Klarenthaler Hochhauslauf bringt Bewohner zusammen

Ganz oben in der Hermann-Brill-Straße 11: Ilia Moradi ist nach 192 Stufen am Ziel. Foto: Jörg Halisch

Beim dritten Hochhauslauf in Klarenthal dient das zwölfstöckige Treppenhaus als Laufstrecke. Der Rekord wird nicht gebrochen, aber es gibt viele Begegnungen am Rande.

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WIESBADEN. Die Hermann-Brill-Straße 11 wurde am Sonntag kurzerhand zum Schauplatz einer Sportveranstaltung, denn auf dem Programm stand der dritte Klarenthaler Hochhauslauf – auch das ein Projekt des Freiwilligentags. Über 40 Teilnehmer fanden sich am Nachmittag vor dem zwölfstöckigen Gebäude ein, dessen Treppenhaus als Laufstrecke diente. In jeder Etage stand eine Aufsichtsperson bereit, um bei eventuellen Problemen schnell eingreifen zu können. Oben am Ziel angekommen, winkte zur ersten Stärkung etwas Traubenzucker, bevor sich die Sportler unten an der Kuchentheke eine wohlverdiente Mahlzeit genehmigen konnten.

Erklang das Startsignal, mussten die Läufer jeweils allein die 192 Stufen erklimmen, wobei die Technik variierte. Einige sprinteten die Treppen Stufe für Stufe hinauf, andere nahmen nur jede zweite Stufe und hofften so, entscheidende Sekunden einzusparen. Der Allzeitrekord in dreijähriger Hochhauslaufgeschichte liegt bei 44 Sekunden, eingestellt wurde er an diesem Sonntag nicht. Carmen Neumann-Hofmann, Sozialmanagerin der mitausrichtenden Wohnungsgesellschaft Nassauische Heimstätte, erläutert die Idee, die hinter dem Projekt steht: „In erster Linie geht es darum, Menschen zusammenzubringen. Dieses Event bietet ein Gesprächsthema unter den Bewohnern und rückt sie an einem Ort, der sonst eher einen anonymen Charakter hat, einmal ins Licht. Und gerade in heutigen Zeiten, wo viele lieber auf ihr Smartphone schauen, ist das eine willkommene Gelegenheit, sich untereinander wieder näherzukommen.“ Da das Gebäude in der Hermann-Brill-Straße im Besitz der Nassauischen Heimstätte sei, habe man die Menschen vor Ort drei Monate vorher über den geplanten Hochhauslauf informieren müssen, damit an diesem Tag kein Umzug stattfindet, erklärt Neumann-Hofmann. Auch Christoph Manjura, Sozialdezernent der Stadt Wiesbaden, lobte die Veranstaltung: „Dieser besondere Wettbewerb steht für Gemeinschaft und Miteinander.“

Eine Vielzahl in Klarenthal ansässiger Organisationen beteiligte sich an der Ausführung, darunter das Stadtteilzentrum, die Mobile Jugendarbeit, das Volksbildungswerk sowie der SC Klarenthal. Teilnehmen konnten Personen ab zehn Jahren, die Ältesten waren zwischen 50 und 60.

Um eine möglichst faire Wertung zu erhalten, wurde neben den verschiedenen Altersklassen zudem auch in weibliche und männliche Athleten unterteilt. Für die Gewinner in den jeweiligen Kategorien sprangen am Ende Gutscheine für ein Sportgeschäft heraus, wo sich der ein oder andere wohl mit Laufschuhen eindecken dürfte, um beim nächsten Klarenthaler Hochhauslauf vielleicht doch den Rekord zu brechen.