In der Biebricher Allee und der Rheinstraße werden für die City-Bahn-Entwurfsplanungen mehr als 500 Bäume untersucht.
WIESBADEN. Gruben buddeln, um sie anschließend direkt wieder zuzuschütten? Das wird aktuell in der Biebricher Allee und der Rheinstraße gemacht. An insgesamt zwölf Punkten werden „Wurzelsuchgräben“ ausgehoben, um den derzeitigen Zustand der Bäume zu analysieren.
Um im Planungsprozess für die City-Bahn genaue Daten über Zustand und Verlauf des Wurzelwerks zu erhalten, gräbt auf den beiden Straßen jetzt die Frankfurter Baumpflegefirma „Immo Herbst Baum“, sammelt und analysiert die Daten und gibt sie an Eswe Verkehr weiter. Es geht um insgesamt mehr als 400 Bäume in der Biebricher Allee und 100 in der Rheinstraße. Es werden aber nicht bei allen Bäumen die Wurzeln untersucht, sondern punktuell.
Robert Kreißl, Geschäftsführer von „Immo Herbst Baum“, das die Wurzelerkundungen durchführt, erklärt das Verfahren: „Mit dem großen Saugbagger, der acht Kubikmeter in der Stunde einsaugen kann, werden neben den Bäumen Gruben in einer Größe von ungefähr sechs Meter mal 60 Zentimeter erstellt. Mit seinem Saugstutzen, der einen Durchmesser von 25 Zentimetern hat, können wir Erde, Steine und teilweise auch Geröll entfernen und dabei möglichst wenig des Wurzelwerks beschädigen. Alle Wurzeln, die im Radius der 1,25 Meter tiefen Wurzelgräben gefunden werden, werden vermessen und dokumentiert: Der Durchmesser sowie die Höhe, in der sie liegt, werden notiert und fotografiert.“
„Die Eingriffe in den Baumbestand sollen beim Bau der City-Bahn so gering wie möglich sein. Deshalb brauchen wir als Grundlage für weitere Planungen genaue Daten“, sagt Martin Pächer, Chefplaner der City-Bahn.
Ergebnisse erst nach Beendigung der Arbeiten
Rund zweieinhalb Wochen sind die Mitarbeiter von Immo Herbst dafür im Einsatz, in der Biebricher Allee wird an acht Punkten neben den Linden gebuddelt, in der Rheinstraße an zwölf Standorten. In beiden Straßen wird auch an einer Stelle die Straße aufgeschnitten. „In der Rheinstraße können wir das im Parkplatzbereich machen, in der Biebricher Allee wird dann aber vor dem Kreuzungsbereich Konrad-Adenauer-Allee und Theodor-Heuss-Ring eine Spur nur eingeschränkt befahrbar sein“, sagt Kreißl. Die Arbeitszeit für einen Wurzelgraben beträgt etwa ein bis zwei Stunden, wenn aber Straßenbauarbeiten hinzukommen natürlich länger.
Der Experte weiß: „Die Linden in der Biebricher Allee und die Platanen in der Rheinstraße sind zwischen 50 und 60 Jahre alt. Alle Bäume sind ungefähr gleich stark und alt. Daraus lassen sich durchaus Rückschlüsse für den gesamten Baumbestand ziehen.“ Die Wurzelgräben werden nach den Untersuchungen wieder mit frischer Baumzuchterde aufgefüllt. Eswe Verkehr wird die Ergebnisse nach Beendigung der Wurzelerkundungen bekannt geben.