Quartiersgaragen, auch Erhöhung der Gebühren für den Bewohnerparkausweis oder Shuttlebusse lauten die Vorschläge der Bürger bei den Ideenlaboren von Eswe.
WIESBADEN. Parken in Wiesbaden ist vor allem in den innerstädtischen Quartieren problematisch. Deswegen haben sich auch besonders viele Bürger aus Mitte, Südost und Rheingauviertel / Hollerborn an den Ideenlaboren zu einem Konzept des Parkraummanagements angemeldet und mit Veranstalter Eswe Verkehr über mögliche Veränderungen im Straßenraum diskutiert. Dem hohen Parkdruck versuchen die Stadt Wiesbaden und Eswe Verkehr entgegenzuwirken und Lösungen zu finden – mithilfe der Bürger.
Ziel des Konzepts soll es sein, die Lebensqualität in der Stadt und vor allem in den Wohnquartieren zu erhöhen. Dazu gehört auch, nicht stundenlang nach einem Parkplatz im Wohngebiet zu suchen. Die Teilnehmer des Ideenlabors zum Thema „Parken für Bewohner“ hatten da konkrete Vorstellungen. Etwa die Gebühren für Bewohnerparkausweise zu erhöhen und sogar zu staffeln für Anwohner, die mehr als ein Auto vor der Haustür parken. Auch Quartiersgaragen werden von den Bürgern befürwortet. Dazu sind diese bereit, etwa zehn Minuten oder einen Kilometer von der Garage bis zum Wohnort zu laufen. Der Wunsch nach autofreien Wohnquartieren wurde ebenfalls deutlich.
Dass nicht nur eine Maßnahme, wie das Parken alleine, etwas verändern kann, war den Teilnehmern am Ideenlabor bewusst. Es sollten deswegen auch Anreize geschaffen werden, um auf andere Verkehrsmittel umzusteigen. Ein klarer Appell an Eswe, eng mit der Stadt zusammenzuarbeiten und regen Austausch zu betreiben. Man solle sich vom Status quo lösen und Wiesbaden nicht nur als Stadt mit vielen Autos sehen. Wichtig sei es, so der Input der Bürger, sich dem Problem von mehreren Seiten zu nähern. Ein Ziel könnte sein, sich zu überlegen, wie wir uns unseren Straßenraum vorstellen, nicht wie wir ihn vorfinden. „Ein erfrischender Ansatz“, fanden die Veranstalter des Ideenlabors.
Beim Ideenlabor „Parken für Pendler“ kam der Wunsch nach besseren Busverbindungen oder gar „Shuttlebussen“ von Park-and-Ride-Parkplätzen auf. Den Platz an der „Kahle Mühle“ finden viele Pendler allerdings wenig attraktiv, weil er voller Schlaglöcher und insgesamt wenig einladend ist. Er soll wie berichtet vom kommenden Jahr an ausgebaut werden.
Das neue Parkhaus an der Berliner Straße wird von vielen begrüßt – von Ein- wie von Auspendlern. Von dort aus können Autofahrer die Autobahn schnell erreichen. Wiesbadener wären sogar bereit, ihr Auto dort dauerhaft abzustellen. Allerdings nur, wenn die Busverbindung von der Haustür bis zum Parkhaus komfortabel ist. „Das entspricht auch dem Mobilitätsleitbild: in Stadtnähe parken und dann mit dem Bus weiterfahren“, sagte der Sprecher von Eswe Verkehr, Christian Giesen. Mehr Expressbuslinien, die weniger Halte haben, kämen ebenfalls gut bei den Bürgern an. Gefordert wurde auch eine bessere Busanbindung an die S-Bahnhöfe.
Andere Teilnehmer des Ideenlabors wünschten sich mehr Anreize, um häufiger auf das Fahrrad umzusteigen. Das könnten zum Beispiel Duschen und Umkleiden beim jeweiligen Arbeitgeber sein – finanziert durch öffentliche Zuschüsse. Außerdem seien die vorhandenen Radwege oft nicht sicher genug.
Weiter geht es dann im neuen Jahr. Bis Ende Januar können die Ergebnisse aus den Ideenlaboren online weiter diskutiert werden. Die Hinweise sollen dann aufgegriffen und und Empfehlungen für die Politik und die verschiedenen Ämter entwickelt werden. Der Bürgerinput zum Thema „Parken“ soll so weitergegeben werden.