KLOPPENHEIM - Steuerräder und Rettungsringe, Anker und weiße Mützen überall: In diesem Jahr lichtete das Narrenschiff der Clope unter dem Motto „Dess Traumschiff legt in diesem Jahr, am Clope-Strand der Wäschbach an!“ den Anker. Ein gut aufgelegter Kapitän „Kalli“ Ruf und seine Crew hatten alles bestens vorbereitet für einen wunderbaren Törn durch die Narretei, der durch hohe Stimmungswellen führte.
Was vor 13 Jahren als Fassenacht 100 Prozent „Made in Kloppenheim“ begann, ist heute noch 50 Prozent Kloppenheim. Gemischt mit den anderen Aktiven ergab es eine gelungene und stimmungsmäßig sogar explosive Mischung. Zum ersten Mal standen Detlef Sissol (Volkschor Dotzheim) und Stefan Fink (Kolping Biebrich) in der Kloppenheimer Bütt und hatten großen Spaß mit dem Publikum, das ausgelassen mehr als fünf Stunden feierte.
Und sie feierten auch ihn, der in Kloppenheim nicht fehlen darf. Ist er doch nicht nur 100 Prozent Kloppenheim, sondern 111 Prozent: Obstbauer Erich Meyer gehört zu den Höhepunkten der Clope-Sitzungen, und auch in diesem Jahr hatte er seinen Vortrag mit viel Heimatbezug geschrieben. Über „150-prozentige Alpha-Mütter“ oder Blinddarmbehandlungen im „St.-Pauli-Stift“. Und das Kopfkino zur FKK-Anlage der Landfrauen auf der Kloppenheimer Obstanlage wird in manchem Narren noch einige Tage lang nachhallen. Applaus über Applaus belohnte den Meyer Erich für seinen Auftritt, und natürlich durfte er ohne das Kloppenheimer Lied die Bühne nicht verlassen.
Ein weiterer Höhepunkt made in Kloppenheim war das Zwiegespräch zwischen Kalli Ruf und der im Herbst in den Ruhestand verabschiedeten Kloppenheimer Pfarrerin Rosi Wiegand, musikalisch begleitet von ihrem Ehemann Günther. Die gesungenen Telefongespräche zur Melodie von „Mein Herz geht Bunbudibum“ zum Thema „Ich bin in Rente, was soll ich tun?“ trieben den Narren endgültig die Lachtränen in die Augen. „Ich hol’ mein Strickzeug raus, ich bin jetzt Oma und in Rente“, sang die Rosi nach der Melodie des Lasso-Songs und rockte zum Abschluss noch „beinhart“ auf der Bühne.
Ein Nebelhorn signalisierte den Auftritt des MGV Kloppenheim, die als Matrosen für das Publikum sangen, aber auch einige Stargäste dabei hatten. Als Schiffskapelle spielten sich die „Auringer Bube“ in die Herzen der Narren und brachten sie zum Tanzen. Apropos Tanzen. Dynamisch präsentierte sich die Clopegarde in neuen Garderöckchen mit viel Meeresblau, schwungvoll die „Wilde 13“ als Löwen mit Hits zum Thema Afrika und ebenso die „Alpha Centuries“ des TV Kloppenheim mit einem bunten Party-Mix. Eine Rakete ließ Käpitän Kalli für die „Sweet Girls“ und ihre Vampirtanzshow in den Narrenhimmel steigen, die sich auch das Gardeduo der TV Waldstraße verdiente, ebenso wie das Männerballett der Auringer Springböck, das als „Zuckerschnecksche“ mit ihren Liedern über Candy-Girls begeisterte. Zum ersten Mal in 13 Jahren und nach 24 Sitzungen hätte es Käpt’n Kalli sogar geschafft, sein Traumschiff pünktlich zurück in den närrischen Hafen zu bugsieren. Wenn, ja wenn ihm Guntram Eisenmann als „Mann vom Altpapier“ nicht als letzter Redner einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte. Aber wenn alle so viel Spaß haben, dann sind 20 Minuten Verspätung ein echter Gewinn.