Ortsbeirat Schierstein tagt

Inzwischen sieht es hier noch schlimmer aus: der Wellblechunterstand am Bahnhof. Foto: Walter Richters

Das Gremium ehrte verdiente Mitbürger. Diesmal waren dies gleich fünf Schiersteiner: Elisabeth Kessels, Dieter Bender, Jens Groth, Peter Kaufmann und Harald Dauster.

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SCHIERSTEIN. Es hat Tradition im Schiersteiner Ortsbeirat: In der letzten Sitzung des Jahres werden verdiente Mitbürger geehrt. Diesmal waren dies gleich fünf Schiersteiner. Zwei von ihnen sind aus dem Ortsbeirat ausgeschieden. Dieter Bender (SPD) aus gesundheitlichen Gründen und Jens Groth (auch SPD), weil er inzwischen Stadtverordneter ist und sich auf dieses Mandat konzentrieren möchte. Für ihre Arbeit für den Stadtteil dankte ihnen Ortsvorsteher Urban Egert und überreichte Jens Groth das Schiersteiner Gerichtssiegel. Dieter Bender konnte an der Sitzung nicht teilnehmen.

Ebenfalls ein Gerichtssiegel erhielt Elisabeth Kessels, seit Jahrzehnten in der katholischen Kirchengemeinde St. Peter und Paul aktiv. Sie hat 1978 den Pfadfinderinnen-Stamm Thomas Morus gegründet, begleitet die Sternsinger, leitet den ökumenischen Seniorenkreis und ist Initiatorin des Bibelgartens der Gemeinde. Auch Peter Kaufmann erhielt ein Gerichtssiegel. Er hat den Schiersteiner Kreisel Richtung Walluf entworfen, der mit seiner Segelform auf die Verbindung des Orts zum Rhein hinweist. Kaufmann, früher beim Stadtplanungsamt, ist selbst im Wassersport engagiert und im Ortsgericht tätig.

Fünfter im Bunde: Harald Dauster. Er gehört zum „Schiersteiner Hafenadel“, ist also gebürtiger Schiersteiner. Und weil ihm das Erscheinungsbild seines Heimatstadtteils so sehr am Herzen liegt, entgeht ihm kein Stück Papier, kein weggeworfener Müll irgendwo. Dauster hebt es auf und bringt es dorthin, wo es hingehört. Und das seit etlichen Jahren.

Es wurde aber nicht nur geehrt in dieser letzten Sitzung. Neben dem Thema Shisha-B ar (wir berichteten) ging es auch um den Osthafen. Bekanntlich hatte der Ortsbeirat wenige Tage vorher eine Vorlage aus dem Stadtentwicklungsdezernat abgelehnt. Darin ging es um den Verkauf eines städtischen Grundstücks an die Schufa, die neben ihrem bisherigen Standort erweitern will. Der Ortsbeirat lehnt dies nicht grundsätzlich ab, hat aber den Zeitdruck nicht verstanden. Anders die Stadtverordneten im Bauausschuss. Sie haben der Vorlage mehrheitlich zugestimmt, auch mit den Stimmen der Grünen, was den stellvertretenden Schiersteiner Ortsvorsteher Walter Richters (Grüne) ärgert, wie er öffentlich kundtat. Die Vorlage kommt jetzt ins Stadtparlament. Am Verfahren zum Osthafen ändert dies aber nichts. Es geht wie bisher weiter.

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Einstimmig nahm der Ortsbeirat einen Antrag der Grünen an, Fahrradabstellplätze beiderseits der Gleise am Schiersteiner Bahnhof zu schaffen. Der Bahnhof werde mehr und mehr genutzt. Die Grünen präsentierten auch gleich einen Vorschlag (siehe Foto): die Wellblechhütte am südlichen Bahnsteig. Grundstücks- und Besitzverhältnisse müssten gegebenenfalls geklärt werden.