Haas GmbH in Nordenstadt: Verantwortliche Unternehmensführung steht immer mehr im Fokus
Von Christina Oxfort
Team der Firma Haas, das seit Jahren bei „Wi engagiert!“ mitmacht – in der Bildmitte mit dunkelblauer Mütze der Firmenchef Christopher Haas. Foto: Haas GmbH
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NORDENSTADT - Christopher Haas ist ein Verfechter der Politik der kleinen Schritte. Und ein Befürworter der Verantwortlichen Unternehmensführung (Corporate Social Responsibility, CSR). Diese Form der Unternehmensführung, räumt der Geschäftsführer der in Nordenstadt ansässigen Haas & Co. Magnettechnik GmbH ein, sei insbesondere für ein kleines mittelständiges Unternehmen „eine Menge mehr an Belastung“. Gleichzeitig weiß der Kaufmann, der erst kürzlich gemeinsam mit weiteren 30 Unternehmern und Firmen-Repräsentanten die Urkunde für die erfolgreiche Teilnahme am CSR Regio.Net 2017 im Wiesbadener Rathaus entgegennahm: „Es muss sein.“ Denn die Verantwortliche Unternehmensführung hat unter anderem nachhaltige Lieferketten im Fokus, und die spielen bei der Kundenentscheidung zugunsten eines Produkts eine immer bedeutendere Rolle.
Gerade bei einem Unternehmen wie der Firma Haas, die Rohstoffe für Magnetwaren aus Asien importiert, importieren muss: Rund 95 Prozent des Neodym, ein zu den Seltenen Erden zählender Ausgangsstoff für die Herstellung stärkster Dauermagnete, wird in China abgebaut. „Und unsere Kunden fragen uns schon mal, ob Kinderarbeit in der Lieferkette eine Rolle spielt“, schildert der 42-Jährige. Zwar sei das Unternehmen, das unter anderem Magnetfolien, Magnetetiketten und technische Magnete produziert, ebenso wie andere Firmen gar nicht in der Lage, diese Kette erschöpfend zu kontrollieren. Doch mit kleinen Schritten hätten sich die Arbeitsbedingungen beim chinesischen Partner verbessern lassen. Und ein Zertifikat wie das des Instituts „Ecovadis“, das ein CSR-Ranking erstellt, sei – weil von den Kunden in ganz Europa als Orientierung genutzt – unverzichtbar.
Im Schelmengraben mitangepackt
Als ebenso unverzichtbar erachtet der zweifache Familienvater das soziale Engagement. Auch dafür steht CSR. Und so sind der Unternehmer und seine rund 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seit Jahren bei „Wiesbaden engagiert!“ mit von der Partie und packen fürs Projekt Schelmengraben tatkräftig mit an. Selbstverständlich seien ferner flexible Arbeitszeiten, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichten, und die Haas GmbH hat unter anderem das Zertifizierungsverfahren der Industrie und Handelskammer Wiesbaden (IHK) als „Gesundes Unternehmen“ absolviert.
Im Smartphone, im Kopfhörer, im Laptop, im Elektromotor oder als Schmuckverschluss und im Airbag – Magnete sind scheinbar allgegenwärtig, ohne dass man sich dessen bewusst ist. Seine Kunden für die in Wiesbaden verarbeiteten und veredelten Rohstoffe aus China generiert das 1972 gegründete Familienunternehmen auf Messen im In- und Ausland, vor allem aber auch durch Mund-zu-Mund-Propaganda.
Zur nachhaltigen Produktherstellung gehört für Christopher Haas auch die Zusammenarbeit mit regionalen Partnern, beispielsweise beim Bedrucken von Magnetfolien. Diese Kooperation, sagt Haas, mache seine Produkte teurer, aber eben nachhaltig. Und das werde für die Kunden immer wichtiger. Mit den Ziermagneten, die gerne Kühlschranktüren schmücken, hat der 2014 als „Ökoprofit Unternehmen“ ausgezeichnete Betrieb, der auf die Auszeichnung „Finalist“ beim Großen Preis des Mittelstands 2017 stolz ist, übrigens nichts zu tun. Das eigene Firmenlogo auf Magneten etwa für die Pinnwand, ist jedoch grundsätzlich möglich. Die Firma hat sich individueller Magnetlösungen verschrieben und fertigt in Stückzahlen von eins bis zur Million. „Verantwortliche Unternehmensführung“, ist Haas überzeugt, „wird immer wichtiger werden“. Und dabei sei Gewinnmaximierung nicht das oberste Gebot. Wohl aber Nachhaltigkeit.