Ein rappelvoller Bürgersaal

Rund 200 Senioren besuchen am späten Mittwochnachmittag die Informationsveranstaltung in der Galatea-Anlage. Foto: wita/Paul Müller  Foto: wita/Paul Müller

„Wahnsinn“, sagt Stefan Müller mit Blick über die Stuhlreihen. Ein Ausdruck der Anerkennung. Mit dem Wort „Wahnsinn“ kommentiert der Polizeipräsident den Andrang der...

Anzeige

BIEBRICH. „Wahnsinn“, sagt Stefan Müller mit Blick über die Stuhlreihen. Ein Ausdruck der Anerkennung. Mit dem Wort „Wahnsinn“ kommentiert der Polizeipräsident den Andrang der Senioren, rund 200 besuchten am späten Mittwochnachmittag im Bürgersaal der Galatea-Anlage die Aufklärungsaktion „Sicher im Alter?!“ Nach Sonnenberg ist Biebrich die zweite Station gewesen, bei der gezielt Straftaten zum Nachteil älterer Menschen im Mittelpunkt standen. Die Aufklärungskampagne ist eine Gemeinschaftsaktion der Wiesbadener Polizei, der Gesellschaft Bürger und Polizei und der Tageszeitungen Wiesbadener Kurier und Wiesbadener Tagblatt.

Auch in Biebrich steuerten die Besucher eine Menge eigener Erfahrungen bei, wie sie von Trickbetrügern und -dieben um ihr Geld gebracht werden sollten. Im Stadtteil liegt der Anteil der Menschen, die 65 Jahre und älter sind, bei rund 20 Prozent. In Biebrich liegt der Anteil der Einpersonen-Haushalte in der Altersgruppe 75 plus deutlich auch über dem Durchschnitt der Gesamtstadt. Und auf diese Älteren als potenzielle Opfer haben sich Einzeltäter, vor allem aber auch Banden, spezialisiert.

Polizeihauptkommissar Hilmar Koch und Kriminalhauptkommissar Stefan Kneissler-Süss stellten Täuschungsvarianten vor, mit denen Täter ihre Opfer entweder an der Wohnungstür überrumpeln oder am Telefon austricksen. Wie der angebliche Enkel „Marco“, der sich ins Vertrauen einer ahnungslosen Seniorin schleicht, um ihr in dieser Rolle Tausende von Euro abzuluchsen. Ein Telefon-Mitschnitt zeigte auf, wie geschickt die kriminellen Profis agieren. Aufmerksam verfolgten die Senioren auch den von dieser Zeitung produzierten Film über Maschen an der Haustür und bewährte Gegenmaßnahmen.