Schiersteiner Ortsbeirat fordert Verbot des Flohmarkts an der...

Wenn kein Flohmarkt ist, sieht es so aus. An Markttagen ist es aber chaotisch am Edeka-Großmarkt. Foto: Harald Kaster
© Harald Kaster

Fußgänger kommen kaum über die Straße, Staus, kreuz und quer parkenden Autos, Müll und Fäkalien in den Hecken, zweifelhafte Waren: Der Ortsbeirat ist sich einig.

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SCHIERSTEIN. Der Schiersteiner Ortsbeirat fordert den Magistrat auf, die Flohmärkte am Edeka-Großmarkt an der Alten Schmelze nicht mehr zu genehmigen. Grund seien hanebüchene Zustände, die von der Polizei bei der Ortsbeiratssitzung noch einmal bestätigt wurden. Die veranstaltende Firma, hieß es seitens der Polizei, habe falsche Angaben darüber gemacht, dass ihr von ansässigen Firmen in der Umgebung Parkraum zur Verfügung gestellt werde. Das Parkchaos an Flohmarkttagen ist hinlänglich bekannt. Fußgänger kommen kaum über die Straße, Staus sind, vor allem an Samstagen, die Folge der kreuz und quer parkenden Wagen. Auch sonst häufen sich die Beschwerden. Eine Firma direkt neben dem Flohmarktgelände habe nun Hecken entfernen lassen, weil ihre Mitarbeiter montags entlang der Hecken über Müll, Exkremente und schmutzige Windeln balancieren mussten, um an ihren Arbeitsplatz zu kommen. Die Toiletten auf dem Flohmarktgelände kosten Geld, werden deshalb wohl wenig genutzt. Außerdem, so die Polizei, werde der Flohmarkt gerne von Taschendieben besucht.

Bulgarinnen in Hamburg mit Haftbefehl gesucht

Erst am jüngsten Flohmarkttag seien zwei Bulgarinnen festgenommen worden, die in Hamburg per Haftbefehl gesucht worden waren. Auf dem Flohmarkt würden Hieb- und Stichwaffen verkauft, auch Gegenstände mit zum Teil abgeklebten Nazisymbolen würden dort gehandelt. Der Ortsbeirat hat einen SPD-Antrag zur Prüfung des Flohmarkt-Verbots einstimmig angenommen. Ebenfalls einstimmig wurden zwei CDU-Anträge angenommen, die sich mit der Eichendorffschule beschäftigen. Im Sommer waren dort an der Südseite teils 40 Grad erreicht worden. Das Schulamt wisse um die Problematik, der Beirat fordert, Abhilfe zu schaffen. Ein akutes Problem gibt es mit der Schulturnhalle. Sie ist nämlich zu. Schulturnen und Vereinssport können dort derzeit wegen Bodenarbeiten nicht stattfinden. Der Ortsbeirat will schnellstmöglich Informationen darüber, wann die Halle wieder bespielbar ist und ob saniert oder neu gebaut wird.

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Auch ein Grünen-Antrag fand einhellige Zustimmung. Darin geht es um die Frequenz der Straßenreinigung. Vor allem in der Freudenbergstraße haben Anwohner den Eindruck gewonnen, dass die Entsorgungsbetriebe längst nicht immer zweimal wöchentlich reinigen, wie zugesichert. Zahlen müssen die Leute trotzdem. Jetzt möchten sie eine genaue Aufstellung über die Häufigkeit der Straßenreinigung.