Immer weniger Kinder machen Sport und werden deswegen fettleibig. So auch das Fazit einer aktuellen Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die Sportjugend Hessen, das...
WIESBADEN. Immer weniger Kinder machen Sport und werden deswegen fettleibig. So auch das Fazit einer aktuellen Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die Sportjugend Hessen, das Hessische Ministerium des Innern und für Sport und die Krankenkasse DAK-Gesundheit sagen diesem Trend den Kampf an. Sie fördern die Zusammenarbeit zwischen Kindergärten und Vereinen, damit mehr „Bewegung in den Kindergarten“ kommt.
Koordinator ist die Hessische Sportjugend. Verein und Kindergarten bewerben sich zusammen um die Förderung. Gibt man dem Antrag statt, schließen die beiden Parteien einen Kooperationsvertrag. Alle profitieren: Der Kindergarten kann sein Angebot um Sport und Bewegung mit geschultem Personal erweitern und der Verein hat die Möglichkeit Nachwuchs für das Vereinsleben zu gewinnen. Die Sportjugend unterstützt das Programm sowohl finanziell als auch organisatorisch. Um an dem Förderprogramm teilnehmen zu können, müssen sich Verein und Kindergarten bei der Sportjugend bewerben. Erklärtes Ziel des Jugendverbandes ist es, mit der Bewegungsinitiative die „motorische, seelische und geistige Entwicklung von Kindern“ zu fördern.
Wie gut das funktioniert, sieht man an der Kooperation der Kindertagesstätte Kellerstraße (Kita) mit dem Wiesbadener Tennis- und Hockeyclub (WTHC). Seit fünf Jahren kommen die Vorschulkinder zweimal wöchentlich in den Genuss eines Hockeytrainings. Heiko Collenbusch, stellvertretender Leiter der Kita, und Rosi Blöcher, die seit Jahrzehnten im Hockey und auch beim WTHC aktiv ist, nehmen die Kinder an die Hand. Der Name Blöcher ist im Hockey nicht unbekannt: Sohn Stefan Blöcher, aktuell Geschäftsführer der Brita-Arena, war einst einer der besten Profi-Hockeyspieler der Welt.
Damit die Kinder wie die Profis spielen können, hat der Hessische Hockeyverband (HHV) sie mit neuen Hockeyschlägern ausgestattet. „Stöcke, nicht Schläger“, meint Hans-Günther Weber humorvoll. Schläger klinge so brutal, man sei ja schließlich im Kindergarten. Weber ist HHV-Vorstand für den Breitensport. Die Großzügigkeit des Verbands hat einen einfachen Grund: Die Maßnahmen seien „lebensnotwendig“, um Kinder für den Sport zu begeistern und den Vereinen Nachwuchs zu sichern.