Andrea Hillenbrand ist niedergelassene, psychologische...

Andrea Hillenbrand setzt bei ihren Beratungen auf den Ansatz von Alfred Adler.  Foto: Inken Paletta
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Andrea Hillenbrand berät bei Lebensunzufriedenheit, Überlastung, Entscheidungsschwierigkeiten und Selbstentwicklung. Man kann kostenlos an ihren Vorträgen teilnehmen.

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NORDENSTADT. Andrea Hillenbrand wollte wissen, wie Menschen zu der Person werden, die sie sind und hat daher Psychologie studiert. In ihrer Praxis berät sie bei Problemen und hält Vorträge, an denen man kostenlos teilnehmen kann.

Von Inken Paletta

Andrea Hillenbrand ist niedergelassene psychologische Psychotherapeutin. In ihrer Praxis in Nordenstadt hält sie regelmäßig kostenlose Vorträge zu psychologischen Alltagsproblemen. Im nächsten Vortrag am Mittwoch, 4. März, geht es um "Die Bedeutung menschlicher Beziehungen". "Bei diesem Thema spielt auch der individualpsychologische Ansatz von Alfred Adler eine entscheidende Rolle. Er ist Grundsatz all meiner Arbeit", erklärt Hillenbrand.

Der Schwerpunkt ihrer psychologischen Beratung liegt nicht auf der Heilbehandlung, sondern auf der Prävention von psychischen Erkrankungen. "Ich berate bei Problemen, wie Lebensunzufriedenheit, Überlastung, Stressbewältigung, Entscheidungsschwierigkeiten, Selbstentwicklung und bei Alltagsproblemen wie ,Raus aus dem Singledasein'".

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Hillenbrand kann auf eine langjährige Berufserfahrung zurückgreifen. Denn bevor sie sich 2015 mit ihrer eigenen Praxis in Nordenstadt niederließ, arbeitete sie als Bezugstherapeutin in der Saaltalklinik im unterfränkischen Bad Neustadt und leitete danach vier Jahre die Institutsambulanz der Wiesbadener Akademie für Psychotherapie (WIAP).

"Psychologische Themen haben mich immer fasziniert", erzählt Andrea Hillenbrand. "Ich wollte einfach wissen, wie Menschen zu der Person werden, die sie sind. Daher habe ich Psychologie studiert." Doch die konventionellen Ansätze in der Psychologie hätten ihr diese Frage nicht hinreichend beantwortet. Später sei sie auf den individualpsychologischen Ansatz von Alfred Adler und seinem Schüler Rudolf Dreikurs aufmerksam geworden. "Der Unterschied zu den konventionellen Ansätzen besteht darin, dass Adler und Dreikurs den Menschen als ganzheitliches, zielgerichtetes Individuum sehen, eingebettet in ein Beziehungsgeflecht aus Familie, Freunden, Beruf und Gesellschaft", erklärt Hillenbrand. Adler frage nicht nach dem Warum, sondern nach dem Wozu, habe also einen anderen Blickwinkel auf das Problem. Laut Adler übernehmen viele in das Erwachsenendasein oft Denkmuster und Verhaltensweisen aus der Kindheit, mit denen sie in der damaligen Zeit ein gewisses Ziel verfolgen. Diese könnten im Erwachsenendasein zu Problemen führen, entweder weil sie überzogen oder aber nicht mehr zeitgemäß sind. Jemand, der zum Beispiel als ältestes Kind in der Familie aufwachse, habe vielleicht gelernt, dass er vernünftig und hilfsbereit sein müsse. Das mache ihn in der Zukunft vielleicht zu einem guten Teamplayer und verantwortungsbewussten Mitarbeiter, aber es bestehe auch immer die Gefahr der Überlastung und im schlimmsten Fall des Burnouts, wenn er aufgrund dieser Sichtweise zu viel Verantwortung und Arbeit von anderen übernehme. "An diesen veralteten Verhaltensmustern aus der Kindheit kann man mit der Frage nach dem Ziel, das man mit gewissen Denk- und Verhaltensmustern verfolgt, ansetzen und gezielt Strategien zum Gegensteuern entwickeln", erklärt Hillenbrand. So entziehe man sich im Gegensatz zu konventionellen Ansätzen auch geschickt der Opferhaltung und könne selbst aktiv werden, meint sie.

Mit dem Ansatz von Adler lerne man auch, dass viele Probleme innerhalb von Beziehungen oft auf solchen "gelernten" Denk- und Verhaltensmustern aus der Kindheit basierten. Und was ganz wichtig sei, man lerne, dass man bei sich selbst ansetzen müsse, um innerhalb von Beziehungen, also einer Partnerschaft oder einer Freundschaft, etwas zu verändern. "Man kann den anderen nur schwer ändern, deshalb muss man bei sich selbst ansetzen, also seine eigenen Denkansätze und Verhaltensmuster hinterfragen." Dieses Prinzip lasse sich bei vielen Alltagsproblemen anwenden, entweder in Beziehungsfragen, bei Gewichtsproblemen oder auch bei Alltagsängsten und Vermeidungsstrategien, weiß Hillenbrand, die auch häufig zu Gast in Radio- und TV-Talkshows und Sendungen über psychologische Probleme im Alltag ist. Erst kürzlich hat sie im Hessischen Rundfunk in der Sendung "Die Ratgeber" über die Themen Eifersucht und Online-Dating gesprochen.

In der Gruppe Probleme gemeinsam lösen

Ob eine Gruppentherapie oder eine individuelle Beratung sinnvoll ist, hänge von der Problematik ab. Der Vorteil einer Gruppentherapie sei, dass man sich mit anderen austauschen könne und auch Feedback und Ratschläge von anderen bekäme. Eine Gruppentherapie ermutige zudem, weil sie einem bewusst mache, dass man nicht alleine mit dem Problem ist. "Allerdings trauen sich viele aus Scham nicht, an einer Gruppensitzung teilzunehmen", sagt Hillenbrand. Das sei schade, denn aus dem Feedback anderer, könne man ganz viel für sich selbst mitnehmen. "Eine gute Möglichkeit, um an eigenen Problemen zu arbeiten, ist daher auch meine Selbsterfahrungsgruppe, die nicht themengebunden ist und bei der man ein ganz individuelles Problem gemeinsam mit anderen besprechen und lösen kann", sagt Hillenbrand.

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Weitere Informationen über Andrea Hillenbrand und aktuelle Termine der offenen Praxis gibt es auf www.andrea-hillenbrand.de. Der nächste kostenlose Vortrag findet am Mittwoch, 4. März, um 18.30 Uhr in der Praxis, Heerstraße 58 C, statt. Es geht um "Die Bedeutung menschlicher Beziehungen". Um Voranmeldung wird gebeten unter info@andrea-hillenbrand.de. Eine Spezialveranstaltung über Alfred Adler und die Individualpsychologie ist am Samstag, 29. Februar, 11 bis 14.30 Uhr, in Neu-Isenburg beim Verein für präventive Individualpsychologie. Informationen und Anmeldung bei Alice Wulf (a.wulf@vpip.de).