Sonntag,
20.10.2019 - 00:00
5 min
Angebote rund um Magie und Esoterik in den Stadtteilen

Zauberstäbe und Kerzen sind wichtige Accessoires im Harry-Potter-Workshop. (Foto: Hubl-Moussa)
BIERSTADT - Von Julia Anderton
Hand aufs Herz: Wer hätte nicht gern einen Zauberstab? Für Kinder zwischen neun und elf Jahren könnte dieser Traum am 7. und 11. November in Erfüllung gehen: Monika Hubl-Moussa gibt an diesen Tagen beim Volksbildungswerk Bierstadt einen Harry-Potter-Workshop, in dem kleine Nachwuchs-Zauberer und Hexen in spe außerdem Zaubersteine, fliegende Kerzen und den Schnatz für die legendäre Quidditch-Spiele basteln können – und selbstverständlich auch den berühmten Einladungsbrief, der den Besuch des Zauberinternats Hogwarts ermöglicht. „Ich möchte noch nicht alles verraten, denn ein wenig sollten sich die Kinder natürlich noch überraschen lassen“, sagt die Kursleiterin. Sie mochte schon immer fantasievolle und magische Geschichten: „Gerade solche Bücher wie die Harry-Potter-Reihe inspirieren die eigene Fantasie. Damit in Berührung gekommen bin ich durch meinen ältesten Sohn, der zur damaligen Zeit die ersten Bücher gelesen hatte und mir begeistert davon berichtete. Später haben wir dann natürlich auch die ersten Verfilmungen zusammen mit unseren Kindern angesehen.“ In Hinblick auf den Workshop hat sich Monika Hubl-Moussa dann nochmal sehr genau über Harry Potter informiert und darauf geachtet, welche Gegenstände besonders wichtig waren und wie die Utensilien optisch dargestellt waren. „Bei den Requisiten habe ich mich natürlich von der Geschichte inspirieren lassen, aber auch zusätzliche Gegenstände aus magischen Welten habe ich mit einfließen lassen. Denn jeder Zauberer und jede Zauberin braucht schließlich ganz eigene magische Gegenstände!“ Spezialisiert ist sie zwar auf Workshops für Kinder, da sie bereits an mehreren Schulen Kunst- und Kreativ-AGs geleitet hat. „Generell könnte ich mir aber auch vorstellen, für Erwachsene einen Harry-Potter-Workshop anzubieten, denn es gibt bestimmt viele Erwachsene, die magische Welten genauso lieben.“
Wer es jedoch lieber mit Naturgeistern zu tun bekommt, kann stattdessen am Workshop „Zauberhaft Bastelwerkstatt“ teilnehmen, der am 21. November in die Welt der Feen führt.
Am 18. Januar wird Bierstadt dann ab 17 Uhr erneut zum Mekka für Harry-Potter-Fans, wenn Vera Anna in ihrer Buchhandlung „Buch VorOrt – die Bierstadter Bücherstube“ nach Hogwarts mit diversen Stationen mit Zaubertränken, magischen Snacks, dem sprechenden Hut, einer Zaubervorführung sowie einem Rumtreiber-Quiz und natürlich einer Lesung lädt. „Ich finde es faszinierend, zu beobachten, wie viele Generationen jetzt schon von Harry Potter in den Bann gezogen wurden, und es treten keinerlei Abnutzungserscheinungen auf. Noch immer wirkt es aktuell und in die Zeit passend“, lobt Vera Anna. Erwachsene und Kinder könnten sich gleichermaßen mit den Personen identifizieren. „Alle Charaktere wirken sehr authentisch, es gibt keinen Superhelden, nicht mal den Superschurken; bei allen gibt es gute und weniger gute Seiten, alle haben Gründe für ihre Entwicklung. Auch die Zuordnung von Gut und Böse ist vielschichtig und fast nie eindeutig zu treffen.“
Thomas Reintgen führt seit 1991 das Geschäft „Morgana“ in Biebrich; anfangs noch unter einem anderen Namen in der Armenruhstraße, seit 2003 in der Rathausstraße. Neben Entspannungs- und Wellnessprodukten gibt es hier Edelsteine und Mineralien zu kaufen – mindestens hundert verschiedene Sorten hat er im Angebot. Am häufigsten wandern Bergkristalle, Amethyste und Rosenquarz über den Tresen, auch Bernstein ist immer ein Thema, außerdem schwarzer Turmalin, der als der Schutzstein schlechthin gilt und beispielsweise Mobbing am Arbeitsplatz unterbinden soll. Er sei nicht der geborene Esoteriker und eher skeptisch, ist aber von einem gewissen Effekt der Schutz- und Gesundheitssteine überzeugt: „Ich würde von einem Stein kein Wunder erwarten, aber ein Stein hat schließlich Mineralien in sich. Calcit besteht zum Beispiel aus reinem Kalzium, und das ist gut für unsere Knochen, Zähne und seelische Standfestigkeit. Ich sage immer, wenn man daran glaubt, dass noch etwas Anderes als der Körper da ist, ob man es nun Geist nennt oder Seele. Dann kann man auch an diese Wirkung glauben.“
Seine Kundschaft kommt längst nicht nur aus Biebrich und den Nachbarvororten, sondern vermehrt auch aus Mainz, dem Taunus und dem Rheingau. Nachgefragt sind auch die Räucherstoffe: „Es wird viel mit Ritualen gemacht.“ Neben dem Vertreiben schlechter Energien aus Räumen (etwa durch weißen Salbei oder Weihrauch) sind auch Liebeszauber (unter anderem aus Sandelholz und Myrrhe) begehrt. Warum ist ein Hauch Magie gerade in unserer hochmodernen Welt so wichtig? „Weil der Glaube daran in unserer materiellen und leistungsorientierten Welt einfach schön ist.“
Selbst ist der 55-Jährige auch nicht ganz gefeit vor einer gewissen Faszination. „Wenn ich durch den Wald gehe und nasses Moos und Pilze sehe, denke ich mir: Wenn es Elfen und Trolle gibt, dann leben sie hier.“ Reintgen bedauert ein wenig, dass diese Denke hierzulande belächelt wird: „In Island gibt es sogar eine Elfenbeauftragte, da ist der Naturglaube ganz normal und stark verfestigt.“
HARRY POTTER
Der Harry-Potter-Workshop für Kinder von neun bis zwölf Jahren findet am 7. und 14. November von jeweils 15 bis 17 Uhr beim vbw Bierstadt statt. Der Workshop „Zauberhaft Bastelwerkstatt“ am 21. November von 15 bis 17 Uhr eignet sich für Kinder von sieben bis zwölf Jahren. Weitere Informationen und Anmeldung unter www.vbw-wiesbaden-ost.de
Das Harry-Potter-Event am 18. Januar 2020 in der Bierstadter Buchhandlung „Buch VorOrt“ beginnt um 17 Uhr. Anmeldung erbeten unter Telefon 0611-54 28 00.
Das Harry-Potter-Event am 18. Januar 2020 in der Bierstadter Buchhandlung „Buch VorOrt“ beginnt um 17 Uhr. Anmeldung erbeten unter Telefon 0611-54 28 00.
Tanja Meyer war 14 Jahre alt, als sie auf eine Anleitung zum Pendeln stieß und es einfach mal ausprobierte. Sie war sofort fasziniert und interessiert sich noch heute für die sogenannte Weiße Magie: „Das ist die gute Magie. Sie beschäftigt sich hauptsächlich mit der Heilung von schlechten, krankmachenden Sachen sowie bösen Gedanken“, betont die Erbenheimerin. Schon als Kindergartenkind habe sie ihren hochsensiblen Blick auf die Welt und die Menschen um sich herum bemerkt, mit den Wechseljahren sei sie noch feinfühliger geworden: „Ich spüre jetzt noch früher unbewusst, ob irgendwas passieren könnte.“ Eine vor langer Zeit gefundene weiße Murmel steckt als Talisman stets in ihrer Handtasche, außerdem ein Amethystherzchen: „Ist auch prima als Handschmeichler, wenn man aufgeregt ist!“ Ein Halloween-Fan ist die 49-Jährige übrigens nicht. „Da muss ich immer an Horrorfilme denken und dass es leider durchgeknallte Leute gibt, die ihre Verkleidung für schlimme Sachen nutzen. Wenn wir dieses Jahr feiern, dann im geschützten Raum mit Freunden.“