Walhalla: Raumpläne mit inhaltlichem Konzept verknüpfen

Der große Saal des Walhalla-Theaters am Mauritiusplatz. Es war 1897 als Varieté-Theater mit Restaurant eröffnet worden und steht seit 2017 ungenutzt leer.

Der Wiesbadener Kulturbeirat geht in den Dialog mit der neuen Projektleiterin der Walhalla-Sanierung. Bauliche Prozesse zum Haus sollen vom Betrieb her gedacht werden.

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Wiesbaden. Der Kulturbeirat Wiesbaden hat sich jetzt erstmals mit der neuen Projektmanagerin Vanessa Remy zur weiteren Entwicklung der Walhalla-Immobilie ausgetauscht. 2020 hatte sich die Stadtverordnetenversammlung für den Erhalt des Walhalla als kulturelle Spielstätte ausgesprochen. In den vergangenen Jahren waren vom Kulturbeirat zusammen mit Wiesbadener Kulturpraktikerinnen und Kulturpraktikern sowie externen Expertinnen und Experten aus Kultur und kultureller Stadtentwicklung erste Anregungen für eine neue, vielseitige Kulturfläche erarbeitet worden. Hierbei wurde auch immer wieder die Bedeutung des Ortes für die Belebung der Innenstadt und der kulturellen Stadtentwicklung hervorgehoben.

Wie dieses Vorhaben eingelöst werden kann und welche Rolle der neuen Projektleitung dabei zufällt, war jetzt ein wichtiges Thema des Austauschs mit der neuen Projektleiterin. „Mit Frau Remy wurde eine Person gewonnen, die in sich fundierte Erfahrungen im Kulturbereich mit Wiesbaden-Kenntnissen vereint. Das ist für die erfolgreiche Fortführung ein großer Gewinn. Ihre Aufgabe wird es sein, die Interessen und Ideen aus Kultur und Stadtgesellschaft in die Entwicklung der Konzeption konstruktiv mit einzubinden“, so die stellvertretende Beiratsvorsitzende Dorothée Rhiemeier im Nachgang der Sitzung.

Vanesse Remy startet jetzt als Projektleiterin der Walhalla-Sanierung in Wiesbaden.
Vanessa Remy ist neue Projektleiterin der Walhalla-Sanierung in Wiesbaden. (© Giovanni Lo Curto)
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Große Einigkeit fand man in dem Anspruch, den baulichen Prozess zum neuen Haus vom Betrieb her zu denken: Entscheidungen über die Zukunft der Räumlichkeiten sollen an konkrete Vorstellungen von der geplanten Kunst, wie auch von Kosten geknüpft sein. Hierfür die Bedarfe von Wiesbadener Kulturmacherinnen und Kulturmachern sowie dem Publikum zu kennen, wurden dabei als zentraler Punkt genannt.

Kultur und Stadtgesellschaft in dem Prozess eine gewichtige Stimme zu geben, hatte der Kulturbeirat wiederholt als Ziel bekräftigt. So war es dem Gremium gelungen, sechs Plätze für die Kultur in der ansonsten aus Politik und Verwaltung zusammengesetzten Steuerungsgruppe zu besetzen. Mit der Präsenz des Kulturbeiratsvorsitzenden Ernst Szebedits in der mit baulichen Fragen befassten Baukommission hat das Gremium ein Novum in der Einbindung von Kultur in konkrete Arbeits- und Entscheidungsprozesse der Stadtentwicklung erreicht.