkorpus ist bereits erstellt, er wird in verschiedenen Teilen gegossen und dann zusammengesetzt, weiß Volker Dietz. Das neue Schiersteiner Wahrzeichen soll oberhalb des Weinstands, etwa 2,50 Meter vom Radweg entfernt stehen.