Der Pop-Chor Sing‘n‘Swing feiert sein 20-jähriges Bestehen am 23. September mit einem Konzert
Der Pop-Jazz-Chor Sing ’n’ Swing – hier auf einem Probenwochenende – umfasst wieder um die 50 Mitglieder. Foto: Sing‘n‘Swing
( Foto: Sing‘n‘Swing)
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NORDENSTADT - Seit 20 Jahren besteht der Pop-Jazz-Chor Sing’n’Swing der Sängerinnen und Sänger aus Nordenstadt. Sie feiern das Jubiläum mit einem Konzert im Wiesbadener Tattersall.
Von Anja Baumgart-Pietsch
1997 kam man beim Traditions-Gesangverein „Concordia“ in Nordenstadt auf die Idee, einen „etwas anderen Chor“ zu gründen. Mit der ersten Chorleiterin Marion Balweg gab es im April die erste Probe, die gleich großen Anklang fand. Schon kurze Zeit später übernahm Timo Töngi und studierte in kurzer Zeit viele Rock- und Pop-Werke ein, die den Geschmack der Chormitglieder und ihres Publikums trafen. Dabei hielt man immer den Kontakt zum „Mutterverein“, der Concordia, und konzertierte oft zusammen. Das ist auch heute noch guter Brauch, zum Beispiel beim regelmäßigen Weihnachtskonzert, das immer in der katholischen Kirche Nordenstadt stattfindet.
Bereits 2001 gab es wieder einen Chorleiterwechsel: Clemens Schäfer übernahm den Taktstock. Unter seiner Leitung nahm der Chor verstärkt an Wettbewerben teil, so zum Beispiel 2007 in Riva del Garda. Man trat in der Alten Oper Frankfurt im Rahmen des 25. Jubiläums der Wiedereröffnung auf und in der Konzertmuschel hinter dem Wiesbadener Kurhaus. Neun Jahre lang dauerte die „Ära Schäfer“: 2010 gab es eine unerwartete Zäsur. Eine Pressemitteilung aus diesem Jahr: „Der Gesangverein Concordia stand vor einer großen Veränderung und Herausforderung. Der langjährige Chorleiter des national und international erfolgreichen Chores Sing’n’Swing verlässt den Verein – und mit ihm viele Sänger/innen –, um sich selbstständig zu machen.
Der Chor wollte nicht sterben
Für den Vorstand und die meisten Mitglieder kam dieser Schritt im Jubiläumsjahr völlig unerwartet. So trat der Chor am 12. Juni 2010 anlässlich des 160. Geburtstags der ‚Concordia‘ letztmalig in alter Besetzung unter der Leitung von Clemens Schäfer in der Taunushalle Nordenstadt auf.“
Aber Sing’n’Swing wollte nicht „sterben“: Die verbliebenen Chormitglieder rührten eifrig die Werbetrommel und schafften es, nicht nur neue Sänger zu akquirieren, sondern auch den neuen Chorleiter David Rosenzweig zu gewinnen. „Am 23. August 2010 durften wir 55 Sänger und Sängerinnen mit einem Glas Sekt begrüßen“, erinnert sich Birgit Reichwald-Dohmes vom Chorvorstand. David Rosenzweig und die Stimmbildnerin Nina Hetzel bauten den Chor neu auf.
Seit 2011 leitet nun Karin Späth den Nordenstadter Chor. Auch sie hat neue Akzente gesetzt, zum Beispiel Rhythmusworkshops mit einem Trommler organisiert. Und es gab Sonderprojekte wie beispielsweise 2015 die Teilnahme an der Aufführung „Die Dreigroschenoper“ auf der Bühne des Hessischen Staatstheaters und ein großes Konzert mit zwei befreundeten Chören im Jahr 2014. Auch der Kontakt zum Staatstheater in Wiesbaden blieb: „Ungeduld des Herzens“, ein Stück von Stefan Zweig, brachte einige Sängerinnen auf die Bühne.
Im Augenblick sind rund 50 Aktive dabei. Was empfinden sie für „ihren“ Chor? Die Sopranistin Anja Marchner, seit sieben Jahren mit von der Partie: „Besonders gerne singe ich, weil wir eine tolle Gemeinschaft sind und für die Zeit der Proben kann ich den Alltag vergessen. Ich mag unser ganzes Repertoire, aber meine Lieblingsstücke sind ,Skyfall‘ und ,Rinderwahn‘. Zusammen singen ist wie eine kleine Therapie“. Und der Bassist Dallman Ross meint: „Als Selbstständiger mit Home-Office vermisse ich manchmal Menschenkontakt. Der Chor macht nicht nur Spaß, sondern füllt mir diese Lücke. Als gebürtiger Amerikaner kann ich ab und zu auch den anderen Mitgliedern mit der Aussprache oder der Textbedeutung behilflich sein. Mein Lieblingsstück aus unserem jetzigen Repertoire ist Skyfall (Adele). Der Klang ist einfach bombastisch, wir haben ein tolles Arrangement. Mir gefällt es, das tiefe E des Refrains zu singen“. Von diesen Vorlieben und Herausforderungen darf sich das Publikum im Tattersall beim Jubiläumskonzert überzeugen. Es beginnt um 19 Uhr, Gäste sind Cosi fun tutti aus Bonn.
„Freuen darf sich der Besucher des Konzerts auf englisch- und deutschsprachige Songs aus den Sparten Rock, Pop und Swing mit Begleitband und der ein oder anderen Überraschung“, lädt Birgit Reichwald-Dohmes ein.
Das Konzert erklingt am Samstag, 23. September, um 19 Uhr, Einlass um 18.30 Uhr, im Tattersall, Lehrstraße 13. Der Eintritt kostet 10 Euro zuzüglich Vorverkaufsgebühren, an der Abendkasse 12 Euro. Man kann die Karten bei Musikalien Petroll, Marktplatz 5, in Wiesbaden und in Nordenstadt im Lädchen, Stolberger Straße 43, erhalten. Nähere Informationen über den Chor findet man auch im Internet unter www.chor-singnswing.de.