
Am Wochenende ging die Freibadsaison im Kallebad zu Ende. Bevor das Bad nun für den Winter schließt, durften noch vierbeinige Wasserratten das kühle Nass genießen.
Wiesbaden. Was für ein Spätsommer-Sonntag! Strahlend blauer Himmel und Temperaturen von 30 Grad sorgten noch einmal für Leben im Kallebad. Doch es waren nicht die zweibeinigen Wasserratten, die sich ins kühle Nass stürzten. Beim Hundeschwimmen gehörten das Nichtschwimmer- und das Plantschbecken und auch die Wiese den Vierbeinern.
Bereits kurz nach Einlass war das Gebell bereits auf dem Parkplatz des Freibads nicht zu überhören. Denn mit tierischer Begeisterung sprangen die Hunde in das Wasser. Ob groß oder klein, alt oder jung – Zurückhaltung war bei den wenigsten Vierbeinern zu erkennen. Und wenn doch, dann reichte es, wenn „Herrchen“ oder „Frauchen“ einen Knochen aus Plastik ins Wasser warfen. Spätestens dann gab es kein Halten mehr.
Und kam der geliebte Vierbeiner wieder raus aus dem Wasser, wurde erst einmal das Fell ausgeschüttelt. So kamen auch die Menschen in den Genuss einer kleinen Abkühlung. „Die Becken stehen heute nämlich ausschließlich den Hunden zur Verfügung“, verdeutlichte Thomas Baum, Betriebsleiter des städtischen Eigenbetriebs Mattiaqua. Aber selbstverständlich hatte keiner was dagegen, wenn der eine oder andere doch mal kurz ins Becken stieg, um beispielsweise seinem Hund auf die Sprünge beziehungsweise auf den Beckenrand zu helfen.
Am ersten September-Sonntag hatte das Kallebad ein letztes Mal in diesem Jahr für das Publikum geöffnet. Die Tage bis zum Hundeschwimmen reichten aus, dass sich das Chlor im Wasser so weit abgebaut hatte, dass die besonders an den Nasen empfindlichen Hunde keine gesundheitlichen Probleme zu befürchten hatten.
Aber auch die Hundehalter standen in der Pflicht: Ohne Impf- und Versicherungsnachweise sowie aktuell gültiger Steuermarke gab es keinen Eintritt zum Hundeschwimmen. „Wir haben auch nichts dagegen, wenn die Hunde über die Wiese laufen“, betonte Betriebsleiter Baum. Und davon machten die Vierbeiner ebenfalls nur zu gerne Gebrauch. Für den „Fall der Fälle“ standen ausreichend Hundekotbeutel zur Verfügung, an die jeder Hundehalter freilich ebenfalls denken sollte. Aber auch das kam vor, war aber die Ausnahme: Ab und zu mussten „Herrchen“ oder „Frauchen“ eingreifen, wenn der Vierbeiner als zu übermütig einen anderen Hund anging.
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Mit ihrem sieben Jahre alten Labrador „Sansa“ war Michaela Devant aus Mainz ins Kallebad gekommen. „Das ist richtig toll hier“, schwärmte die Mainzerin vom Wiesbadener Freibad. „Sansa“ wird am kommenden Wochenende noch einmal die Gelegenheit bekommen, sich im kühlen Nass auszutoben. Denn am Sonntag, 17. September, findet von 10 bis 16 Uhr das Hundeschwimmen im Mainzer Taubertsbergbades statt.
Schlechtes Wetter wirkte sich auf Besucherzahlen aus
Thomas Baum zog am Rande des Hundeschwimmens ein erstes Fazit der Freibadsaison 2023, die auch in Wiesbaden von dem diesmal durchwachsenen Sommer geprägt war. „Die Schlechtwettertage haben sich schon auf die Besucherzahlen niedergeschlagen“, unterstrich Betriebsleiter Baum, ohne allerdings konkrete Zahlen nennen zu können. Tätliche Übergriffe, die in nicht wenigen Freibädern schon fast an der Tagesordnung waren, habe es allerdings keine gegeben.
Im Kallebad ist jetzt also endgültig Ruhe eingekehrt. Das Wasser bleibt auch über Winter in den Becken, wird allerdings noch mit sogenannten Eisdruckpolstern abgedeckt. Damit sollen Frostschäden an und in den Becken vermieden werden. Je nach Wetter wird das Kallebad dann in der Zeit um den Vatertag auch im nächsten Jahr wieder geöffnet haben.