Kostheims Ortsvorsteher Stephan Lauer (CDU) über schnelle Verbindungen, Restaurants und Angebote für Senioren
Von Nils Lünser
Der Kostheimer Ortsvorsteher Stephan Lauer (CDU) am Kostheimer Weinstand.
(Foto: Stephan Lauer)
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KOSTHEIM - Ein ereignisreiches Jahr liege hinter Kostheim, meint der Ortsvorsteher Stephan Lauer (CDU). Viele Neubauprojekte, Diskussionen um den Straßenverkehr und die Auswirkungen der Pandemie prägten das Jahr 2020. Im Gespräch mit dieser Zeitung erzählt Lauer, welche Themen 2021 für seinen Stadtteil wichtig werden.
Mit der Eröffnung von Haus Maaraue am 1. Januar habe das Jahr schon mit einem guten Ereignis begonnen, meint Lauer. Die vom Kasteler Krankenhaus-Verein betriebene Einrichtung in der Winterstraße beherbergt im Erdgeschoss eine Tagespflege für bis zu 18 Senioren. „Das ist eine gute Sache für ältere Kostheimer, die wegen der Betreuung nicht ihre angestammten Wohnungen verlassen und etwa in ein Pflegeheim umziehen müssen.“ Neben der Tagespflege bietet das Haus Maaraue auch zehn neue altersgerechte Wohnungen.
Viele Familienbetriebe unter den Kostheimer Restaurants
Sorgen macht Lauer die Lage der Gastronomie im Stadtteil aufgrund des Lockdowns. Zwar würden einige Lokale, wie etwa das Bierrestaurant „Postillon“ eine To-Go-Karte anbieten, andere, etwa der Gutsausschank Burkl, hätten aber ganz geschlossen. Viele Restaurants könnten als alte Familienbetriebe die Krise einigermaßen bewältigen. „Wir haben nur wenig Gastronomie in Kostheim. Ich hoffe, dass alle die Pandemie gut überstehen und wir sie im Sommer wieder besuchen können.“
Ein wichtiges Thema in Kostheim ist für Lauer auch die Entwicklung des Straßenverkehrs in seinem Stadtteil. So planen das Regierungspräsidium Darmstadt sowie das Wiesbadener Verkehrsdezernat auf der viel befahrenen Hochheimer Straße ein Tempolimit von 30 Stundenkilometern einzuführen. Lauer hält diesen Vorschlag für nicht optimal: „Ich bin häufig in der Mainzer Innenstadt unterwegs. Seit dort auf der Rheinallee Tempo 30 eingeführt wurde, kommt man kaum noch vorwärts.“ Zumindest in den Nachtstunden könnte er sich für die Bundesstraße Tempo 30 aber doch vorstellen. Viel wichtiger sei jedoch, dass das bestehende Tempolimit von 50 Stundenkilometern auch eingehalten werde. Da wünscht sich der Ortsvorsteher zur Sicherheit der Bürger deutlich mehr Geschwindigkeitskontrollen.
Auch sonst steht der CDU-Mann der vom grünen Verkehrsdezernat angedachten Verkehrswende kritisch gegenüber: „Die Stadt will, dass mehr Menschen vom Auto auf das Fahrrad umsteigen. Das sehe ich für Kostheim aber zur Zeit noch nicht.“ Für viele Kostheimer sei das Auto weiterhin das wichtigste Fortbewegungsmittel, entsprechend sollte die Verkehrsplanung auch ausgelegt sein. Daher brauche es auch mehr Parkplätze im Ort, die aber immer weniger würden. Das Aus für den Bau der City-Bahn werde die Situation nicht gerade verbessern, sagt Lauer. „Obwohl der erste Abschnitt der Bahn nicht direkt nach Kostheim geführt hätte, waren viele Bewohner dafür.“
City-Bahn-Aus für viele Kostheimer enttäuschend
Mit der Bahn hatten sich viele Kostheimer eine bessere Anbindung in die Wiesbadener Innenstadt gewünscht, die zurzeit nicht sehr gut sei, meint Lauer: „Ich brauche bis zu meinem Arbeitsplatz in Wiesbaden mit dem Auto 20 Minuten. Mit Bus und Bahn ist es die doppelte Zeit, zudem muss ich drei Mal umsteigen.“ Lauer fordert eine direkte Busverbindung von seinem Stadtteil in die Innenstadt. Das würde auch dazu beitragen, dass sich die Kostheimer nicht mehr als Wiesbadener zweiter Klasse fühlen würden.
Ob Lauer am Ende des Jahres überhaupt noch Kostheimer Ortsvorsteher sein wird, entscheidet sich im März bei der Kommunalwahl, bei der er wieder für den Ortsbeirat kandidieren will.