Probeweise war der Stifterabbeler jetzt auf dem Hans-Römer-Platz zu Besuch. Dort soll die Skulptur bald dauerhaft aufgestellt werden.
SCHIERSTEIN. Er war schon mal zu Besuch da: Der Stifterabbeler, eine Skulptur des Künstlers Christoph Oester, wurde dieser Tage probeweise auf dem Schiersteiner Hans-Römer-Platz am Hafen aufgestellt. Und die Reaktionen des Publikums auf das Gips-Modell, so berichtet der stellvertretende Ortsvorsteher Walter Richters (Grüne), waren durchaus positiv. Mit Spitznamen wurden die Schiersteiner früher oft „Stifterabbeler“ genannt. Dies geht darauf zurück, dass ärmere Schiersteiner Jungs sich früher „Stifte“ (Nägel) in die Hosentaschen stopften und mit diesen klimperten. Was in Wirklichkeit nur Nägel waren, hörte sich an wie Geldmünzen und machte wohl Eindruck bei den Mädchen aus den Nachbarorten, so heißt es.
Aus der Erinnerung an diesen Spitznamen ist die Idee entstanden, einen Stifterabbeler als Skulptur erstellen zu lassen. Volker Dietz (CDU) vom Ortsbeirat koordinierte die Idee, setzte sich mit Künstler Christoph Oester aus Herborn in Verbindung, der schon mehrere Figuren dieser Art als Bronzestatue geschaffen hat.
Der Stifterabbeler (nach eingehender Diskussion hat man sich in Schierstein jetzt für die Schreibweise mit zwei b entschieden) wird insgesamt etwa 30 000 Euro kosten. Ein Drittel davon gibt es als Zuschuss vom Ortsbeirat, den Rest möchte man mit einer Spendenaktion sammeln, die der Verschönerungsverein koordiniert. Es gibt größere Spendenaktionen, zum Beispiel der Volksbank oder der Schufa, aber man kann sich auch mit kleineren Summen an der Finanzierung der Skulptur beteiligen. Der Stifterabbeler wird, wie auf dem Foto zu sehen, in der Nähe des Weinstands mit dem Rücken zum Hafen stehen, sodass er sich als Fotomotiv wunderbar eignet, weil der Hafen dann im Hintergrund zu sehen ist.