Fünftklässler der Leuschnerschule lernen Blasinstrumente
An der Kostheimer Gesamtschule gibt es die erste Bläserklasse. Zwei Jahre lang testen die Schüler verschiedene Blasinstrumente. Ziel ist die Gründung eines Ensembles.
Von Norbert Fluhr
Wem gelingen erste Töne auf der Trompete? Die Schüler der 5b dürfen zwei Jahre lang Blech- und Holzblasinstrumente ausprobieren, die ihnen eine Firma zur Verfügung stellt.
(Foto: hbz/Jörg Henkel)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
KOSTHEIM - Die Instrumentenfamilie der Wilhelm-Leuschner-Schule bekommt Zuwachs. Zwei Jahre lang können 25 Kinder der Klasse 5 b die 25 Blasinstrumente nutzen, die ihnen das Unternehmen „Jupiter“ kostenfrei überlässt. Für Kristina Hensel, die zwei Mal pro Woche in der Kostheimer Gesamtschule Musik unterrichtet, ist das ein Glücksfall. Die Lehrerin hatte sich bei der „Jupiter“-Aktion beworben und den Zuschlag erhalten. In einem Nebenraum des Musikraums haben die neuen Instrumente neben den Schulgitarren ihren Platz gefunden. Sie dürfen nur während des Unterrichts benutzt und aus Versicherungsgründen nicht mit nach Hause genommen werden.
Jeder Schüler bekommt die Gelegenheit, mal eine Tuba, eine Trompete, eine Posaune oder ein Saxofon auszuprobieren. Zudem besteht die Möglichkeit, sich mit der Querflöte oder der Oboe vertraut zu machen. Mit dem Pilotprojekt möchte Hensel den Weg für ein Blechbläser-Ensemble an der Schule ebnen. Die Lehrerin hat selbst am Mainzer Peter-Cornelius-Konservatorium (PCK) Querflöte studiert. Das neue Projekt kann die Musiklehrerin aber nicht allein stemmen. Da erweist es sich als weiterer Glücksfall, dass ihr Kollege, der Geografielehrer Lars Riedel, als ausgebildeter Saxofonist und Sänger das Vorhaben ebenfalls unterstützt. Die Schule sieht in diesem erweiterten musikalischen Angebot aber auch einen Beitrag zur Inklusion. Schüler mit motorischen Störungen etwa tasten sich oft zögernd an das Instrument heran – für Hensel und ihren Kollegen eine besondere Herausforderung. Disziplin ist wie im „normalen“ Unterricht erforderlich. Die meisten Kinder haben bisher kein Instrument gelernt und brauchen auch theoretische Grundlagen. Vor diesem Hintergrund betätigen sich die Musik-Eleven als „Instrumentenforscher“. Auf einem DIN-A-4-Blatt vermerken die Kinder ihre Erfahrungen mit den Instrumenten und deren Namen. Am Rand dürfen sie ihre Begegnung mit einem Smiley oder einem „eher betrübten Gesicht“ kennzeichnen. Auch der Lehrer macht Notizen. Keinesfalls sei damit eine Wertung des Teilnehmers verbunden, sagte Hensel im Gespräch mit dieser Zeitung, sondern nur ein Feedback über das Befinden des Kindes mit dem Umgang des jeweiligen Instruments.
Ein durchaus motivierendes Zwischenergebnis konnten Hensel und Riedel ihren Musikschülern am Mittwoch geben. „Das Spielen mit der Querflöte hat gut geklungen“, dagegen seien die Trompeten „etwas kläglich herausgekommen“. Keineswegs ein Grund zum Aufhören, denn schließlich „ist noch kein Meister vom Himmel gefallen“.