Schiersteiner Westfeld ist vorerst nur ein Gedankenspiel

Michael Huth und Wolfgang Stöckigt engagieren sich für Schierstein und wurden jetzt geehrt. Foto: Anke Hollingshaus
© Anke Hollingshaus

Beim Neujahrsempfang in Schierstein betonte Sozialdezernent Christoph Manjura, das „Westfeld“ oberhalb der Bahnlinie und seitlich von der Schönaustraße begrenzt, sei...

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SCHIERSTEIN. „Bitte sucht Euch Eure Freunde in Zukunft besser aus und zahlt Euren Kram selbst.“ Mit diesem Satz, ausdrücklich gerichtet an Oliver Franz und Horst Klee von der CDU und an Oberbürgermeister Sven Gerich (SPD), ging Schiersteins Ortsvorsteher kurz auf die Vorgänge in der Wiesbadener Kommunalpolitik ein, die derzeit viel diskutiert werden. „Ein geschasster Manager (gemeint war Ralph Schüler, der nach seiner Entlassung als Chef der WVV-Holding Gerich und die CDU mit Vorwürfen wegen Bestechlichkeit beziehungsweise illegaler Parteienfinanzierung überzieht) gibt unsere Stadt derzeit der Lächerlichkeit preis“, sagte Urban Egert, der sich ansonsten mehr den Schiersteiner Belangen widmete. Mit einer Ausnahme. Er appellierte an alle, sich an der Europa-Wahl zu beteiligen und denen die Stimme zu geben, die für ein starkes demokratisches Europa stehen und niemandem sonst.

Lob fürs „Nerven behalten“ bei der Schulfrage

Der Ortsring, traditionell Gastgeber beim Neujahrsempfang, ehrte zuerst zwei verdiente Schiersteiner. Michael Huth für seine Verdienste vor allem für die Turngemeinde, und Wolfgang Stöckigt, der im Hintergrund viele Schiersteiner Projekte unterstützt.

Dass in Schierstein irgendwann 3000 neue Wohnungen entstehen könnten, „davon wussten wir bisher gar nichts“, sagte Egert. Wie berichtet, ist ein „Westfeld“ genanntes Gebiet oberhalb der Bahnlinie und westlich von der Schönaustraße begrenzt bisher nur als Gedankenspiel vorhanden. Sollte es tatsächlich konkrete Pläne dafür geben, würden die selbstverständlich mit allen Gremien und den Schiersteiner Bürgern besprochen, sagte der Sozialdezernent Christoph Manjura (SPD), der als Magistratsvertreter in Schierstein war.

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Sehr konkret sind die 265 neuen Wohnungen in der Schönaustraße. Die Neubau-Arbeiten beginnen im Frühjahr.

Dass der Schiersteiner Ortsbeirat „die Nerven behalten“ habe, als die heftige Diskussion um die „große Lösung“ für die Hafen- und die Erich-Kästner-Schule entbrannte, lobte Eberhard Seidensticker, der stellvertretende Stadtverordnetenvorsteher und bekanntlich CDU-Kandidat für die OB-Wahl im Mai. Auch er stehe zu dieser großen Lösung. Gegner hatten immer wieder ins Feld geführt, dass das frei werdende Gelände der Hafenschule vermutlich zum höchst möglichen Preis an Investoren verkauft werde. Manjura hielt dem das Beispiel Dotzheim entgegen, wo nun beschlossen wurde, dass das alte Rathaus den Vereinen erhalten bleibt. Manjura: „Das Hafenschulgrundstück gehört ja der Stadt. Und wir müssen nicht immer den letzten Euro rausholen.“ Viel Lob gab es für die vielen ehrenamtlich engagierten Schiersteiner, die sich in- und außerhalb von Vereinen dafür einsetzen, dass „der schönste Stadtteil Wiesbadens“ (Egert), oder „das schöne Schierstein“ (so der Biebricher Manjura) auch in Zukunft so lebenswert bleiben. Und einen Segen gab es auch, denn Sternsinger gestalteten den Empfang mit.