In anderen Vororten gibt’s das nicht“, ist Johannes Harbich stolz auf das zehnte große Konzert seiner Art im Rahmen der Kohlhecker Kulturtage in Dotzheim. Der Leiter des...
DOTZHEIM. In anderen Vororten gibt’s das nicht“, ist Johannes Harbich stolz auf das zehnte große Konzert seiner Art im Rahmen der Kohlhecker Kulturtage in Dotzheim. Der Leiter des Orchesters „Arcangelo“ nimmt das Publikum in der voll besetzten evangelischen Paul-Gerhardt-Kirche mit auf eine musikalische Reise durch die Jahrhunderte.
Harbich leitet mit der Arie des Grafen von Eberbach aus dem „Wildschütz“ von Albert Lortzing ein. Christian Balzer (Bariton) singt „Heiterkeit und Fröhlichkeit“, den Teil des dritten Akts, in dem der Graf seinen Geburtstag in bester Laune feiert. Die Zuhörer bedanken sich beim Bariton mit frenetischem Applaus.
Das Orchester, eigentlich aus zwei kleineren Ensembles, der Streichergruppe und dem „Bläser-Consortium“, zusammengesetzt, existiert im Kohlheck bereits seit 25 Jahren. Zur Unterstützung der Gottesdienstgestaltung hatte Konzertmeisterin Brigitte Friebe zunächst ein Streicherensemble ins Leben gerufen. Dirigent Harbich veränderte das Repertoire in Richtung Walzer, Oper, Operette und ergänzte die Bläser.
Und diese dürfen auch im nächsten Stück nicht fehlen. Harbich erweckt in einer einfühlsamen Transkription die Ouvertüre zur Oper „Der Kalif von Bagdad“ zu neuem Leben. Komponist Francois Adrien Boieldieu werde oft als „der französische Mozart“ bezeichnet, erklärt Harbich den aufmerksamen Zuhörern.
Mit „Rosen aus dem Süden“, einem Konzertwalzer von Johann Strauss (Sohn), wird die musikalische Reise fortgesetzt. Und das Thema der Rose bleibt auch im darauffolgenden Stück erhalten. Mit „dunkelrote Rosen“ aus der Operette „Gasparone“ von Carl Millöcker verzaubert Christian Balzer abermals sein Publikum und verteilt obendrein während seines Auftritts rote Rosen an einige Konzertbesucher. Es folgt rauschender Applaus.
Mit dem wohl prominentesten Marsch der Reihe „Pomp and Circumstance“ von Edward Elgar, dem Marsch No. 1, schließt Harbich den offiziellen Teil des Abends. Doch eine Reihe an Zugaben will sich dann keiner nehmen lassen. Mit dem beschwingenden Rhythmus des Radetzky-Marschs von Johann Strauss (Vater) verabschieden die Instrumentalisten ihre Zuhörer in die Nacht.