Das Ensemble „Arcangelo“ sorgte für ein abwechslungsreiches Programm mit Stücken aus vier Jahrhunderten. Das Konzept geht auf. Das Herbstkonzert soll künftig den Termin...
BIEBRICH. „Ich bin überrascht und überwältigt, dass Sie trotz des schönen Wetters so zahlreich gekommen sind“, begrüßte Klaus E. Zengerle die Anwesenden. Zum ersten Mal fand in diesem Jahr ein Herbstkonzert des Verschönerungs- und Verkehrsvereins Biebrich statt. Ort: die Evangelische Oranier-Gedächtniskirche. Für die musikalische Gestaltung war das Musikensemble „Arcangelo“ unter der Leitung von Johannes Harbich eingeladen, zur stimmgewaltigen Unterstützung trugen Anja Stader, Sopran, und Christian Balzer, Bariton, bei.
Mit „La Rejouissance“ aus der Feuerwerksmusik von Georg Friedrich Händel begann das Konzert und führte anschließend durch Oper und Operette des 17. bis 20. Jahrhunderts, über Werke von Rossini, Puccini, Verdi bis hin zu Franz von Suppé, Johann Strauß und Robert Stolz. Den Abschluss bildete der Ungarische Tanz Nr. 1 von Johannes Brahms.
„Die Zusammenstellung des bunten Reigens stammt vom Dirigenten Johanns Harbich selbst“, betonte Bernd Peter Arnold, der als Moderator mit kleinen Geschichten und Anekdoten souverän durch den Nachmittag führte. So erfuhr man, dass Harbich seit seinem achten Lebensjahr Geige spielt und bereits mit 23 Jahren im Orchester des Hessischen Staatstheaters einen festen Sitz hatte. Seit 2013 leitet er das Streichensemble „Arcangelo“ und erweiterte seitdem dessen Repertoire. 2014 wird es zudem durch eine Bläsergruppe ergänzt. Harbich bekannte, dass es für ihn als ehemaligen Angehörigen eines Orchesters eine tolle Erfahrung sei, nun eines als Dirigent zu leiten. „Man weiß genau, was in den Musikern vorgeht.“ Vielleicht rühren daher die Harmonie und musikalische Begeisterung, die das Ensemble zeigte und zu Ohren brachte.
Termin im Advent wird gestrichen
Sopranistin Stader und Bariton Balzer, Mitglied des Hessischen Staatstheaters, sangen Arien aus „Der Barbier von Sevilla“ und „Gianni Schicci“ sowie Operettenlieder von Robert Stolz und Franz Lehár. Stets wurden sie mit lang anhaltendem Beifall belohnt, besonders beim Duett „Lippen schweigen“. Harbich begleitete Anja Stader bei der Stolz-Arie „Du sollst der Kaiser meiner Seele sein“ auf der Geige.
Das Herbstkonzert solle in dieser Form weitergeführt werden, sagt Klaus Zengerle. „Dafür gibt es kein Adventskonzert mehr.“ Da finden zu viele Konzerte statt und es kommen kaum Zuhörer. „In Zukunft wird es ein Frühjahrs- und Herbstkonzert geben.“ Die Premiere ist gelungen, dank eines musikalisch abwechslungsreichen und virtuos ausgeführten Programms.