Wiesbaden hat eine neue Wirtschaftsdezernentin

Christiane Hinninger (Grüne) ist das sechste hauptamtliche Mitglied des Wiesbadener Magistrats. Foto: Johannes Lay
© Johannes Lay

Zwei Stimmen machen den Unterschied – und die bisherige Grünen-Fraktionschefin Christiane Hinninger zur neuen hauptamtlichen Stadträtin der Landeshauptstadt.

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WIESBADEN. Es war eine knappe Kiste: Mit zwei Stimmen Unterschied zum Gegenkandidaten Ulrich Vonderheid wurde Christiane Hinninger zur hauptamtlichen Stadträtin in den Wiesbadener Magistrat gewählt. Die bisherige Grünen-Fraktionsvorsitzende wurde noch während der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgerhaus Erbenheim von Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD) vereidigt und ist nun das sechste hauptamtliche Magistratsmitglied der Landeshauptstadt. Hinninger war von 1997 bis 2001 schon einmal Dezernentin für Umwelt, Grünflächen und Verkehr und soll nun Dezernentin für Wirtschaft und Umwelt werden.

Dass es knapp werden würde, hatte die Kooperation aus Grünen, SPD, Linke und Volt schon im Vorfeld der Abstimmung antizipiert und viel Wert auf vollzähliges Erscheinen der Abgeordneten gelegt. Eine an Corona erkrankte Stadtverordnete aus der SPD-Fraktion nahm mit Sondergenehmigung des Gesundheitsamtes und mit besonderen Abstandsregeln an der geheimen Wahl teil.

Stadtverordnete hatte nicht komplett an der Diskussion teilnehmen können

Auf die von den vier Mehrheitsfraktionen unterstützte Kandidatin entfiel mit 41 Stimmen zwei Stimmen weniger, als das Viererbündnis an Stadtverordneten-Mandaten auf sich vereint. Ulrich Vonderheid, der von der CDU vorgeschlagene und von den Oppositionsfraktionen unterstützte Kandidat, erzielte 39 Stimmen. Ein Mandatsträger oder eine Mandatsträgerin stimmte mit Nein und damit gegen beide Vorschläge.

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„Ich danke alle, die mich gewählt haben und biete allen eine faire Zusammenarbeit an“, sprach eine sichtlich erleichterte Christiane Hinninger nach Bekanntgabe des Ergebnisses kurz zum Plenum. Während der teils bissig geführten, rund zweistündigen Aussprache zu den Bewerbungen hatte die Kandidatin aufgrund ihres Stadtverordnetenmandats die Sitzung wegen Befangenheit verlassen müssen.

Noch am Donnerstagabend unterzeichnete OB Mende eine Organisationsverfügung, nach der dem nun von Hinninger geführten Dezernat IV das Referat für Wirtschaft und Beschäftigung, das Umwelt- sowie das Grünflächenamt, die Stabstelle Kommunale Frauenbeauftragte und die LSBTIQ-Koordinierungsstelle zugeteilt wird. Zugesprochen werden ihr auch diverse Zuständigkeiten in städtischen Gesellschaften, unter anderem dem Eigenbetrieb für Messen, Kongresse und Tourismus Triwicon. Die Verfügung tritt am kommenden Dienstag, 4. Oktober, in Kraft. Ein ausführlicher Bericht folgt.

Von André Domes